
Die erste Regelblutung, wachsende Brüste, breitere Hüften – die Pubertät bringt für Mädchen viele Veränderungen mit sich, nicht nur körperlich. Die M1 soll eine Versorgungslücke schließen, wird aber noch nicht von allen Krankenkassen übernommen.
Worum es in der M1-Mädchensprechstunde geht
Die U-Untersuchungen sind Kindervorsorgeuntersuchungen, die inzwischen von den meisten Familien wahrgenommen werden. Wesentlich weniger besucht sind hingegen die J1- und J2-Jugendgesundheitsuntersuchungen. Außerdem gehen diese nicht speziell auf Mädchengesundheit ein. Daher wurde die M1-Mädchensprechstunde eingeführt, bei er es hauptsächlich um Beratung geht.
Sie soll die Hemmschwelle abbauen, die viele Mädchen vor dem ersten Frauenarztbesuch haben, und Orientierung in der Pubertät bieten. Sie ist für 12- bis 17-Jährige gedacht. Bei dem Termin dreht es sich um die Themen Geschlechtsentwicklung, Pubertät, Zyklus und Menstruation, Lebensstil und seinen möglichen Einfluss auf eine spätere Schwangerschaft, Impfungen, Sexualität, Verhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen, aber ggf. auch um die psychische Gesundheit oder andere Themen, die das Mädchen gerade belasten.
Fragebogen als Gesprächsgrundlage
Die M1 wurde zum 1. Oktober 2024 eingeführt. Vor der Untersuchung füllt das Mädchen einen Fragebogen aus, damit die Gynäkologin gezielt auf Themen eingehen kann, die akut interessieren. Es geht hauptsächlich darum, den Jugendlichen Informationen zur Verfügung zu stellen und Fragen zu klären. Eine gynäkologische Untersuchung ist bei diesem niedrigschwelligen Angebot nicht vorgesehen, aber auf Wunsch möglich.
Unterschrift der Eltern nötig
Selbst eine 17-Jährige braucht derzeit noch eine schriftliche Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten. Um das Angebot noch besser zugänglich zu machen, wäre zu hoffen, dass sich das künftig ändert.
Nicht alle Krankenkassen nehmen teil
Bisher gilt das kostenlose Angebot nur für bei der BKK Versicherte. Auch hier bleibt zu hoffen, dass andere Krankenkassen schnell folgen werden. Erkundigt euch am besten bei eurer Krankenkasse nach dem aktuellen Stand.