Kind weint auf Mamas Arm© iStock/globalmoments
Möglicherweise ein Zeichen für eine gute Bindung: Das Kind weint beim Abschied von Mama.

Die zweifache Mama Simi bezeichnet sich selbst als Mutmacherin. Bei Instagram hat sie ein Reel veröffentlicht, in dem sie die "Schuldfrage" klärt. 

Den Kindern ein sicherer Hafen sein statt den Abschied in der Kita zu erzwingen

Das ist mal eine andere Perspektive: Statt zu sagen, Kinder müssen "stark" sein und sollen möglichst nicht weinen beim Abschied, und wenn man auf sie hört, würde man sie zu sehr verwöhnen, vertritt Simi die Ansicht, dass man eher schuldig wäre, wenn man seinem Kind eben NICHT die Nähe und Geborgenheit gibt, die es einfordert. 

In ihrem Reel schreibt sie:

"Und da heißt es dann – 'selbst schuld, dass er nicht zu anderen geht und schreit, wenn du ihn abgibst!' Und ich wundere mich. Denn was hat das mit Schuld zu tun, dass mein Kind sich bei mir sicher fühlt? Wieso hab ich mich schuldig gemacht, als ich ihm die Nähe gab, die es gebraucht hat? Wie passt das mit Schuld zusammen, wenn ich der sichere Hafen war, den mein Kind damals gebraucht hat und heute noch braucht?



Und wäre ich UNschuldig, wenn mein Kind jetzt ohne Murren zu Oma, Kita, Nachbarn geht und dort alleine bleibt?
Ja, dann bin ich schuldig.
Schuldig, meinem Kind immer das Gefühl zu geben, dass es geliebt wird. Schuldig, mein Kind zu sehen und zu hören, wenn es mir zeigt, dass es noch nicht woanders bleiben kann.
Schuldig, auf die Gefühle und Zeichen meines Kindes Rücksicht zu nehmen.
Schuldig, meinem Kind zu sagen, dass ich da bin und ihm die Zeit gebe, die es braucht."

Wunderschön zusammengefasst, wie wir finden, und wieder mal ein guter Anreiz, sich Kommentare von anderen nicht so sehr zu Herzen zu nehmen, sondern auf das eigene Gefühl zu hören! 

Natürlich muss es realistisch sein, und nicht alle Eltern können sich erlauben, diverse Wochen später wieder mit der Arbeit zu beginnen, weil das Kind sich nicht in der Kita eingewöhnen lässt. Aber wenn es irgendwie möglich ist, tun wir unseren Kindern mit Sicherheit ganz viel Gutes, wenn wir sie länger zu Hause behalten.

Hier seht ihr das Reel:

Wenn das Kind beim Abgeben in der Kita weint

Allgemein wird geraten, sich eindeutig vom Kind zu verabschieden, aber das Prozedere nicht zu lange herauszuzögern. Dennoch sollte uns klar sein, dass unser Kind mit dem Weinen beim Abschied ein ganz klares Bedürfnis äußert – nämlich das nach Nähe zu den Eltern. Klar, viele Kinder lassen sich schnell wieder ablenken und hören kurz danach wieder auf zu weinen, doch der Abschiedsschmerz ist real und nicht wegzudiskutieren. Natürlich stehen finanzielle und gesellschaftliche Zwänge dem oft entgegen, aber wäre es nicht im Sinne einer menschlicheren Welt, dass wir wahre Bedürfnisse wieder ernst nehmen, statt sie von klein auf abzutrainieren?

Viel Nähe für eine gute Bindung

Dass eine gute Bindung für Kinder extrem wichtig ist, betont auch die Mama und Tagesmutter Maxie in ihrem Reel. Auch sie vertritt die Ansicht, dass wir unseren Kindern ganz viel Nähe geben sollten – genau so viel, wie sie einfordern. Denn sie können uns noch nicht sagen, dass sie sich bei uns am sichersten fühlen. Aber schaut selbst: