Barfußschuhe von Wildling© privat
Barfußschuhe sind für Kinder und Erwachsene auch im Winter super bequem!

So bequem wie ein Hausschuh

ist mein erster Gedanke beim Anprobieren der neuen Barfußschuhe, die uns Wildling zum Testen zur Verfügung gestellt hat. Mein Sohn und ich haben uns für die Wintermonate je ein halbhohes Paar ausgesucht, das wir in den nächsten Wochen einem gründlichen Test unterziehen wollen. Wir sind seit Jahren überzeugte Barfußschuhgänger, tragen diese Marke aber das erste Mal. 

Winterlicher Härtetest für die Barfußschuhe

Hamburg, 10 Grad und Nieselregen im Dezember: Wir besuchen den Christmas Garden mit seinen Lichtinstallationen im Botanischen Garten. Mein Sohn und ich tragen beide unsere neuen Barfußschuhe. Kein Einlaufen wie bei herkömmlichen harten Lederschuhen nötig – sie sitzen auf Anhieb bequem und sind kaum spürbar. Was wir dafür umso mehr spüren, sind kleine Wurzeln und Steinchen auf dem Boden, jede Unebenheit – und genau darum geht es auch. 

Barfußschuhe vermitteln ein ähnliches Gefühl wie beim wirklichen Barfußlaufen, bieten aber gleichzeitig Schutz vor Schmutz, Schmerz und Kälte. Durch die Stimulation der Nerven an der Fußsohle (auch Feedback genannt) sind die Füße in diesen Schuhen immer gut durchblutet und werden nicht so schnell kalt. Außerdem haben die Füße, vor allem die Zehen, in Barfußschuhen viel mehr Platz und werden nicht eingequetscht. Die Zehen benutzt man beim Gehen in Barfußschuhen aktiv mit. 

Ein paar Eindrücke unserer Barfußschuhe seht ihr in unserer Bildergalerie:

Tipps für Barfußschuh-Anfänger

Ihr habt noch nie Barfußschuhe getragen, wollt es aber ausprobieren? Das Wichtigste ist, sich genügend Zeit zu geben. Nicht unsere Muskeln sind das "Problem", sondern die Bänder und Sehnen, die ein paar Monate brauchen, um sich an das neue Gehgefühl anzupassen. Ihr solltet mit einer halben Stunde am Tag beginnen und euch im Laufe eines halben Jahres langsam steigern. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Nach einigen Monaten werdet ihr merken, dass sich die Muskulatur eurer Füße verändert und sie möglicherweise etwas breiter werden. 

Barfußschuhe haben absichtlich kein Fußbett, keine Erhöhung unter dem Fußgewölbe und auch keine erhöhte Polsterung unter den Fersen (= Sprengung). Die fußeigene Muskulatur wird so besonders gut gefordert und trainiert.

Es gibt sogar spezielle Lauftrainings für BarfußschuhträgerInnen. Wichtig ist, dass ihr nicht wie in gepolsterten Schuhen die Ferse bei jedem Schritt in den Boden rammt, sondern eher wie beim Barfußlaufen geht. Also wesentlich sanfter. Auch beim Joggen ist Vorfußlaufen angesagt. Daran müssen sich viele Menschen erst mal gewöhnen. 

Halten Barfußschuhe Nässe stand?

Unsere Modelle sind innen mit einem Futter aus Wolle ausgestattet. Das Außenmaterial aus Textil soll danke einer Membran Feuchtigkeit abweisen. Und tatsächlich: Auch wenn sie am Ende unseres zweistündigen Spaziergangs vorne oben von außen feucht aussehen (wir haben sie vorab nicht imprägniert, was laut Hersteller auch nicht notwendig ist), sind die Füße und die Schuhe von innen trocken! Und unsere Füße fühlen sich weder zu warm, noch zu kalt an. Die Schuhe sind wirklich nicht dick, halten aber zumindest bei den derzeitigen Temperaturen angenehm warm. 

Barfußschuhe für Kinder auch bei Graden um den Gefrierpunkt?

An einem anderen Tag ist es dann eisig kalt – wir tragen wieder unsere Barfußschuhe. Das Gute: Solange man in Bewegung bleibt, fangen die Füße nicht an zu frieren. Und das ist bei Kindern ja allermeistens der Fall. Wenn ich dann allerdings rumstehe und meinem Sohn beim Fußballspielen zuschaue, spüre ich doch langsam die Kälte. Aber das wäre ja vermutlich in allen Schuhen der Fall. 

Passen die Schuhe noch?

Kinderfüße machen zwischendurch öfter mal einen richtigen Schub. Die Crux dabei: Kinder nehmen oft noch nicht wahr, oder können es nicht ausdrücken, wenn die Schuhe zu klein werden. Daher ist wichtig, dass Eltern vor allem bei kleinen Kindern mindestens alle paar Monate überprüfen, ob die Schuhe noch passen. So macht ihr das am besten:

  • Abends testen, da die Füße dann größer und breiter sind als morgens.
  • Drückt die Zehen im Schuh von oben nach vorne glatt, um dann zu fühlen, wie viel Platz vorne noch ist. Kinder tendieren dazu, die Zehen anzuziehen, wenn man sie berührt.
  • Im Stehen testen, nicht im Sitzen.
  • Bei neuen Schuhen Socken und Einlegesohlen mit einplanen, diese nehmen rund um den Fuß herum Platz weg.
  • Das Kind eine Proberunde rennen lassen – es sollte dabei nicht stolpern.

Richtig schnüren

Beim Schnüren muss sich mein Sohn noch daran gewöhnen, dass er sie nicht zu eng bindet, dann drückt es ihm etwas über der Achillessehne. Ich spüre an der Stelle gar nichts – im Gegenteil, die Schuhe fühlen sich fast wie eine zweite Haut an. Beim An- und Ausziehen stellen wir fest, dass wir bei unseren halbhohen Schuhen die hochgeschnürten Bänder gut lockern müssen – dazu rät auch der Hersteller, um das Material zu schonen. 

Unser Testergebnis: Tolle Teile!

Insgesamt sind wir rundum zufrieden mit unseren bequemen und auch noch gut aussehenden neuen Barfußschuhen und stellen fest, dass sie auch im Winter gut geeignet sind, vor allem, solange man sich bewegt. Würde man beispielsweise stundenlang auf dem Spielplatz rumstehen, können die Füße doch mal etwas auskühlen, aber das ist in anderen Schuhen ja genauso. 

Mehr Info zu unseren Barfußschuhen aus dem Test

Mama: Modell "Wildling Winterheide Resouled"

Sohn: Modell "Wildling Tejo Olive"

Das Obermaterial der Schuhe besteht zwar aus Canvas, recycelter Baumwolle. Doch dank einer Polyestermembran bleiben die Füße auch bei Regen trocken – die Schuhe sind nicht komplett wasserdicht (sind ja auch keine Gummistiefel), aber auf jeden Fall wasserabweisend. Die Schuhe sind mit Schurwolle gefüttert, was für eine angenehme und ausgeglichene Fußtemperatur im Winter sorgt. Die Außensohle ist aus Gummi, zum Teil mit Korkanteil. Zusätzlich kann man sich noch warme Innensohlen reinlegen.

Weitere Details und andere Modelle findet ihr auf den Seiten von Wildling.