
Inzwischen hört man selbst in der Öffentlichkeit immer mehr von dem eigentlich sehr privaten Thema der Vasektomie. Auch einige Promi-Väter sprechen offen darüber.
Vasektomie – was ist das überhaupt?
Männer, die keine (weiteren) Kinder mehr zeugen möchten, können darüber nachdenken, sich sterilisieren zu lassen. Bei der sogenannten Vasektomie werden beide Samenleiter durchtrennt. Dadurch gelangen – nach einiger Zeit! – keine Spermien mehr ins Ejakulat, der Mann ist dann unfruchtbar. Die Vasektomie gilt als eine sehr sichere Verhütungsmethode. Liegen keine medizinischen Gründe vor, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für diese Operation jedoch in der Regel nicht. Wie jede Operation bringt auch dieser Eingriff Risiken mit sich. Der Eingriff dauert normalerweise zwischen zehn und 30 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Die Vasektomie ist ein risikoärmerer, schnellerer und weniger teurer Eingriff als die Sterilisation bei der Frau. Die Vasektomie kostet einmalig je nach Praxis in Deutschland etwa 400 bis 750 Euro.
Warum Ashton Kutcher sich für eine Vasektomie entschied
2014 erblickte die Tochter des Schauspieler-Pärchens, Wyatt Isabelle, das Licht der Welt. Nach der Hochzeit im Jahr 2015 wurde 2016 Sohn Dimitri Portwood geboren. Für Promi-Mama Mila Kunis (geboren 1983) war schnell klar, dass ihr zwei Kinder genug sind. Und so ließ Ehemann Ashton Kutcher (geboren 1978) eine Vasektomie durchführen.
Dax Shepard: Ohne seine Frau zu fragen
"Keine große Sache" sei der Eingriff gewesen, meint Dax Shepard (geboren 1975), Ehemann von Kristen Bell (geboren 1980). Seine Frau war offenbar nicht begeistert, dass er die Entscheidung ohne sie getroffen hat. Die Gala berichtet, er habe Panik bekommen, als seine Frau vermutete, erneut schwanger zu sein. Der Test war dann zu seiner Erleichterung zwar doch negativ, aber die Stunden der Angst seien für den Schauspieler Grund genug gewesen, sich kurzentschlossen einer Vasektomie zu unterziehen, wie er in der Talkshow von Jimmy Kimmel berichtete. Das Schauspieler-Paar hat zwei gemeinsame Töchter.
Ronan Keating wünschte sich Freiheit
Der frühere Boyzone-Sänger Ronan Keating (geboren 1977) brauchte für den Entschluss etwas länger: Als er sich für eine Vasektomie entschied, hatte er bereits fünf Kinder von zwei Frauen. Zwei davon mit seiner aktuellen Ehefrau Storm Keating. Er fühle sich mit fünf gesunden Kindern gesegnet, doch nun sei es genug. Die Entscheidung für die Vasektomie sei der Wunsch nach Freiheit gewesen, soll er in der britischen Sendung "Celebrity Juice" gesagt haben.
Elton John: Schwul und gewollt unfruchtbar
Seine beiden Söhne Elijah und Zachary wurden von einer Leihmutter ausgetragen. Anschließend ließ sich der weltberühmte britische Musiker und Sänger (geboren 1947) – obwohl er Männer liebt – sterilisieren.
Vasektomie bereut: Ozzy Osbourne
Ozzy Osbourne (geboren 1948) ließ sich bereits vor vielen Jahren die Samenleiter durchtrennen – jedes Mal nach einer Tournee sei seine Frau Sharon (geboren 1952) schwanger geworden, darauf hatte sie keine Lust mehr. Die beiden haben zusammen drei Kinder, drei weitere Kinder brachte Ozzy Osbourne mit in die Ehe. Später überlegte Sharon es sich jedoch anders, und so ließ er die Vasektomie rückgängig machen. Kleine Notiz am Rande: Kürzlich gab es Meldungen, dass der Star sich mit zwei Konzerten in diesem Jahr von der Öffentlichkeit verabschieden will.
Vor- und Nachteile einer Vasektomie
Einige Paare, die gerne ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, aber nicht mit Hormonen oder mechanischen Methoden verhüten wollen, ziehen eine Sterilisation in Betracht, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist und sie keine weiteren Kinder wollen.
Eine Vasektomie sollte man sich gut überlegen. Sie rückgängig zu machen, ist zwar prinzipiell möglich, allerdings ist das erneut mit einer Operation – und damit mit Risiken – verbunden und die Erfolgschancen nehmen mit der Zeit rapide ab. Je schneller man sie also rückgängig macht, desto höher sind die Chancen, dann wirklich wieder fruchtbar zu sein.
Da das Leben sich oft in unerwartete Richtungen entwickelt, kann es passieren, dass doch noch mal ein Kinderwunsch entsteht. Wenn solche Eingriffe das dann vereiteln, ist es oft nicht leicht, damit umzugehen.
Quellen:
https://www.schweizer-illustrierte.ch
https://www.gala.de
https://www.stern.de
https://www.sueddeutsche.de