Kleines Mädchen beim Basteln.© iStock/SeventyFour
Die Beschäftigung mit Kunst fördert die kindliche Entwicklung.

Selbst kleine Kinder erfüllen jeden Tag Aufgaben, deren Nutzen sie noch gar nicht verstehen – sei es Zähne putzen, Gemüse essen, Hände waschen. Alles wichtige Dinge, keine Frage.

Es gibt jedoch eine Aktivität, die mindestens genauso wichtig ist und die für die meisten Eltern dennoch einen wesentlich geringeren Stellenwert hat: das Schaffen von Kunst. Egal, ob malen, basteln, kneten oder musizieren – jede kreative Beschäftigung fördert die kindliche Entwicklung.

"Kinder, die Kunst nutzen, sind bessere Problemlöser", sagt Susan Magsamen, Wissenschaftlerin an der Jon Hopkins Universität, gegenüber "CNBC make it".

Bereits 20 Minuten am Tag haben eine Wirkung

Durch Kunst wird die Gehirnentwicklung angeregt, das Gedächtnis geschult, und die Kinder lernen, ihre Emotionen besser zu regulieren. 

Um einen langfristigen Effekt zu erzielen, reichen bereits einige Minuten am Tag. Die Expertin empfiehlt: "Integrieren Sie zunächst jeden Tag 20 Minuten eines Kunsterlebnisses." Dadurch reguliere sich das Nervensystem, Gefühle verändern sich. 

In vielen Familien werde Kunst eher nachrangig behandelt, da Eltern vor allem darauf achten würden, dass sich ihre Kinder mit Themen beschäftigen, mit denen sie später Geld verdienen können. Dabei sei Kunst alles andere als Zeitverschwendung. "Wenn man sich diese Zeit und diesen Raum gibt, kann man herausfinden, was einem gefällt und was nicht und was man schön findet", so Ivy Ross, Co-Autorin von "Your Brain on Art".

Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. "Ein Lehrer sagt: 'Nein, so zeichnet man einen Baum nicht', und das unterbindet den Wunsch der Kinder, Kunst zu machen, und ironischerweise ist das das Schlimmste, was passieren kann, weil wir darauf programmiert sind, uns auszudrücken."

Zugang zu Kunst einfacher als gedacht

Es gehe nicht darum, teure Kurse zu besuchen oder Unmengen an Materialien anzuschaffen. Oft reiche es, sich einfach in der Natur inspirieren zu lassen. "In die Wolken zu schauen und Bilder in den Wolken zu finden, Pareidolie genannt, ist eine Aktivität, die Kinder lieben", sagt Susan Magsamen.

Sie betont: "Es geht darum, Geschichten zu erzählen und Musik zu machen, und es geht darum, mit den Händen und Gefühlen zu gestalten."