
Beim Ausrichten eines Kindergeburtstages fühlen wir uns Eltern oft wie kleine Eventplaner: Passende Motto-Einladungskarten müssen geschrieben, eine ausgeklügelte Schatzsuche vorbereitet und Goodies für Mitgebsel-Tüten besorgt werden. Ein besonderer Stressfaktor (der oft unterschlagen wird) können aber auch die zahlreichen kleinen Geschenke der Geburtstagsgäste sein, die bei dem ein oder anderen von uns für ein nervöses Augenzucken sorgen. Sei es, weil diese einfach nicht den Geschmack unseres Kindes treffen, wir unseren Familienalltag lieber nachhaltig ohne viel Plastik-Gedöns gestalten wollen oder wir einfach keinen Bock haben, all die ungenutzten Spielzeuge in einem Monat wieder auszusortieren.
Doch auch wenn unser Kind gar nicht der Gastgeber ist, sondern "nur" eine Einladungskarte für eine Party mit nach Hause bringt, kommt diese doch mit einem Arbeitsauftrag an uns daher. Schließlich gilt es jetzt, ein passendes Geschenk für den Freund oder die Freundin unseres Kindes zu besorgen. Und als wenn's das nur wäre! Oft treiben uns ja all die ungeschriebenen Gesetze, die alle Eltern kennen, nur wir nicht, den Schweiß auf die Stirn: Wie viel darf das Geschenk kosten? Kann ich zu viel ausgeben? Habe ich zu wenig ausgegeben? Isst das Kind Schokolade? Oder ist es allergisch? Mag es Paw Patrol oder doch lieber Elsa?
Die 5er-Geschenke-Regel
Gegen diesen Stresstreiber gibt es zum Glück eine Lösung! In den USA schon länger bekannt, nennt sich der Trend "Fiver Party" und man könnte ihn frei übersetzten mit "Fünfer Geburtstagsparty". Das hat gar nichts mit dem Alter des Geburtstagskindes oder dem Partymotto zu tun, sondern mit den Geschenken. Denn statt eines verpackten Geschenks wird dem kleinen Gastgeber ein 5-Euro-Schein von jedem seiner Gäste überreicht – gerne in einem schicken Umschlag. Das Ziel dahinter ist, dass der oder die Beschenkte mit dem gesammelten Geld einen größeren Betrag erhält und sich mit diesem auch einen größeren Wunsch erfüllen kann. Nicht nur die Organisation der Geschenke entfällt, sondern auch die zahlreichen Mini-Geschenke, die schnell ihren Reiz verlieren.
Also eine Win-Win-Sitatution? Das kann es sein. Doch wichtig ist, dass wir unser Kind auf diese Art der Geschenke vorbereiten. Schließlich kann es schon enttäuschend sein, wenn man statt bunt verpackter Geschenke nur Briefumschläge auspacken kann. Gut ist, wenn wir unser Kind frühzeitig von unserem Plan erzählen und die Vorfreude auf ein großes Geschenk zelebrieren, das dann gemeinsam von dem gesammelten Geldbetrag gekauft werden kann.
Das müsst ihr bei der Einladung einer Fünfer-Party beachten
Gerade wenn es um das Thema Geld geht, muss auf die richtige Formulierung in der Einladungskarte geachtet werden. Niemand sollte das Gefühle vermittelt bekommen, dass es eine Selbstverständlichkeit oder Voraussetzung ist, ein Geschenk mitzubringen – egal ob es sich um einen 5-Euro-Schein oder ein verpacktes Geschenk handelt. So könnte zum Beispiel in der Einladung stehen:
"Das einzige, das sich Paul zum Geburtstag wünscht, ist eure Anwesenheit! Wir freuen uns sehr, wenn ihr dabei sein könnt und mit uns feiert! Möchtet ihr Paul eine kleine Freude bereiten, könnt ihr ihm 5 Euro schenken, dann kann er sich etwas ganz Besonderes davon kaufen!"
Vielleicht wünscht sich euer Kind schon länger etwas und spart schon länger darauf hin, dann könnt ihr dies auch in der Einladung ergänzen. Das macht das ganze noch persönlicher.
Geht es ganz ohne Geschenke?
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, den Geburtstag komplett ohne Gastgeschenke zu feiern. Doch oft ist es ja so, dass dann doch eine Mama nicht widerstehen konnte und ihrem Kind ein Geschenk für das Geburtstagskind mitgegeben hat. Gerade dann entsteht ein Ungleichgewicht und andere Eltern haben ein schlechtes Gewissen, weil sie sich an die Regel gehalten haben. Das kann mit der Fünfer-Party verhindert werden. Probiert es doch einfach mal bei der nächsten Geburtstagsparty eures Kindes aus.
Autorin: Katharina Looks