
Kinderreporterinnen Elli (9) und Mathilda (10): Was wolltest du werden, als du so alt warst wie wir jetzt?
Marina Blanke: Ich fand immer diese roten Erdbeerhäuschen, in denen Erdbeeren verkauft werden, so toll. Und wollte viele Jahre lang unbedingt Erdbeerverkäuferin werden und in einem dieser Häuschen arbeiten, das war ein großer Traum von mir! Da war ich aber, glaube ich, noch ein bisschen jünger als ihr jetzt.
Checkerin Marina spielt an der Seite von Checker Tobi
Dann hast du dich ja noch mal umentschieden und bist Schauspielerin geworden. Wie kamst du zu deiner Rolle im Checker-Tobi-Kinofilm?
Da habe ich mich einfach beworben! Es gab eine Ausschreibung, wer Tobis Jugendfreundin spielen will, und das fand ich cool. Also habe ich ein kleines Handyvideo gemacht, in dem ich eine Sendung nachgestellt und jemanden zum Thema Nachhaltigkeit und wiederverwertbaren Dingen interviewt habe. Daraufhin wurde ich zum Casting eingeladen, wo auch Tobi war. Und dann haben wir eine Szene gespielt, um zu gucken, ob wir gut zusammen funktionieren vor der Kamera.
Warst du da nicht total aufgeregt?
Doch, vorher schon! Ich bin extra nach München gefahren, sollte um 15 Uhr da sein. Dann wurde ich angerufen, der Termin wurde nach hinten verschoben, und ich hatte auf einmal noch ganz viel Zeit. Ich bin einen Kaffee trinken gegangen, die Aufregung wurde immer größer. Aber als es dann losging, war sie weg, da hat es nur noch Spaß gemacht.
Und gegen wie viele andere Kandidaten bist du da angetreten?
Puh, das waren ganz schön viele. Ich glaube, es gab noch rund 300 andere Bewerber! Als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich die Rolle bekomme, war ich total überrascht, konnte das gar nicht glauben. Habe erst mal meine Mutter angerufen, ihr alles erzählt und mich dann richtig doll mit ihr gefreut. Und dass ich dann nach dem Kinofilm auch noch die neue Checkerin mit regelmäßigen Folgen wurde, war natürlich der absolute Knaller. Da war die Freude dann noch mal mindestens genauso groß.
Wie ist das denn, wenn ihr jetzt dreht, bist du dann noch aufgeregt?
Ja, schon. Meistens fahren wir irgendwo hin, und obwohl die Kolleginnen und Kollegen die Sendung natürlich im Hintergrund gut vorbereiten, treffe ich dann Leute, die ich gar nicht kenne, noch nie gesehen habe. Und jeder Mensch, den man interviewt, ist anders. Manchmal verstehe ich das, was sie uns erklären, sofort, manchmal nicht. Dann frage ich nach – aber ja: Es ist schon auch immer ein bisschen Nervosität dabei.
Checkerinnen müssen mutig sein – oder?
Muss man mutig sein, um Checkerin zu werden? Und welche Eigenschaften sind sonst wichtig?
Ich würde sagen, ein bisschen Mut hilft – aber es ist auch total okay, wenn ich mich mal Dinge nicht traue. Für den Sprungcheck haben wir zum Beispiel im Schwimmbad gedreht, und da habe ich mich nicht getraut, vom Zehner zu springen. Das sage ich dann auch. So was ist völlig in Ordnung. Was man sonst noch braucht: Neugierde! Und es ist gut, wenn man sich gern überraschen lässt.
Was genau macht dir an deinem neuen Job Spaß?
Am tollsten finde ich es, all diese so unglaublich unterschiedlichen Leute zu treffen, die ganz viel wissen. Für den Astronauten-Check haben wir zum Beispiel einen echten Astronauten getroffen, der schon mal auf der ISS war. Das war richtig spannend!
Die spannendsten Checks
Welcher Check war – außer dem Astronauten-Check – bisher der spannendste für dich?
Der Glas-Check hat mich total überrascht. Ich dachte erst, das sei gar nichts Besonderes, Glas und Altglas kennen wir ja alle aus dem Alltag. Aber dann waren wir in einer Altglassortieranlage, haben mit einem Glasmacher Glas hergestellt, und ich habe ganz viel gelernt und erstaunliche Fakten erfahren, die ich so noch nie gehört hatte.
Wie lange braucht ihr, um eine Folge zu produzieren?
Es hängt vom Thema ab. Meistens sind wir an zwei oder sogar drei Tagen zum Drehen unterwegs. Dazu kommt dann ein Tag in der Checkerbude. Aber die Arbeit davor ist fast noch aufwendiger! Denn da recherchiert ein Team aus mehreren Redakteuren vor und organisiert ganz viel. Und danach muss noch geschnitten werden. Also insgesamt dauert es schon ein paar Wochen, bis so eine Folge fertig ist.
Infos zur Checker-Welt
Am 1. Oktober 2011 ging die erste Checker-Folge auf Sendung – damals mit Checker Can. 2013 kam Checker Tobi hinzu, 2018 folgte Checker Julian, 2023 Checkerin Marina. Insgesamt entstanden mehrere Hundert Folgen. Produziert wird die Sendung im Auftrag des Bayerischen Rundfunks, ausgestrahlt wird sie im Kika und in der ARD.
Wie es weitergeht in der Checker-Welt
Was würdest du 2024 unbedingt gern mal checken?
Ich finde Wasser so toll, würde am liebsten irgendwas unter Wasser checken. Und ich würde gern mal mit einem richtig großen Schiff fahren, also nicht mit so einem Öltanker, der alles schmutzig macht. Aber vielleicht mit einem Segelschiff.
Welchen von den anderen Checkern magst du am liebsten?
Tobi, weil ich ihn am besten kenne, wir sind inzwischen gute Freunde. Aber Julian kenne ich auch, der ist auch richtig nett und lustig.
Meinst du, dass du noch weibliche Verstärkung bekommst?
Oh, das weiß ich nicht. Wir sind ja jetzt schon ein großes Team. Aber wenn ja, dann freue ich mich!
Mobbing in der Schule
Findest du es blöd, dass du nur 1,52 Meter groß bist, und wurdest du schon mal wegen deiner Größe geärgert?
Ich war schon früher in der Grundschule immer die Kleinste. Und da gab es auch immer mal wieder Leute, die doofe Sprüche gemacht haben und so was gesagt haben wie "Wo bist du denn, Marina? Ich seh dich gar nicht ..." Das fand ich natürlich blöd, ich habe mir lange gewünscht, dass ich so bin wie alle anderen. Aber dann habe ich irgendwann verstanden, dass das gar nicht erstrebenswert ist. Inzwischen finde ich mich gut, so wie ich bin, möchte gar nicht mehr größer sein.
Was empfiehlst du denn Kindern, die in der Schule wegen Äußerlichkeiten geärgert werden?
Auch wenn das viel Mut kostet: Sagt laut und deutlich, dass es euch stört und verletzt! Wenn das nicht hilft: Holt euch Hilfe, geht zu den Lehrern. Lasst euch nicht ärgern und freut euch auf später: Je älter man wird, desto egaler wird das.
Welche war die tollste Rolle, die du je hattest?
Das ist schwierig, da gab es viele ... Die lustigste war ein wütendes Eichhörnchen, das sich im Wald über alles Mögliche geärgert hat. Das hat Spaß gemacht.
Und spielst du noch weiter Theater oder ist der Checkerinnen-Job jetzt dein Hauptberuf?
Ja, im Moment schon. Aber ich möchte irgendwann auch gern wieder Theater spielen.
Wie und wo wohnst du und was ist der schönste Platz in deiner Wohnung, an dem du am besten entspannen kannst?
Ich habe in München eine sehr gemütliche, kleine Wohnung. Jetzt im Winter kuschele ich mich am liebsten auf dem Sofa ein – und im Sommer bin ich ganz viel auf meinem Balkon, auf dem ganz viele Pflanzen stehen.
Welche Sendung guckst du selbst am liebsten im Fernsehen?
Ich gucke gar nicht so viel. Wenn, dann mal die "Tagesschau" oder eine Dokumentation aus der Arte-Mediathek. Ach so: Und "Die Sendung mit der Maus" – die mag ich auch richtig gern!