Ein Kind, das beim Einschlafen traurig aus dem Fenster guckt© Pexels/Artem Podrez
Angst beim Einschlafen plagt viele Kinder ... ist das normal?

781 Eltern von Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren wurde in der Umfrage des Kinderkrankenhauses C.S. Mott Children’s Hospital National Poll on Children’s Health im US-Bundesstaat Michigan zu den Schlafgewohnheiten ihrer Sprösslinge befragt: Jeder Vierte gab an, dass sein Kind Probleme beim Zubettgehen hat, weil es ängstlich oder besorgt sei. Mehr als ein Drittel der Eltern gaben an, dass ihre Kinder nachts nicht durchschlafen und verstört oder weinend aufwachen würden.

"Mama, Papa, ich will noch nicht schlafen!" Diesen Satz kennen wohl fast alle unter uns. Meist wird er wohl ausgesprochen, wenn das Buch gerade einfach zu spannend ist und es noch uuuuunbedingt bis zum Ende durchgelesen werden soll. Oder wenn noch ganz schnell das Lego-Set fertigzusammengebaut werden muss. Ja, heute noch!!! 

Aber in dieser Umfrage unter amerikanischen Eltern äußern eben diese ganz klar, dass ihre Kinder beim Einschlafen Sorgen und Ängste fühlen. Dass das im Grunde ein normaler Teil der kindlichen Entwicklung ist, bestätigt auch Sarah Clark, die Co-Direktorin der Umfrage und Wissenschaftlerin für Pädiatrie an der University of Michigan:

"Zwischen dem Alter von einem und sechs Jahren verändern sich Kinder sehr. Die verschiedenen Phasen, die sie durchlaufen, sind oft ziemlich vorhersehbar: Sie haben Angst im Dunkeln, oder wenn Kinder sich entwickeln und ihre Vorstellungskraft sich entwickelt, haben sie Angst vor Monstern." 

Klar ist, dass in diesen jungen Jahren viele Veränderungen den Schlaf eines Kindes beeinflussen können: vom Absetzen des Mittagsschlafs, den Abschied vom Gitterbett, Änderungen im Kita-Alltag oder der Tagesroutine, Schnullerabgewöhnung, viel frische Luft oder zu wenig ... Kinder in diesem Alter sind besonders empfänglich für solche Abweichungen vom "Normalen". Umso wichtiger ist es, laut den Experten, auf eine verlässliche Abendroutine zu achten. 

Eine Zubettgeh-Routine kann bei Einschlafangst helfen

Gewohnte Einschlaf-Rituale, auf die sich das Kind verlassen kann, liefern Sicherheit und Verlässlichkeit. Das Kind kann sich besser viel besser entspannen und herunterkommen, wenn es weiß: Jetzt bade ich, dann ziehe ich meinen Pyjama an, esse meine Stulle, lese mit Papa noch ein Buch und kuschel mich dann an Mama, mit meinen Teddy im Arm. 

Worauf Eltern lieber verzichten sollen? Bildschirmzeit kurz vorm Schlafen. Zum einen kann das emotional nochmal aufrütteln. Zum anderen stört bzw. hemmt das blaue Licht der Bildschirme die natürliche Melatonin-Produktion, die beim Einschlafen hilft. Ab einer Stunde vor dem Schlafen lieber auf beruhigende Aktivitäten wie Lesen, Malen, Erzählen, Kuscheln oder kindgerechte Yoga- und Atemübungen setzen.