Tipps zur Ernährung

Wie viel Cola ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Coca Cola ist in der Schwangerschaft zwar nicht tabu, sollte aber als Genussmittel nur in Maßen konsumiert werden. Was genau das bedeutet – und warum große Mengen an Cola für Mama und Baby gefährlich werden können, erklären wir hier.

Zwei Frauen trinken Coca Cola.© iStock/fotostorm
Wie viel Cola ist in der Schwangerschaft noch unbedenklich?

Im Sommer eine eiskalte Cola – das schmeckt vielen von uns, auch wenn wir wissen, dass dieses Getränk ganz und gar nicht gesund ist. Für die werdende Mama und ihr Baby können große Mengen an Cola sogar gefährlich werden. Das liegt nicht nur an dem enthaltenen Koffein und dem hohen Zuckergehalt – es gibt noch mehr Gründe! Wir befragen eine Expertin dazu:

Unsere Ernährungs-Expertin Misava Macamo ist examinierte Diätassistentin (B. Sc. Diätetik), Frauen-Coach und Autorin des Buches "Blooming Mom".

Wie viel Cola in der Schwangerschaft ist okay?

Zunächst möchten wir wissen, wie viel von der braunen Brause für werdende Mamas unproblematisch ist. Deshalb fällt der Blick zuerst auf die bekannten kritischen Zutaten: Koffein und Zucker!

Betrachten wir erstmal nur den Koffeingehalt, können wir für die erlaubte Menge Folgendes festhalten: "Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit gilt: Eine über den gesamten Tag verteilte Koffein-Aufnahme aus allen Quellen von bis zu 200 Milligramm pro Tag ist für den Fötus unbedenklich.

Viele Schwangere entscheiden sich dazu, komplett auf Koffein zu verzichten, da die Studienlage noch nicht zu 100 Prozent ausgereift ist. Cola sollte in jedem Fall während der Schwangerschaft eine Ausnahme sein, denn es enthält neben dem Koffein weitere, nicht empfehlenswerte Stoffe", erklärt Misava Macamo. 

Achtung: Auf Energy-Drinks sollte übrigens komplett verzichtet werden!

Wie viel Koffein hat Cola – und wie viel Zucker?

Die empfohlene Höchstaufnahme an Koffein von 200 Milligramm pro Tag klingt erst einmal nach einer ganzen Menge. Allerdings ist dieser Richtwert schnell erreicht. Unsere Ernährungsexpertin hat einen Vergleich:

"Eine Dose Cola (355 Milliliter) enthält 40 Milligramm Koffein; im Vergleich dazu enthält aber auch eine Tasse Filterkaffee (200 Milliliter) bereits 90 Milligramm Koffein." Trinkt ihr also zwei Tassen Filterkaffee pro Tag, habt ihr schon fast die Menge an höchstens empfohlenem Koffein erreicht. Die eine Dose Cola hält sich dagegen noch im Rahmen. 

Was wir bei diesem Vergleich jedoch zusätzlich beachten sollten: Auch der Zuckergehalt spielt eine entscheidende Rolle. Und dieser liegt bei einer Dose Cola (355 Milliliter) bei etwa 33 Gramm Zucker. Empfohlen werden nicht mehr als 25 Gramm Zucker pro Tag in der Schwangerschaft. 

Warum ist Cola so problematisch: vor allem wegen des Koffeins oder wegen des Zuckers?

Wie ihr euch schon denken könnt, kann sich potenziell beides negativ auf die Schwangerschaft auswirken. Misava Macamo fasst die möglichen Gefahren zusammen.

Hohe Zuckeraufnahmen können während der Schwangerschaft zu Folgendem führen:

  • Gewichtszunahme 
  • Schwangerschaftsdiabetes 

Das Koffein kann in übermäßigen Mengen diese Auswirkungen haben:

  • erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt
  • erhöhtes Risiko eines niedrigen Geburtsgewichts
  • Koffein steht im Verdacht, die Durchblutung der Plazenta zu beeinträchtigen 

Hinweis: Ihr müsst euch deshalb aber nicht sofort Sorgen machen, wenn ihr doch mal eine Cola trinkt. Ab und zu ein Glas Cola ist weder für euch noch für euer Baby schädlich. Es sollte eben nur eine Ausnahme, statt täglicher Genuss sein!

Wie sieht es mit Cola Zero in der Schwangerschaft und ähnlichen Light-Produkten aus?

Zwar könnt ihr mit diesen Produkten etwas der Zuckerfalle entgehen, allerdings solltet ihr immer noch auf den Koffeingehalt achten: "Die enthaltene Koffeinmenge bleibt auch bei Light-Produkten gleich", warnt unsere Ernährungsexpertin.

Außerdem ist der Zuckerersatz durch Süßstoffe auch nicht ganz unproblematisch: "Zur Sicherheit von Süßstoffen während der Schwangerschaft gibt es aktuell widersprüchliche Meinungen. Sie können sich womöglich negativ auf das Wachstum und die Entwicklung des Fötus auswirken. Auf der anderen Seite beeinflussen sie nicht den Blutzuckerspiegel. Egal, ob mit oder ohne Zucker, die Empfehlung lautet: Es sollte eine Ausnahme sein."

Was ist an dem Mythos dran, dass Cola weiche Knochen macht?

Vielleicht habt ihr das auch schon gehört, Cola soll angeblich für weiche Knochen sorgen. Aber stimmt das auch? Misava Macamo hat folgende Erklärung für diesen hartnäckigen Mythos: "Cola enthält eine hohe Konzentration an Phosphorsäure, welche die Aufnahme von Calcium hemmt und zu einem Calciummangel mit Osteoporose als Folge führen kann. Der genaue Einfluss von Cola-Getränken auf unsere Knochengesundheit ist aber nicht bekannt!

Wer sich ansonsten ausgewogen ernährt, sich ausreichend mit Vitamin D und Calcium versorgt und regelmäßig körperlich betätigt, der kann ab und an auch eine Cola trinken, ohne sich sorgen zu müssen, dass dadurch gleich die Knochengesundheit nachhaltig geschädigt wird."

Hilft Cola in der Schwangerschaft gegen Übelkeit?

Auch dieses Gerücht hält sich hartnäckig. "Wissenschaftlich belegt ist es nicht, dass Cola bei Unwohlsein wirklich helfen kann – zudem der hohe Zuckergehalt und die Kohlensäure eher eine Übelkeit begünstigen könnten. Trotzdem gibt es viele Erfahrungsberichte (auch aus meiner Ernährungsberatung), die bestätigen, dass Cola bei Übelkeit hilft. Womöglich spielt hier der Placeboeffekt mit rein." 

Cola sollte also besser nicht das Mittel der Wahl sein, um einer Schwangerschaftsübelkeit entgegenzuwirken. Was dann besser helfen kann, erfahrt ihr in dem nachstehenden Artikel:

Fazit: Cola in der Schwangerschaft

Wenn ihr mal eine Ausnahme macht, schadet ein Glas Cola euch und eurem Baby nicht gleich. Aufgrund des hohen Zucker- und Koffeingehalts sowie der hohen Konzentration an Phosphorsäure in Cola-Getränken, solltet ihr während der Schwangerschaft jedoch bestmöglich darauf verzichten. 

Koffein- und zuckerfreie Cola-Produkte enthalten meistens Süßstoffe, deren Auswirkung auf eine Schwangerschaft noch nicht abschließend geklärt ist. Am besten verzichtet ihr auch darauf. 

Bessere Alternativen sind erfrischende Saftschorlen, leckeres Früchtewasser oder Tees. 

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