
- 1. Wo darf man Drachen steigen lassen?
- 2. Wie hoch darf man Drachen fliegen lassen?
- 3. Wie viel Wind braucht man zum Drachensteigen lassen?
- 4. Welcher Drachen eignet sich am besten für kleine Kinder?
- 5. Wie bekommt man den Drachen in die Luft?
- 6. Warum sollte man bei einem Gewitter keinen Drachen steigen lassen?
1. Wo darf man Drachen steigen lassen?
Zum Drachensteigen braucht ihr viel freie Fläche wie zum Beispiel eine große Wiese, ein abgeerntetes Feld oder einen Sportplatz. Grundsätzlich gilt: Drachen darf man in Deutschland überall steigen lassen – laut Luftverkehrsordnung müssen mindestens 600 Meter Abstand zu Hochspannungsleitungen, Windrädern, Strommasten oder Oberleitungen eingehalten werden. Das gilt auch für Bahnstrecken, Autobahnen und andere viel befahrene Straßen. Zu Flughäfen oder Segelflug-Plätzen sind es sogar drei Kilometer. Achtet auch darauf, dass keine Bäume in direkter Nähe sind, in denen sich der Drachen verfangen könnte. An Stränden ist das Drachenfliegen für gewöhnlich erlaubt. Ansonsten weisen Verbotsschilder z. B. in geschützten Naturreservaten extra darauf hin.
2. Wie hoch darf man Drachen fliegen lassen?
Drachenleinen dürfen laut Gesetz nicht länger als 100 Meter lang sein. Somit darf euer Drache auch nicht höher als 100 Meter aufsteigen. Sollte sich euer Flugobjekt in einer Stromleitung verfangen, versucht bitte auf keinen Fall, es herunterzuholen – dabei besteht Lebensgefahr! Stattdessen so schnell wie möglich den Störungsdienst des Stromversorgers informieren.
3. Wie viel Wind braucht man zum Drachensteigen lassen?
Je leichter der Drachen, desto weniger Wind benötigt er, um aufzusteigen. Die meisten Drachen, die man im Geschäft kaufen kann, fliegen am besten bei einer Windstärke von zwei bis sechs. Alles was darüber liegt, kann ganz schön an den Kräften zehren oder sogar gefährlich werden. Gerade im Herbst findet man oft ideale Wetterbedingungen, um einen Drachen fliegen zu lassen.
Die Windstärke könnt ihr in Wetter-Apps nachschauen oder anhand der Beaufort-Skala selber einschätzen:
Windstärke 2: leichter Wind, 6 bis 11 km/h, Blätter rauschen
Windstärke 3: schwacher Wind, 12 bis 19 km/h, kleine Äste bewegen sich
Windstärke 4: mäßiger Wind, 20 bis 28 km/h, kleine Bäume schwanken
Windstärke 5: frischer Wind, 29 bis 38 km/h, Äste in größeren Bäumen bewegen sich
Windstärke 6: starker Wind, 39 bis 49 km/h, stärkere Äste bewegen sich
Bei Windstärke 7 und 8 spricht man von Sturmwind bzw. Sturm. Bei diesen Kräften solltet ihr keinen Drachen aufsteigen lassen.
4. Welcher Drachen eignet sich am besten für kleine Kinder?
Kinder haben am meisten Spaß mit sogenannten Einleinerdrachen, die nur eine Schnur haben. Sie heben schon bei geringen Windstärken ab und sind daher besonders gut für Anfänger oder eben auch Kinder geeignet.Sind sie einmal in der Luft, müssen sie nicht mehr gelenkt werden – durch Zug an der Schnur kann man sie steigen und sinken lassen. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Formen und mit verschiedensten Motiven. Bereits Kinder mit drei oder vier Jahren können mit Unterstützung ihrer Eltern einen Einleinerdrachen steigen lassen. Lenkdrachen hingegen haben mindestens zwei Leinen und sind eher für Geübte und höhere Windstärken geeignet.
Extra-Tipp: Packt für Kinder am besten immer ein paar Handschuhe ein. Wenn es draußen kühler ist, fangen nicht nur die Finger zu frieren an, die dünne Drachenschnur kann auch unangenehm in die Hände einschneiden.
5. Wie bekommt man den Drachen in die Luft?
Der Start ist immer das Schwierigste. Es geht nämlich darum, den passenden Moment zu finden, in dem der Wind den Drachen in die Lüfte trägt.
- Zuerst muss die Windrichtung bestimmt werden. Das geht am einfachsten, indem man den Drachen ein wenig nach oben in die Luft hält und schaut, in welche Richtung die Leine oder der Drachenschwanz fliegt.
- Zum Drachen steigen lassen muss man sich mit dem Rücken zum Wind stellen.
- Nun geht es los: Seid ihr zu zweit (was am einfachsten ist), hält einer die Schnur, der andere geht ca. fünf Meter weiter und hält den Drachen über seinem Kopf nach oben. Die Leine muss dabei gespannt sein. Ist man alleine, legt man den Drachen ca. fünf Meter von sich entfernt auf die Wiese und geht dann so weit zurück, bis sich die Leine spannt.
- Bei zwei Personen kann eine Person den Drachen mit einem leichten Schubs Richtung Himmel schicken. Ist man alleine, zieht man einmal kurz an der Leine, wenn gerade eine Bö weht.
- Bei Einlenkdrachen funktioniert es auch gut, dass man den Drachen in die Hand nimmt, damit losläuft und ihn dann im richtigen Moment (wenn Wind aufkommt) in Richtung Himmel schickt. Wichtig: Der Drachen darf erst losgelassen werden, wenn er von selbst an der Leine zieht. Dann wird er vom Wind nach oben getragen – ansonsten kracht er direkt auf den Boden.
6. Warum sollte man bei einem Gewitter keinen Drachen steigen lassen?
Im Herbst ziehen gerne mal Stürme oder Unwetter heran. Bei dunklen Regenwolken oder einem aufziehenden Gewittersolltet ihr euren Drachen gar nicht erst steigen lassen oder aber schnellstens vom Himmel holen. Bei einem Gewitter kann der Drachen – besonders wenn ihr euch auf einer freien Fläche befindet – zum gefährlichen Blitzableiter werden.