
Butter bei die Fische. So sagt man hier bei uns in Hamburg, wenn man endlich mal zur Sache kommt – und gnadenlos ehrlich antwortet. Und dieses Thema ist eines, wo es wirklich angebracht ist. Schluss mit all dem Gemecker. Mit der Suche nach Fehlern. Machen wir die nicht alle? Klar, Fehler zu finden, das ist gar nicht so schwer. Vor allem solche, die andere begehen. Aber auch unsere eigenen. Dabei ist es doch viel besser, sich auf das Gute, das Positive zu fokussieren. Denn, ja, auch in einer Glucke steckt viel Gutes. Oder in einer Karriere-Mama. Egal, was ihr seid. Oder wie ihr euch verhaltet. Wir Mamas sind ganz schön toll. Fabelhaft sogar. Und zwar alle. Punkt.
1. Die Karriere(geile) Mutter
Warum spricht man eigentlich niemals vom "Karrierevater"? Muss man nicht verstehen. Genauso wenig muss man kapieren, dass einige Mütter Frauen, die (viel) arbeiten und ein kleines Kind haben, argwöhnisch beäugen. Wer wieder früh in seinen Job zurückkehren möchte und das Kind (auch mal länger) in die Krippe gibt, ist keine Rabenmutter! Vielmehr leben Karriere-Mamas ihren Kids vor, was es heißt, für etwas zu brennen – und in einer Aufgabe so richtig aufzugehen. Aber das bedeutet nicht, dass man in seiner Mutterrolle nicht auch brillieren kann. Was zählt, ist nicht die Quantität der gemeinsamen Zeit, sondern die Qualität. Wer also viel arbeitet, aber die Zeit mit seinem Kind vollends (ohne Ablenkung) genießt, kann sich sicher sein, dass es Mini gut geht. Deshalb: Hut ab, Karriere-Moms! Ihr zieht euer Ding durch. Weg mit dem schlechten Gewissen.
2. Die Gucke (oder Helikoptermutter)
Ich geb's zu. Auch in mir schlummert eine kleine Glucke. Wenn auch nur eine im XS-Format, aber sie ist da. Ab und zu. Immerhin bin ich mir dessen bewusst und versuche, es nicht zu übertreiben. Aber: Trägt nicht jede von uns Müttern einen winzig-kleinen Glucken-Faktor in sich? Häufig spricht man dann auch von Helikoptermüttern, die ihr Unwesen treiben. Doch, stopp mal, Unwesen? Hört sich nach einem Monster, einer Hexe an. Dabei wollen wir doch nur, dass es unseren Kindern gut geht. Ich habe noch keine Mama kennengelernt, bei der es anders aussah. Und solange sich das Glucken-Gehabe in Grenzen hält: Mein Gott, gluckt halt weiter. In Maßen. Eure Kinder werden schon keinen Schaden erleiden. Ganz im Gegenteil: Statistisch gesehen (so lest ihr hier) blüht Kindern von Helikoptermüttern eine erfolgreichere berufliche Laufbahn als Kindern ohne Glucken.
3. Die Quallenmutter
Schon mal von diesem Muttertyp gehört? Hier erzähle ich euch genau, was dahintersteckt. Im Prinzip geht es darum, dass diese Mamas auf das hören, was das Kind möchte. Insbesondere, wenn Mini mal keine Lust auf die wöchentliche Reitstunde hat (die schon teuer bezahlt wurde). Quallen-Mamas sind also unheimlich flexibel und wollen ihr Kind nicht mit einem Hobby-Marathon überreizen. Da muss ich sagen, dass auch ich Eltern nicht verstehe, die einem zweijährigen Kleinkind jeden Tag keine Minute Ruhe lassen und von einer Aktivität zur nächsten jumpen. Manchmal ist Nichtstun und Langeweile auch mal ganz gesund.
4. Die Ego-Mom
Bitte bewahrt euch eine gesunde Portion Egoismus. Gerade als Mama tendiert man dazu, sich selbst in den Hintergund zu rücken und, ja, einfach zu vergessen. Auch Mütter haben das Recht auf ein wenig persönliche Freiheit. Ist doch egal, wenn die anderen lästern. Denn nur entspannte Mamas haben entspannte Kids. Ab dafür: Bucht euch die nächste Yoga-Session oder geht doch mal wieder mit der besten Freundin auf ein Konzert! Tut unheimlich gut. Und Papa kann sicherlich einen Abend einspringen.
5. Die verplante Mutter
Fies. Einfach fies ist es, wenn eine Mutter die andere Mutter als Chaosmutter abstempelt. Dabei weiß sie doch sicher selbst, wie anstrengend und herausfordernd der Alltag mit Kindern sein kann. Wer dann noch arbeitet und vielleicht sogar mehrere Kinder (unterschiedlichen Alters) hat, landet schnell mal im Chaos-Sumpf. Ganz normal und menschlich. Nicht jeder besitzt ein 1A-Organisationstalent. Und mit Kiddies läuft vieles (zwangsmäßig) auch mal ohne Plan. Da kann es schon mal vorkommen, dass Mama mit Mini im Pyjama erst eine Minute vor Morgenkreis-Beginn in die Kita stürmt. Oder dass aufgrund eines Wutanfalls viel zu schnell das Haus verlassen wird – und die Hälfte (inklusive Windeln oder Snacks) daheim liegengelassen wird. Kann man ja auch unterwegs kaufen, oder? Halb so schlimm. So lernen Kinder zumindest, dass Improvisation auch ein Talent ist. Und wie man spontan Probleme lösen und mit ihnen umgehen kann. Behaltet in all dem Chaos aber immer ein Lächeln im Gesicht. Das steckt euren Nachwuchs an. Und ihr nehmt es gleich alle etwas lockerer. Und die lieben überkorrekten "Mit-Mamis" vielleicht auch …
6. Die moderne Mutter von Heute
Sie hängt mit Baby und Freundin im hippen Café ab und schlürft einen Hafer-Cappuccino. Fair Trade natürlich. Das ist ihr wichtig. Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen sowieso eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Hinterher geht's auf den Wochenmarkt und in den Kinderladen ums Eck, in dem ein neuer Bio-Wollwalkanzug Secondhand erstanden wird. Ja, solche Hipster-Moms sind vielleicht manchmal etwas anstrengend und nervig. Aber nur für andere Eltern – nicht für ihre Kids. Sie haben eben viel Meinung. Für unsere Welt sind sie jedoch allemal ein Segen. Erst wenn Mini zum Teenie wird und Mama TikTok-Videos aufnimmt und Hipster-Deutsch spricht, wird's vielleicht etwas peinlich …
7. Die Hausfrau
Ist es schlimm, heutzutage "nur" noch Hausfrau zu sein? Keineswegs. Früher war das doch ganz normal. Heute handelt es sich eher um eine Art Auslaufmodell. Dabei kann man doch auch als Vollzeitmama glücklich sein. Wenn toxische Abhängigkeiten ausbleiben und das Familienkonzept alle happy macht, ist doch alles tutti. Kinder freuen sich über eine Mama, die sich den ganzen Tag um sie kümmern kann. Und all das Drumherum managed. Frischgekochte, warme Mahlzeiten inklusive. Ein Hausfrau-Dasein ist ja schließlich auch ein Job. Ein nicht ganz unanstrengender obendrein.