
Ich gebe es zu, ich mache selten Luftsprünge, wenn meine Kinder Fernsehen gucken wollen. Außer: wenn meine beiden Kleinen (2,5 und 5 Jahre alt) nach Peppa Wutz fragen. Das kleine rosa Ferkelmädchen verwandelt meinen Guckfrust regelmäßig in Gucklust. Ich setze mich sogar nur zu gern dazu und schaue mit. Warum? Weil die britische Vorschulserie einfach etwas Besonderes ist. Warum sie mir nicht nur als Vierfachmama, sondern auch als Pädagogin gefällt? Darum...
1. Familie ist das Wichtigste – wie bei Peppa Pig

Die wichtigsten Menschen in Peppas Welt sind Mama Wutz, Papa Wutz und ihr kleiner Bruder Schorsch. Mit diesen Menschen verbringt sie die allermeiste Zeit, mit ihnen lacht und weint sie, streitet und verträgt sich. Sie nehmen es ihr nicht übel, wenn sie mal nicht teilen will – oder mal die kleine Ferkelzunge herausstreckt. Die Serie verdeutlicht für mich auf eindrucksvolle Weise, was kleine Leute (genau wie kleine Schweinchen) am allermeisten brauchen: ein liebevolles Umfeld und verständnisvolle Menschen, die sich Zeit füreinander nehmen.
2. Den Alltag genießen

Auf den ersten Blick könnte man vermuten, dass Peppa Wutz sich öfter einmal langweilen müsste. Denn sie spielt meistens in ihrem kleinen gelben Haus. Oder im Garten. Oder in den Häusern ihrer Freunde. Ab und zu mal bei Oma und Opa – und vielleicht mal im Wald oder auf Opas Schiff. Was wir Eltern daraus lernen können: Abenteuer können Kinder überall erleben. Statt die nächste Fernreise zu buchen, haben Kinder auch Spaß auf dem Spielplatz um die Ecke, im nächsten Wald oder beim Picknick auf der Wiese. Denn ob die Kinder die Natur nun gemeinsam mit Peppa auf dem Bildschirm entdecken – oder hinterher wieder in echt draußen: Lernen passiert so ganz nebenbei, absolut spielerisch und aus der kindlichen Neugier und Entdeckerfreude heraus. Peppa Wutz ist pädagogisch ein Glücksfall!
3. In Peppa Wutz dürfen Kinder einfach Kinder sein

Je mehr ich darüber nachdenke, desto komischer kommt es mir vor: In vielen anderen bekannte Kinderserien spielen oft Erwachsene die Hauptrolle. Wenn Kinder mitspielen, häufig sind es ja Zeichentrickfiguren, leihen Erwachsene ihnen ihre Stimme. Ich kann mir vorstellen warum: Es ist nun mal viel schwerer, einem Kind genau zu sagen, was es sagen soll. Wenn Kinder sprechen, ist das viel echter. Peppa ist ein Kind, klingt wie ein Kind, redet wie ein Kind, macht Dinge, die ein Kind macht. Sie spielt, lacht, weint, rülpst – und ist damit so herrlich authentisch. Das macht den Kindern Spaß, weil sie sich so herrlich verstanden fühlen. Und mir als Mama auch: weil ich in Peppa oft meine eigenen Kinder wiedererkenne.
4. Gut zum Entspannen

Kinder sind heute enorm gefordert, ihr Alltag ist nicht selten ebenso stressig wie der von Erwachsenen. Tausende neue Eindrücke prasseln täglich auf sie ein, überall blitzschnelle Informationen und rasante Bilder in den unterschiedlichen Medien. Die Serie Peppa Wutz verzichtet auf schnelle Bilder und rasante Schnitte, Figuren sowie Hintergründe sind ganz bewusst zwei statt dreidimensional gestaltet. Das strahlt Ruhe aus, bringt Kinder runter, anstatt sie aufzuregen. Noch dazu vermitteln die Bilder ein Gefühl von Geborgenheit, weil sie der kindlichen Vorstellungskraft entsprechen: Häuser, Wolken und Bäume sind so gezeichnet, wie Kinder sie zeichnen würden. Es wirkt beinahe ein bisschen so, als würde man gemeinsam ein bewegtes Bilderbuch durchblättern. Wunderbar!
5. Peppa Wutz: Ab wann ist es geeignet?

Eine klare Altersvorgabe, ab der man Peppa Wutz empfehlen kann, gibt es nicht. Das müssen alle Eltern am besten selbst entscheiden. Klar ist: Kinder können gemeinsam mit Peppa immer etwas lernen. Dies sind meist keine bahnbrechenden Fakten, es sind die kleinen Alltagsdinge, die so spannend sind: Was ist eigentlich eine Kombüse? Was macht eigentlich ein Schiedsrichter? Was passiert bei einem Stromausfall? Peppa stellt Fragen und hinterfragt Fakten – was für ein Glück! In jeder Folge können Kinder etwas lernen und bekommen noch dazu Anregungen für spannende Alltagsprojekte: Wie man einen einfachen Zauberstab bastelt zum Beispiel, oder dass aus einem Pappkarton ratzfatz ein Fernseher werden kann – in dem man hinterher sogar selbst das Fernsehprogramm moderieren kann.
Solche Projekte fördern spielerisch die Motorik, Kreativität und Sprachfähigkeit. Ich finde, man kann dabei deutlich spüren, dass Peppas Erlebnisse stark von den Erfahrungen echter Kinder geprägt sind. Außerdem liebe ich es, dass ich die Schreibfreude der Autoren und ihr sehr gutes Gespür für Geschichten in jeder einzelnen Episode spüren kann.
Ich denke, das ist der Grund, warum diese Serie sowohl Vorschulkindern, als auch Erwachsenen so gut gefällt: Nicht nur Peppa ist schlau, die Serie ist es auch. Kleiner Funfact: Die Art, wie Peppa gezeichnet ist - also von der Seite, aber mit zwei Augen - erinnert mich immer sehr an die Portraits von Picasso. Nicht nur deshalb muss ich oft an ganz anderen Stellen lachen als meine Kinder.
6. Peppas Eltern sind spontan und gelassen

Manchmal lerne ich als Mama von Familie Wutz. Erstmal durchatmen zum Beispiel. Mich selbst nicht so ernst nehmen. Von Plänen abweichen, statt Picknick auf der schönsten Waldlichtung der Welt bei Regen eben ein Bastelnachmittag auf dem Wohnzimmerboden. Und nicht durchdrehen, wenn der Nachwuchs sich im Matsch suhlt. Sondern vielleicht sogar alle panischen Schmutzwäschesorgen ausblenden, Gummistiefel holen und mit hinein hopsen. Für echt saubere Zusammenschweißmomente.
7. Familie Wutz hat Humor

Egal was passiert, am Ende jeder Episode lachen alle Familienmitglieder zusammen und lassen sich gemeinsam in den Matsch fallen. Gibt es eine schönere Botschaft – auch für Menschenfamilien?
Peppa Wutz-Theaterhäuschen zum Nachbasteln
Ihr möchtet euer eigenes kleines Theaterhäuschen mit echten niedlichen Peppa Wutz-Handpuppen basteln? Hier findet ihr die Anleitung dafür zum Downloaden!
Bastelanleitung: Theaterhäuschen und Handpuppen von Peppa Wutz
Download
- bastelanleitung-peppa-pig.pdf (6.17 MB)
Über Claudia Nauman
Als vierfache Mutter, freie Journalistin, Autorin und Pädagogin betreibt sie ihren erfolgreichen Blog wasfuermich. Ob das kunterbunte Familienleben, kindgerechte Reisen oder kreative Bastel-Ideen – auf ihrem Blog vereint sie sowohl spaßige als auch pädagogisch relevante Themen.