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September 2022: Wenn es von Peppa Wutz eine neue Staffel gibt, interessiert das in der Regel niemanden: Kinder juckt es meistens nicht, ob sie eine alte oder neue Folge sehen und Eltern merken bei all dem Schweinchenrosa oft nicht einmal, dass schon eine neue Geschichte angefangen hat. Doch die aktuelle Staffel 7 mit Geschichten rund um das freche Schweinemädchen sorgte vergangene Woche für Furore, als die Folge "Families" in Großbritannien ausgestrahlt wurde. Genau genommen geht es bei all der Aufregung um eine neue Familie, die vorgestellt wurde.
Peppa Wutz kriegt eine neue Mitschülerin, Penny Eisbär. Als diese sich der Klasse vorstellen soll, zeigt sie ein selbstgemaltes Bild und erzählt: "Ich bin Penny Eisbär. Ich lebe mit meiner Mami und mit meiner anderen Mami zusammen. Meine eine Mami ist Ärztin, die andere Mami kocht Spaghetti. Ich liebe Spaghetti!" So wird die Folge auf "Scary Mommy" zitiert, in Deutschland ist die Staffel noch nicht erschienen.
Generell sind die Macher der Serie ja durchaus bemüht, fortschrittliche Familien- und Rollenbilder zu zeigen. Dass eine gleichgeschlechtliche Familie eingeführt wurde, hat eine längere Geschichte: Schon 2019 wurde eine Petition gestartet, die genau das zum Ziel hatte. Die Begründung: Kinder, die Peppa Wutz schauen, seien in einem beeinflussbaren Alter. Fänden gleichgeschlechtliche Familien in der Sendung keinen Platz, könnten Kinder nicht lernen, dass auch das ganz normal ist und würden Kinder aus gleichgeschlechtlichen Familien eher schikanieren. Kindern mit zwei Müttern oder zwei Vätern würde es zudem viel bedeuten, dass auch ihre Erfahrungen in der Kinderserie dargestellt werden. 23.000 Unterschriften kamen bei der Petition zusammen und die Autoren von Peppa Wutz ließen sich nicht lange bitten: In der neuen Staffel wurde mit Familie Eisbär tatsächlich ein lesbisches Elternpaar eingeführt.
Man sollte ja meinen, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften mittlerweile tatsächlich alltäglich und nicht weiter erwähnenswert sind. Die Aufregung im Netz, für die Familie Eisbär sorgt, beweist leider das Gegenteil. Das Thema sei politisch und habe im Kontext einer Kinderserie nichts verloren, Aufklärung müsse zu Hause stattfinden und nicht im Fernsehen, lauten einige der kritischen Stimmen.
Aber wir können Entwarnung geben. Ein Vater hat seine Kinder als Versuchskaninchen eingesetzt. Auf Twitter schreibt er, seine Kinder hätten in der Folge zum allerersten Mal gleichgeschlechtliche Eltern gesehen – und ihre Welt sei nicht unter- und die Menschheit nicht zugrunde gegangen. Na dann ist ja alles gut ...