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"Du wirst nie wieder schlafen, duschen, alleine auf Toilette gehen" – Mahnungen und Warnungen wie diese prasseln auf werdende Eltern von allen Seiten ein. Mit diesen Glaubenssätzen ausgestattet startete also auch ich ins erste Babyjahr. Ich war mental darauf eingestellt, dass mein Baby ständig schreien könnte (hat es zum Glück nicht), sich nicht ablegen lassen würde (das schon eher) und dass Stillen schwierig sein könnte. Aber manche Alltagsprobleme hatte ich so gar nicht auf dem Zettel und sie haben mich wirklich kalt erwischt.
7 unerwartete Probleme im ersten Babyjahr
1. Schmerzhafte Sehnenscheidenentzündung
Mit dem rechten Arm das Baby tragen, während man mit links den Abendbrei anrührt, den Schnuller abspült oder nach der Rassel kramt – das geht auch Dauer ziemlich auf das Handgelenk. Besonders, wenn das Baby irgendwann zehn Kilo aufwärts wiegt. Als die Schmerzen über Wochen eher stärker als besser wurden, diagnostizierte der Orthopäde: Sehnenscheidenentzündung. "Ein typisches Mutterleiden", so sein Kommentar. Die Therapie: eine Handschiene für zwei Monate – Tag und Nacht. Spoiler: Es macht den Alltag mit Baby nicht unbedingt leichter macht, wenn der rechte Daumen lahmgelegt ist. Das Gute daran: Ich kann seither einarmig wickeln.
2. Das Milchpopel-Drama
Nie vergessen werde ich die Nacht, in der unser Neugeborenes plötzlich mit verstopfter Nase ziemlich schwer und geräuschvoll geatmet hat. Mehrfach waren mein Mann und ich drauf und dran, sofort in die Notaufnahme zu düsen. Dass wir in dieser Nacht beide vor lauter Sorge kein Auge zugemacht haben, brauche ich nicht zu erwähnen. Irgendwann in den frühen Morgenstunde nieste unser Sohn dann einmal beherzt, ein dicker Popel flog aus der Babynase und der Schrecken war vorbei. Am nächsten Tag beruhigte uns die Hebamme: "Das sind Milchpopel. Die sind völlig unbedenklich". Sie entstehen, wenn Milch durch Aufstoßen in die zierliche Babynase gelangt und sich dort festsetzt. Sicherheitshalber haben wir uns einen Nasensekretsauger zugelegt – und dieses Modell kam im ersten Babyjahr häufig zum Einsatz.
3. Die schiere Menge an Babykotze
Klar: Mulltücher stehen auf jeder Baby-Erstausstattungs-Liste. In meiner Vorstellung habe ich damit kleine Spuckflecken aus Babys Mundwinkel getupft. Die Realität sah anders aus: Ständig und völlig unerwartet kamen ganze Schwalle aus dem kleinen Körper, sodass ich ihn und mich mehrfach täglich umziehen musste, weil die Klamotten völlig durchnässt waren. Das Baby einfach mal so auf dem Sofa ablegen? Lieber nur auf großflächig ausgebreiteten Tüchern.
4. Mama im Google-Wahn
Babys schlafen viel, also kann man diese Zeit für sich nutzen. So mein naiver Gedanke. Tatsächlich habe ich vor allem in den ersten Wochen jede freie Minute damit verbracht, Google zu befragen. Trinkt er zu wenig? Trinkt er zu viel? Müsste er schon eine Rassel halten können? Und wie kann ich ihn beim Köpfchenheben unterstützen? Ich war schlicht nicht darauf vorbereitet, dass ein Kind so viel Raum in meinen Gedanken einnehmen würde. Genauer gesagt: den gesamten Raum. Und mir war auch nicht klar, wie viele Sorgen man sich machen kann – buchstäblich um jeden Pups. Vermutlich habe ich in den ersten Monaten so ziemlich jeden Artikel und Forenbeitrag zum Thema Babyentwicklung gelesen. Glücklicherweise wuchs mit meinem Sohn auch mein Vertrauen, dass er schon alles gut und richtig hinkriegt. Sodass ich inzwischen in der freien Zeit auch mal wieder einen Roman lese.
5. Der Körper kracht und ächzt
Seine ersten Monate hat mein Sohn zu großen Teilen in der Trage verbracht. Wenn ich also trotzdem mal die Geschirrspülmaschine ausräumen oder im Supermarkt an die Bückware wollte, dann nur mit Gewicht vorm Bauch. Dass das ständige Aufstehen mit Kind irgendwann auf die Knie geht, wurde mir schon nach ein paar Wochen schmerzlich bewusst. Die kurze Panik, dass das Leiden chronisch werden könnte, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Dennoch weiß ich jetzt: Elternschaft ist ein echter Knochenjob.
6. Wie einsam es in Elternzeit sein kann
Der Mensch ist ein Herdentier. An diesen Satz musste ich während meiner Elternzeit oft denken. In Momenten, in denen ich komplett überfordert war, hätte ich mir eine helfende Hand oder ein aufbauendes Wort gewünscht. Und die Glücksmomente hätte ich gern mit anderen geteilt. Ein Tag mit Baby kann lang sein, besonders wenn einem irgendwann die Beschäftigungsideen ausgehen. Keine Frage: Ich habe in dieser Zeit auch unzählige unvergessliche, wundervolle Erinnerungen gesammelt, die mein Kind und mich für immer verbinden werden. Oft genug hat mein Mann mich beneidet, weil er Meilensteine verpasst hat, während er im Büro saß. Meine Erkenntnis: Der Austausch mit anderen Müttern und Babytreffen sind Gold wert.
7. Die Entwicklungs-Achterbahn
Am ersten Tag mit unserem Sohn zu Hause, habe ich ihn betrachtet, wie er selig in seinem Nestchen schlummerte und dachte: "Das ist jetzt also unser neues Leben". Pustekuchen. Mir war nicht klar, wie rasant Babys durch die Entwicklungsstufen rasen und damit die Launen und Bedürfnisse von Tag zu Tag neu ausgelotet werden müssen. Ich wusste nicht, dass ein guter Schläfer plötzlich doch gefühlt hundert Mal in der Nacht wach werden kann. Dass ein guter Esser plötzlich den Brei verschmäht. Dass ein Trage-Baby plötzlich partout nicht mehr in ebendiese will. Was ich in diesem Jahr gelernt habe: durchatmen, Situationen annehmen, flexibel bleiben.
Geht von diesen Dingen die Welt unter? Ganz sicher nicht! Habe ich manche Situationen individuell als schwieriger empfunden als andere? Gut möglich! Fakt ist: Die Herausforderungen im Leben mit Baby sind so unterschiedlich wie die Kinder selbst. Und das Schöne ist: Der gute Elternsatz "es ist alles nur eine Phase" stimmt tatsächlich oft.