
Jan Hartmann – zur Person
Dem deutsche Schauspieler und Filmemacher Jan Hartmann (geboren 1980) gelang sein Durchbruch mit der RTL-Daily-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Über die Jahre spielte er in etlichen bekannten TV-Produktionen wie "Das Traumschiff", "Rote Rosen" oder "Sturm der Liebe" mit und war zuletzt bei "Kreuzfahrt zum Glück" und in Werken von Rosamunde Pilcher zu sehen. Er ist seit 2014 mit Julia Hartmann (geboren 1985) verheiratet, die ebenfalls eine Schauspielerin ist. Ihr Sohn kam bereits 2015 zur Welt und die Geburt des Töchterchen sorgte 2018 erneut für Wirbel in der Familie.
Wie hat dein Sohn dein Leben verändert?
Jan Hartmann: Im positiven Sinne brutal und total. Als ich meine Frau Julia kennenlernte, habe ich nach drei Wochen von ihr mit Baby auf dem Arm geträumt. Uns war sofort klar, dass wir ein Kind wollten. Man denkt, man hat in der Schwangerschaft viel Zeit, sich auf alles vorzubereiten, aber die neun Monate sind ruck, zuck um. Als es losging, war ich auf der Autobahn.
Nachdem die Fruchtblase geplatzt war, ging alles ganz schnell. Sieben Stunden später war Nikolas da. Zum Glück hatten wir im Krankenhaus ein Familienzimmer. Bis jetzt bin ich fast die ganze Zeit zu Hause.
Früher war ich viel unterwegs, das will ich jetzt gar nicht mehr. Ich könnte den Kleinen nur anschauen und vermisse ihn sofort, wenn ich nur kurz weg bin.
Stichwort Vaterliebe …
Von Anfang an hatten wir ganz viel Körperkontakt. Als uns die Schwiegereltern nach der Geburt im Krankenhaus besuchen kamen, lag ich mit dem Kleinen auf der nackten Brust im Bett, meine Frau saß im Schneidersitz daneben und blätterte in einer Zeitschrift. Ihr ging es super, und ihre Eltern fragten lachend, wer von uns denn nun das Kind bekommen habe.
Nähe und Sicherheit sind das Wichtigste fürs Baby. Erst haben wir unseren Sohn viel auf dem Arm getragen und dann in der Babytrage. Die nutze ich auch zu Hause. Man ist beweglich, hat beide Hände frei. Auch beim Treppensteigen ist ein Tragesitz viel praktischer als ein Kinderwagen. Die Wärme, die Nähe und der Kontakt sind einfach unersetzlich.
Was überrascht dich am Vatersein?
Dass ich es so sehr genieße und ein echter Vollblut-Papa bin. Als Einzelkind habe ich den Wert einer Familie lange unterschätzt. Aber jetzt ist mir klar, dass es das ist, was zählt. Die Familie ist das Wichtigste im Leben, wichtiger als jeder Job. Ich verstehe meine Eltern jetzt besser als früher.
Damals hat es mich genervt, wenn sie wissen wollten, wo ich bin. Jetzt weiß ich, wie wichtig es ist, sich zwischendurch zu melden, die Mama mal in den Arm zu nehmen.
Was ist für dich als Vater die größte Herausforderung?

Dass man sich auf sich selbst konzentriert und die eigene Familie schützt. Man muss versuchen, dem Druck von außen standzuhalten. Mit einem Kind hat man eine große Verantwortung, das fängt schon mit der Namensgebung an. Stress überträgt sich sofort auf das Kind. Zum Glück hatten wir eine entspannte Schwangerschaft, das macht viel aus.
Wie ist die Rollenverteilung?
Julia und ich teilen uns alles. Von Anfang an habe ich viel mit Nikolas gemacht, ihn auch gewickelt. Ich habe ihn ständig bei mir, nur nicht, wenn ich am Computer sitze. Momentan sind wir beide voll zu Hause und für die Familie da – eine Luxussituation.
Füttern, wickeln, schlafen – wie bleibt die Paarbeziehung am Leben?
Da sind wir erstaunlich entspannt. Nach knapp drei Wochen waren wir schon zu zweit im Kino, während meine Schwiegereltern auf den Kleinen aufgepasst haben. Meine Schwiegermutter war früher Kinderkrankenschwester, und wir vertrauen ihr total. Was für ein Glück, dass die beiden in der Nähe wohnen.
Für deinen Sohn wünschst du dir …
… dass er sein Leben so leben kann, wie es für ihn gut ist. Wir wollen dafür die Voraussetzungen schaffen und für ihn da sein.