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Welches Kind liebt es nicht, vergnügt auf dem Trampolin zu springen. Doch wenn sich die kleinen Saltokünstler auf das Sportgerät begeben und voller Spaß hoch und runterhüpfen, fängt bei den Eltern das große Bibbern an. Denn ganz ungefährlich ist das Springen auf Trampolinen nicht. Das Verletzungspotenzial ist sogar ziemlich hoch, das berichten auch Experten. Also: Daumendrücken, dass am Ende noch alle Zähne und Knochen heil sind. Doch wenn die folgenden 11 Tipps beherzigt werden, steht dem Trampolinspaß (fast) nichts mehr im Wege.
1. Trampolinspringen ist nichts für Kinder unter fünf Jahren
Die Amerikanische Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (AAP) warnt davor, dass Trampolinspringen für Kinder gefährlich ist. Auch österreichische Experten um Prof. Michael Höllwarth, Vorstand der Grazer Kinderchirurgie und Präsident des Vereins "Große schützen Kleine", machen auf eine Zunahme der Unfälle aufgrund der wachsenden Beliebtheit dieses Freizeitsports aufmerksam. "Für Kinder unter fünf oder sechs Jahren ist diese Aktivität noch nicht geeignet", sagt der Experte. Eltern sollten in jedem Fall die motorische Entwicklung des Kindes berücksichtigen.
Buchtipp! Kinderunfälle – was ihr zu Hause tun könnt und wann ihr in die Klinik solltet

Das Kleinkind steckt sich eine Murmel in die Nase. Die Tochter kriegt beim Spielen im Wald einen Ast ins Auge. Der Sohn knallt auf dem Trampolin mit seinem Kumpel zusammen … Kinder tun sich ständig weh, manchmal ziemlich übel. Der erste Impuls vieler Eltern: Ab in die Klinik! Dabei sind die meisten Verletzungen gar keine echten Notfälle. Die Folge: überlastete Notaufnahmen und auf allen Seiten zum Zerreißen angespannte Nerven.
Genau das wollen die Kinder-Docs Benedict-Douglas Sannwaldt und Till Rausch mit ihrem neuen Buch ändern. Es soll Eltern eine Orientierungshilfe für die häufigsten Arten von Verletzungen und Unfällen bieten, um den Ernst der Lage besser einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Ein Buch zum vorsorglichen Drin-Schmökern, aber auch Schnell-mal-Nachschlagen. Mal hoch emotional, mal extrem dramatisch, zwischendurch sogar urkomisch. In jedem Fall aber immer mit viel Herz und Verständnis für alle Eltern, die sich Sorgen um ihren Nachwuchs machen.
"Verknackst, verschluckt, verbrannt: Wie ihr euren Kids zu Hause helft – und wann ihr in die Klinik solltet" von Till Rausch und Dr. Benedict-Douglas Sannwaldt (191 Seiten, Junior Medien, 18,95 Euro).
2. Immer nur ein Kind aufs Trampolin
Bitte, einer nach dem anderen! Wir wissen es, unsere Sprösslinge finden es zusammen viel schöner. Doch: Mehrere Kinder gleichzeitig dürfen das Trampolin auf keinen Fall benutzen, da sonst die Gefahr besteht, dass eines der Kinder hinausgeschleudert wird. "Ein harter Aufschlag am Randgestänge des Trampolins oder am Boden kann zu schweren Verletzungen führen", warnt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder und Jugendarzt aus Zwickau. Im Haus sollte die Höhe der Decke ausreichend sein. Um nicht umzuknicken, ist es besser, ohne Schuhe zu hüpfen.
Laut einer norwegischen Studie ereignen sich etwa 77 Prozent der Verletzungen durch Stürze auf das Tuch oder die Begrenzungsstangen. 72 Prozent der Verletzungen passieren, wenn sich mehr als zwei Springer auf dem Trampolin befinden. 79 Prozent der Kinder erleiden Blessuren an den Armen und Beinen – von Dehnungs- und Bänderverletzungen bis hin zu Knochenbrüchen. Aber auch Verletzungen im Halsbereich (acht Prozent) und Kopf sowie in seltenen Fällen an der Wirbelsäule treten auf. 13 Prozent der auf dem Trampolin verunglückten Kinder müssen im Krankenhaus behandelt werden.
3. Rudern mit den Armen: ein Alarmsignal
In Österreich berichten Experten sogar von 40 Prozent schweren Unfällen. "Beobachten Eltern, dass ihr Kind beim Springen mit den Armen zu rudern beginnt, ist dies ein Zeichen dafür, dass es die Bewegungen nicht mehr kontrollieren kann. Dann sollten Eltern es auffordern, etwas behutsamer zu sein", empfiehlt Prof. Nentwich. Um die Verletzungsgefahr zu mindern, rät der österreichische Verein "Große schützen Kleine", ein gut sichtbares Netz rund um das Trampolin zu montieren. Quelle: Kinderärzte im Netz
4. Trampolin-Umfeld gefahrensicher machen
Wenn Eltern ein Trampolin in ihrem Garten oder im Haus aufstellen, sollten sie auch darauf achten, dass sich im Umfeld des Trampolins nichts Scharfkantiges oder Hartes befindet – auch keine Bäume und Zäune. Also besser gleich beim Aufstellen auf das Drumherum achten, dann können die Kids befreiter hoch- und runterspringen.
5. Gute Federung und Sicherheitsnetz beim Trampolinspringen
Achtet unbedingt auf eine gute Polsterung der Federn und des Metallrahmens, damit eure Kinder nicht zwischen die Federn rutschen oder sich den Kopf am Rahmen anschlagen können. So könnt ihr Schnittwunden, Verletzungen am Kopf oder Knochenbrüche verhindern. Wichtig ist auch, dass der Reißverschluss des Sicherheitsnetzes während des Springens stets geschlossen ist.
6. Ohne Schuhe aufs Trampolin
Unten ohne hüpft es sich angenehmer – und gesünder! Trampolinspringen ohne Schuhe schützt nicht nur das Sprunggelenk, sondern auch vor Unfällen. Im Sommer dann am besten barfuß und sogar ohne Strümpfe. Wenn es etwas kühler ist, eignen sich auch spezielle Anti-Rutsch-Socken oder flexible Gymnastikschuhe.
7. Untergrund: eine gute Basis schaffen
Bevor ihr das Trampolin aufstellt, achtet auf den Untergrund. Das spielt besonders im Garten eine große Rolle, denn dort sind unebene Flächen nicht ungewöhnlich. Ein Trampolin sollte IMMER auf einer geraden, ebenen Fläche stehen. Bitte beachten: Das Trampolin bewegt sich beim Hopsen, deshalb reicht es nicht aus, die Unebenheiten schnell vorher mit Unterlagen auszugleichen. Tipp: Kennt ihr schon im Boden eingelassene Trampoline für den Garten? Eine tolle Sache! Und sieht auch noch viel schöner aus.
8. Saltos nicht ohne Hilfe
Die lustigsten Dinge sind verboten, oh man, aber auch wirklich häufig gefährlich: so auch beim Thema Saltos auf dem Trampolin. Insbesondere Rückwärtssaltos haben es in sich. Das Risiko für schwerere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen? Extrem hoch. Deshalb sollten Kinder lieber nur im Kinderturn-Verein (mit einem Turnlehrer) ihre Saltofähigkeiten trainieren und perfektionieren.
9. Ohne Spielzeug aufs Trampolin
Einer Mama aus unserer Redaktion ist es mit ihrem Kleinen schon passiert: Der Roller kam mit aufs Trampolin – und ZACK! – das tat weh! Spielzeug hat auf dem Springnetz nichts zu suchen. Beim Stürzen kann es zu blöden Verletzungen führen. Auf dem Trampolin sollte sich wirklich NUR das Kind befinden. Ohne Roller und Co.
10. Regelmäßige Check-ups
Behaltet den Zustand der Sprungmatte genau im Blick. Ganz besonders, wenn das Trampolin draußen im Garten steht – wo es Sonne, Regen und Wind ausgesetzt ist. Kontrolliert das Gerät in regelmäßigen Abständen auf Verschleißerscheinungen wie zum Beispiel Risse im Sicherheitsnetz, Haken des Reißverschlusses, das Lösen der Sicherheitsabdeckung vom Metallrahmen, das Reißen von Federn, Risse im Sprungtuch oder defekte Nähte am Trampolin. Das erhöht die Sicherheit beim Trampolinspringen.
11. Trampolinspringen nur unter Aufsicht
Kaum hat man sich einmal umgedreht, hecken die Kids etwas Neues aus. Doch beim Trampolinhüpfen kann das ziemlich riskant sein. Zur Sicherheit sollte deshalb beim Trampolinspringen immer eine erwachsene Aufsichtsperson dabei sein. Behaltet die Kleinen im Auge und stellt euch alles Wichtige bereit (zum Beispiel Drinks oder Snacks), dann müsst ihr nicht noch mal schnell nach drinnen eilen.