Eltern sitzen auf dem Sofa, Kinder spielen.© iStock/fizkes

Lazy Parenting ist der aktuelle Hype unter den Erziehungsstilen. Das bedeutet, vereinfacht ausgedrückt: zurücklehnen und die Kinder einfach mal machen lassen. Und eben nicht wie ein Helikopter um sie kreisen. Sie Frustmomente erleben zu lassen und ihnen die Chance zu geben, eigene Erfahrungen zu machen und aus Misserfolgen zu lernen. Und für Eltern: weniger Stress, weniger To-dos, mehr Gelassenheit.

Hier sind fünf "Lazy Parenting"-Tipps für Eltern, die auch endlich fauler werden wollen:

Keine Sachen hinterhertragen

"Mama, kannst du mir eine andere Gabel holen?" – "Papa, bringst du mir mein Feuerwehrauto?" Kinder haben ein erstaunliches Timing: Meist brauchen sie etwas ganz dringend, wenn wir uns selbst gerade endlich mal hingesetzt oder alle Hände voll tun haben mit irgendwelchen Haushaltssachen. In diesen Situationen hilft laut den Prinzipien des Lazy Parenting eine klare Haltung: freundlich, aber bestimmt nein sagen – vorausgesetzt das Kind ist in der Lage, sich seine Sachen selbst zu holen. So lernen sie auch nebenbei, selbstständiger zu werden – und Eltern müssen sich nicht permanent zerreißen und aufspringen.

Weniger Freizeitaktivitäten organisieren

Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass Langeweile für Kinder eine gute Sache sein kann – weil sie so die Möglichkeit bekommen, ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen. Es ist also gar nicht nötig, jeden Nachmittag mit Hobbys oder Ausflügen zu verplanen. Im freien Spiel entwickeln Kinder die Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen, die sie fürs Leben brauchen. Ein ruhiger Nachmittag nach Kita oder Schule tut ihnen ohnehin gut, damit sie sich erholen können – und bedeutet weniger Stress und Planung für Eltern. Win-win!

Nein sagen

Wird sich das Kind in zehn Jahren daran erinnern, ob die Geburtsdeko mühsam von Hand gebastelt war? Oder daran, dass wir zum Kita-Fest einen aufwendigen Wassermelonen-Hai geschnitzt haben? Wenn die Antwort "nein" lautet, dürfen Eltern getrost einen Gang zurückschalten und sich die ein oder andere ohnehin vergebene Liebesmüh getrost sparen. Das bedeutet: Sorgsam abwägen, an welchen Stellen sich der Aufwand wirklich lohnt – und in welchen Situationen wir uns womöglich nur selbst etwas beweisen wollen.

Im Haushalt einbeziehen

Einkaufen, putzen, kochen – wer tagsüber die notwendigen Arbeiten im Haushalt erledigt, hat abends Zeit für sich. Zugegeben: Mit Kindern im Supermarkt ist es nicht unbedingt entspannend. Dennoch lernen sie dabei, wie der Alltag funktioniert und entwickeln mit der Zeit auch ein Bewusstsein dafür, dass es nicht selbstverständlich ist, dass der Kühlschrank immer gefühlt ist. 

Dinge machen, die allen Spaß bringen

Eltern verbringen Studien zufolge heutzutage deutlich mehr Zeit als noch vor ein paar Jahrzehnten mit Aktivitäten, die sich um ihre Kinder drehen. Umso wichtiger ist es, dass in dieser Zeit auch Dinge stattfinden, die allen Spaß machen. Das kann Gartenarbeit sein, zusammen kochen oder gemeinsam lesen. Zum einen eignen sich Kinder dabei wichtige Fähigkeiten an, und zum anderen tut es Eltern gut, wenn ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen.