
Laut der Österreichischen Ärztezeitung sind in reichen Ländern etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder von Eisenmangel betroffen (in anderen Ländern wesentlich mehr). Gerade während bestimmter Wachstumsphasen sei der Eisenbedarf besonders hoch. Und zwar zwischen dem sechsten Monat und dem dritten Lebensjahr sowie im Teenageralter – hier vor allem bei Mädchen (sie verlieren durch die Regelblutung Eisen).
Hat mein Kind einen Eisenmangel?
Ist euer Kind häufig abgeschlagen, müde und erschöpft? Sieht es blass aus, ist antriebslos und hat häufig Infekte? Dann bietet es sich an, euer Kind vom Kinderarzt auf einen Eisenmangel untersuchen zu lassen.
Ursachen von Eisenmangel bei Kindern
Eisenmangel ist eine der häufigsten Ernährungsstörungen bei Kindern und kann verschiedene Ursachen haben. Eine der Hauptursachen ist eine unausgewogene Ernährung, die nicht genügend eisenhaltige Lebensmittel enthält. Dies kann besonders bei Kindern vorkommen, die sehr wählerisch beim Essen sind – sogenannte Picky Eater – oder sich vegetarisch bzw. vegan ernähren, ohne dass sie oder ihre Eltern dabei auf eine ausreichende Eisenzufuhr zu achten. Ein weiterer Grund für Eisenmangel kann ein erhöhter Eisenbedarf während Wachstumsphasen sein, insbesondere in der Pubertät. Auch chronische Blutverluste, etwa durch starke Menstruation bei Mädchen, können zu einem Defizit führen. Darüber hinaus sorgen mitunter auch bestimmte Erkrankungen wie Zöliakie oder entzündliche Darmerkrankungen dafür, dass die Eisenaufnahme im Darm beeinträchtigt ist.
Eisenmangel bei Kindern – wie man ihn erkennt
Die Diagnose eines Eisenmangels erfolgt in der Regel über eine Blutuntersuchung, bei der verschiedene Parameter wie das Serum-Ferritin, die Transferrinsättigung und das Hämoglobin gemessen werden. Ein niedriger Ferritinwert weist auf einen erschöpften Eisenspeicher hin, während ein niedriger Hämoglobinwert auf eine Anämie (auch Blutarmut genannt), also einen Mangel an roten Blutkörperchen, hindeutet.
Anzeichen von Eisenmangel bei Kindern
Es gibt mehrere Symptome, die auf einen Eisenmangel bei Kindern hinweisen können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Blässe der Haut und Schleimhäute
- Müdigkeit und Schwäche
- Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte geistige Leistungsfähigkeit
- Appetitlosigkeit
- langsameres Wachstum und Entwicklung
- Infektanfälligkeit
- Bei fortgeschrittenem Eisenmangel kann es auch zu Atemnot, Herzklopfen und Kopfschmerzen kommen.
Eisenmangel bei Kindern – Behandlungsmöglichkeiten
Um einem Eisenmangel vorzubeugen oder diesen zu behandeln, ist eine eisenreiche Ernährung entscheidend. Bei nachgewiesenem Mangel kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin auch Eisenpräparate verschreiben, um die Eisenspeicher schnell wieder aufzufüllen. Zudem ist es wichtig, die Eisenaufnahme durch eine geschickte Kombination von Lebensmitteln zu verbessern. Vitamin C fördert beispielsweise die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen, daher sollte euer Kind zu eisenhaltigen Mahlzeiten auch vitamin-C-reiches Obst oder Gemüse essen – eisenhaltiger Spinat zum Beispiel enthält praktischerweise ohnehin schon Vitamin C.
Eisenreiche Lebensmittel, die viele Kinder mögen
Für eine eisenreiche Ernährung sollten folgende Lebensmittel regelmäßig auf dem Speiseplan stehen:
Wer noch Fleisch isst,
- wählt für die Eisenaufnahme durch Fleisch am besten rotes wie Rind und Lamm.
- Geflügel und Fisch sind ebenfalls gute Eisenquellen.
Vegetarische/vegane Eisenquellen:
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
- Vollkornprodukte
- Nüsse und Samen
- Grünes Blattgemüse wie Spinat
- Getrocknete Früchte wie Aprikosen und Feigen können als Snack zwischendurch helfen, den Eisengehalt in der Ernährung zu erhöhen.
Das hemmt die Eisenaufnahme
Bitte nicht: Verzichten sollte man auf industriell gefertigte Produkte, die künstlich mit Eisen angereichert wurden, beispielsweise Früchstückscerealien. Tee, Cola, Milch und Kakao (auch Kaffee und Rotwein, aber das kommt bei Kindern hoffentlich eh nicht vor) hemmen die Aufnahme von Eisen und sollten daher nicht zu den Mahlzeiten getrunken werden.
Fazit
Eisenmangel bei Kindern ist ein verbreitetes Problem, das ernsthafte Folgen für die Gesundheit und Entwicklung haben kann. Es ist wichtig, auf die Anzeichen zu achten und bei Verdacht einen Arzt aufzusuchen. Durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an eisenhaltigen Lebensmitteln ist, sowie durch die richtige Kombination von Nahrungsmitteln zur Optimierung der Eisenaufnahme, kann man Eisenmangel effektiv vorbeugen und behandeln. Sollte eine Ernährungsumstellung nicht ausreichen, können Eisenpräparate nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin sinnvoll sein.
Quellen (u. a.):
Österreichische Ärztezeitung
Zentrum der Gesundheit



