Kinderbetreuung

Unglaubliche Babysitter-Fälle: "Hilfe, mir sind die Kinder weggelaufen!"

Zeit mit der Babysitterin oder dem Babysitter verbringen? Für Kids oft ein riesiger Spaß! Doch manchmal geht bei all dem Freudenjubel auch mal was gehörig daneben. Und dann kann es sogar  brenzlig werden ...

Eine junge Frau spielt mit einem Kleinkind, trällert auf der Flöte mit bemaltem Gesicht.© iStock/quintanilla
Quatschmacher-Alarm: Babysitter oder Nannys bringen häufig ordentlich Schwung in die Bude. 

Mit dem Babysitter können Minis oft Dinge machen, die sie mit den Eltern sonst nie tun. Dann wird es schon mal wild, wilder, am wildesten. Abenteuer pur! Natürlich ist das nicht immer der Fall. Es gibt sicherlich auch viele ganz brave Babysitter da draußen, die ihre Kinder voll und ganz im Griff haben. Im beiderseitigen Einverständnis, versteht sich. Doch was, wenn es zu unvorhergesehenen Vorfällen kommt? Von diesen Babysitter-Fällen haben wir in unserem Umfeld schon gehört.

1. Die Kinder laufen weg

Meine Kollegin Astrid hat auf diesem Terrain auch ihre Erfahrungen gemacht. Als sie als 21-jährige Auszubildende eines 5-Sterne-Hotels auf die drei quirligen Kinder ihrer Hotelgäste aufpassen sollte. Es war keine Seltenheit, dass die Azubis dort auch mal in die Rolle des Babysitters geschlüpft sind. "Doch dieses eine Mal wurde es doch ziemlich beängstigend", schildert sie mir den Vorfall. Sie spazierte mit den drei Wildfängen (alle zwischen 3 und 6 Jahren) durch die Hamburger Innenstadt, besuchte einen Indoor-Spielplatz, fütterte die Kleinen ordentlich mit Süßkram – und alle hatten mächtig Spaß. Soweit so gut. Weil der Rückweg zu Fuß zu lang wurde, stiegen die vier in die U-Bahn, zurück zum Hotel. Doch kaum hielt die Bahn an der Endhaltestelle an, sprinteten die drei Geschwister los in Richtung Hotel. "Kreuz und quer über Straßen sind sie gelaufen. Und ich hinterher. Es war pures Glück, dass nichts passiert ist! Und ich war völlig aus der Puste, weil ich ihnen hinterhergerannt bin wie nichts Gutes."

2. Die Kinder sind unbeaufsichtigt auf dem Spielplatz

Es waren einmal zwei kleine Mädchen (im Grundschulalter). Die hatten ihre Babysitterin gut im Griff. "Wir gehen schon mal vor, Katja. Zum Spielplatz im Park auf der anderen Straßenseite!" Der Weg dorthin dauerte wirklich keine zwei Minuten. Katja versprach in einer Minute nachzukommen. So hatten sie es schon häufiger gemacht. Doch dieses eine Mal, war es anders. Kaum auf dem Spielplatz angekommen, blickten die zwei Mädels in die Augen eines nicht-angeleinten Hundes, ein Boxer. Ich erinnere mich noch heute an diese Schlabberbacke: Ja, ich war eines dieser Mädchen. Aus Reflex liefen wir weg, der Hund kam allerdings hinter uns her. Er schnappte sogar nach meiner Freundin, erwischte allerdings nur ihren Anorak. Zum Glück. Da kamen quasi zeitgleich unsere Babysitterin und das Herrchen des (fiesen) Hundes dazu. Mein Herzschlag war sicherlich meilenweit zu hören. So eine Angst hatte ich. 

3. Die Kinder verletzen sich beim wilden Spiel

Der Obergau: Die Kinder verletzen sich beim Spielen und müssen ins Krankenhaus. Genau das ist bei meiner Bekannten passiert. Die bewährte Babysitterin passte mal wieder auf ihren Mini auf. Es war Sommer und das Toben im Garten machte ihnen besonders viel Spaß. Doch das große Trampolin beendete den Spaß abrupt. Denn irgendwie schaffte es der Kleine, sich bei einem Sturz vom Trampolin, den Arm zu brechen. Das schlechte Gewissen der Babysitterin reichte bis nach Timbuktu. Sie musste die Eltern aus dem Krankenwagen anrufen. Immer und immer wieder entschuldigte sie sich bei der Mutter. Diese vergab dem jungen Mädchen (sowas passiert mit wilden Kindern schon mal), doch das kündigte aus freien Stücken. Diese Verantwortung wollte sie nicht länger tragen. Die Angst vor einem weiteren Unfall? Zu groß!

4. Die Kinder sitzen nur vor der Glotze

Eine Freundin erzählte mir von ihrer letzten Babysitter-Flaute. Anfangs schien es so, als wäre es DER Glücksgriff überhaupt. Denn immer, wenn sie ihren zwei Kindern sagten, dass bald wieder die Babysitterin auf sie aufpassen würde, verfielen die zwei in Freudenjubel. Wie schön, sie scheinen sie zu lieben! Ja, das taten sie wohl auch. Die Chemie stimmte. Doch aus einem anderen Grund, als gedacht. Denn sie ließ die Kids jedes Mal ziemlich lange fernsehen. Ups! Da hatte sich nämlich die Kleinere der beiden verplappert. Ihre Karriere war damit in diesem Haushalt beendet.

5. Die Babysitterin knutscht mit dem großen Bruder

Folgende Situation: Mama und Papa gehen aus. Die Babysitterin wird bestellt. Und als der große Bruder das mitbekommt, bleibt er plötzlich doch zu Hause. Um zu "helfen". Wie freundlich. Doch als die Eltern zurückkommen, hocken Fräulein Babysitterin und Sohnemann eng umschlungen auf dem Sofa – und knutschen. Und der kleine Bruder? Sitzt daneben und guckt einen Zeichentrickfilm. So hat es sich früher bei meinem Mann zugetragen. Er hat die Comic-Filme in Endschleife sehr genossen …

Expertenmeinung: Was macht eine gute Babysitterin aus?

Wir haben mit der Babysitter-Expertin Nadin Balke gesprochen. Auf ihrer Online-Plattform meine-nanny.com unterstützt sie Eltern bei der Suche nach der richtigen Kinderbetreuung:

Woran kann man einen qualifizierten Babysitter erkennen? Was würden Sie unerfahrenen Eltern raten?

Nadin Balke: "Nicht immer sind Qualifikationen für eine gute Betreuung zu ausschlaggebend. Hier ist besonders wichtig: Kann die Betreuungsperson gut auf das Kind eingehen, ist die Person zuverlässig, geduldig, feinfühlig und verantwortungsbewusst? Das sind alles Eigenschaften, die man auf den ersten Blick nicht erkennen kann. Qualifikationen sollten an das Alter des Kindes sowie an die Aufgaben und Häufigkeit der Betreuung angepasst werden. Bei einer regelmäßigen Betreuung eines oder mehrerer Kinder sollte die Betreuungsperson entsprechende Erfahrungen in der Kinderbetreuung gesammelt haben. Es empfiehlt sich ebenfalls immer ein Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder.

Wie alt sollte ein(e) Babysitter(in) mindestens sein?

"Bei uns auf der Plattform ist eine Betreuung der Kinder ab 18 Jahren möglich."

Wie hoch ist heutzutage in etwa der Stundensatz eines Babysitters?

"Der Babysitter-Stundensatz sollte sich nach den Qualifikationen, Erfahrungen, Aufgaben und nach der Anzahl der Kinder richten. Die Sätze beginnen beim gesetzlichen Mindestlohn (12 Euro) und gehen bis 20 Euro. Damit sollte man also mindestens rechnen."

Ist ein Arbeitsvertrag nötig?

"Ja. Ein Arbeitsvertrag sollte immer abgeschlossen werden. In diesem werden alle Aufgaben, Anzahl der zu arbeitenden Stunden und Wochentage festgehalten."

Vase kaputt, Arm beim Spielen gebrochen, etc.: Welche Rolle spielen Haftpflicht- und Unfallversicherung? 

"Wer haftet, wenn was schiefgeht? Wir empfehlen, die bestehenden Versicherungen zu erweitern. Für den Arbeitgeber bedeutet das: Erweiterung der Haftpflichtversicherung 'Betreuung im Auftrag', das kann im Falle eines Sachschadens wichtig werden. Die "Unfallversicherung Privathaushalt": Anmeldung der Unfallversicherung übernimmt die Minijobzentrale für den Arbeitgeber.

Hilfe, die Babysitterkinder sind weggelaufen: Welche Konsequenzen kann das haben?

"Hier ist schnelle Reaktion notwendig. Sofortiges Suchen des Kindes, hier auch die Nachbarn mit einbeziehen. Sowie die Eltern informieren. Sollte das Kind dennoch nicht zeitnah gefunden werden, muss die Polizei alarmiert werden."

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