Verletzter Teddy mit Pflaster und Verband.© iStock/catalinr
Wer die typischen Gefahrenquellen kennt, lebt sicherer.

Wer in der Notaufnahme arbeitet, kennt so ziemlich alle Gefahrenquellen, die einen genau dorthin befördern können. Kein Wunder, dass Unfallchirurgen so manches Risiko zu Hause niemals eingehen würden. Schließlich wissen sie aus eigener Erfahrung, wie übel so manche Leichtsinnigkeit ausgehen kann.

Dr. Julia Rehme-Röhrl ist Unfallchirurgin und Mutter. Bei Instagram klärt sie über die Gefahren im Alltag auf – die vor allem für Kinder schlimme Folgen haben können. Fünf scheinbar harmlose Dinge sind ihrer Erfahrung nach besonders tückisch. "Das ist meine persönliche Meinung", erklärt sie. "Ich habe als Unfallchirurgin und Notarzt einfach schon zu viel gesehen und erlebt ..."

Als Mutter achtet sie deshalb selbst streng darauf, die folgenden Gefahrenquellen zu vermeiden.

5 Dinge, die eine Unfallchirurgin niemals tun würde: 

1. Ohne Helm fahren

"Auch nicht im Fahrradanhänger", betont Julia Rehme-Röhrl. Klar: Ohne Helm fahren ist tabu – egal ob auf Fahrrad, Laufrad, Roller oder im Kindersitz.

2. Mit Jacke anschnallen

"Der Gurt ist dafür da, dass er eng anliegt und uns schützt, und diese dicke Jacke verhindert das – auch bei unserem Kind und auch wenn es nur eine kurze Strecke ist", so die Unfallchirurgin.

Diese Regel gilt für Kinder genauso wie für Erwachsene. Der Gurt sollte eng am Körper anliegen. Durch die Wattierung in der Winterkleidung hat der Gurt jedoch Spielraum zum Körper. Crashtests haben gezeigt, dass schon bei Unfällen mit geringer Geschwindigkeit oder bei Notbremsungen die Gefahr für schwerwiegende Bauchverletzungen steigt.

3. Trampolin für Kinder

"Kauft kein Trampolin, nicht bevor das Kind ca. acht Jahre alt ist. Denn diese Schwingungen kann das Kind überhaupt nicht einschätzen – erst recht nicht, wenn andere Kinder auf dem Trampolin sind", erklärt Julia Rehme-Röhrl.

Wenn Kinder unterschiedlichen Alters auf einem Trampolin springen, kann das zum sogenannten Katapulteffekt führen – ein Kind wird also regelrecht vom Trampolin katapultiert. Außerdem besteht die Gefahr eines Zusammenstoßes.

4. Ein Hochbett kaufen

"Das Kind kann sehr leicht runterfallen, auch wenn es tief und fest schläft, und das auch noch in hohem Alter. Der Sturz von einem Hochbett kann sehr gefährlich sein und bis zur Querschnittslähmung und ganz schlimmen Verletzungen auch am Schädel führen."

5. Mich auf Schwimmhilfen verlassen

"Egal, wie gut es ist, ihr müsst eure Kinder beobachten. Ihr seid die Lebensversicherung eurer Kinder", appelliert Julia Rehm-Röhrl.

Beim Kauf von Schwimmflügel sollten Eltern Modelle mit zwei Luftkammern und einem GS-Zeichen wählen. Dennoch müssen Kinder im Wasser ständig beaufsichtigt werden – auch mit Schwimmhilfen. Schwimmflügel können sich lösen, und Schwimmringe und -spielzeuge sind gefährlich, weil Kinder schlicht hindurchrutschen können.