Mal ehrlich ...

Unpopuläre Meinung: "Sind meine Kinder zu müde zum Zähneputzen, gehen sie ohne ins Bett"

Festhalten und ihren Kindern unter Zwang die Zähne putzen? Kommt für Influencerin Katja Breuer nicht in Frage. Damit macht sie ein kontroverses Thema auf.

Ein Mädchen, das gelangweilt die Zähne putzt.© Pexels/cottonbro studio
Wirklich Lust auf Zähneputzen? Haben Kinder in den seltensten Fällen. 

Pick your fights. Choose your battles. Diese Sprüche kennt wohl jedes Elternteil. Aber beim Thema Zähneputzen wird uns doch immer eingebläut: Zwei Mal pro Tag! Morgens und abends! Um Karies zu verhindern! So auch die offizielle Empfehlung von Zahnärzten. Doch muss man auch bei völlig erschöpften, quengeligen, müden Kindern noch auf Krampf das Bürstchen zücken? Katja Breuer, Mama von vier Kindern zwischen 8 und 18, entgegnet: "Wenn eines meiner Kinder abends zu müde zum Zähneputzen ist, dann geht es ohne Zähneputzen ins Bett." Mit ihrer Erklärung stößt sie auf viel Zuspruch – aber auch auf Unverständnis. 

 

Klar ist: Nicht zu putzen ist auch für die Vierfachmama, die als @kakaoschnuten auf Instagram unterwegs ist, die letzte Option. "Aber sie kommt vor. Immer mal wieder. Wenn der Tag zu lang und mein Kind zu müde ist. Wenn Kooperation einfach nicht mehr möglich ist", gibt sie in einem kürzlich veröffentlichten Reel ganz offen und ehrlich zu. Vorher probiert sie noch sämtliche Tipps und Trick aus, um dem Kind die Zähne doch noch zu säubern: Sie singt, nutzt Zahnputz-Apps, unterschiedlichste Zahnpasten. "Ich putze manchmal sogar unterm Tisch ... und mache mich zum Affen." Aber an manchen Tagen hilft einfach nichts. Denn das, was manche Eltern als Last Option sehen, kommt für Katja absolut nicht infrage: festhalten, drohen, bestechen oder bestrafen. 

Sie kann sich nicht vorstellen, wie unter solchen Bedingungen auch nur ansatzweise vernünftig geputzt werden kann. 

Natürlich weiß die Influencerin, um die Wichtigkeit regelmäßiger Mundhygiene. Schlafgehen mit ungeputzten Zähnen? Klar sei das nicht besonders cool. "Zum Zähneputzen unter Einsatz von Gewalt gezwungen zu werden, aber auch nicht." Ihre Meinung dazu ist eindeutig:

Ich halte ersteres für halbwegs verschmerzbar, zweiteres lehne ich für unsere Kinder vehement ab.

Das entspricht einfach nicht ihren Werten und Vorstellungen als bedürfnisorientiert erziehende Mutter. 

Ins Bett ohne Zähneputzen? Das sagen andere Eltern

Die meisten Followerinnen unterstützen diesen Ansatz durch ihre Kommentare. Zu müde? Dann wird eben nicht mehr geputzt. Das handhaben wohl gar nicht so wenige Eltern entsprechend. Schließlich geht es hier um Einzelfälle und nicht die tägliche Routine. Oder? Nicht ganz. Manche geben in der Kommentarspalte sogar zu, generell nur einmal am Tag zu putzen. Und trotzdem: Der Zahnarzt ist zufrieden, die Zähne kariesfrei. 

Andere wiederum zeigen wenig Verständnis in dieser Diskussion: "Finde, es hat nichts mit bedürfnisorientiert zu tun, wenn die Kinder Karies kriegen. Kinder haben auch das Bedürfnis von ihren Eltern beschützt zu werden und da gehört auch die körperliche Unversehrtheit zu." 

Eine Userin hat einen super Tipp parat. Ihr Kompromiss: "Wenn wir schon wissen, dass es an dem Abend schwierig werden könnte, wegen einer Feier oder langem Aufbleiben zum Beispiel, dann putzen wir einfach schon am Nachmittag. Ist besser als gar nicht und die Stimmung ist gut." Andere nutzen in solchen Fällen wenigstens Mundwasser bzw. Mundspülung, auch wenn dies nicht die karieshemmende Wirkung des Zähneputzens ersetzt. Aber immerhin erfrischt es den Atem und kann einige Bakterien stoppen. 

Am Ende muss bei diesem kontroveren Thema, wie so oft, jede Familie ihren ganz eigenen Ansatz fahren. 

Und: Wie sieht es bei euch aus?  

Zähne putzen um jeden Preis: Müssen auch übermüde, quengelige Kinder noch die Zahnbürste zücken?

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