
In gläsernen, eiförmigen Kapseln sollen Babys von der Befruchtung der Eizelle bis zur "Geburt" – außerhalb des Körpers der Mutter – heranwachsen können. Aber von Anfang: Die Firma Ectolife möchte es Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch, oder Frauen, die zum Beispiel als Folge einer Krebsbehandlung selber kein Kind mehr austragen können, ermöglichen, ein Baby zu bekommen. Ein Baby, das biologisch ihr Nachwuchs ist.
Die Kapsel soll Bedingungen wie im Mutterleib bieten
In den Glaskapseln soll sich das Baby ab dem Moment der Befruchtung der Eizelle optimal entwickeln können, dafür sollen die exakten Bedingungen geboten werden, wie im Mutterleib. So versorge zum Beispiel eine künstliche Nabelschnur das Baby mit Sauerstoff. Die Umgebung sei darüber hinaus frei von Infekt-Erregern. Per App können die Eltern das Kind sogar mit einer eigens erstellten Playlist beschallen oder mit ihm sprechen, damit das Kleine die Stimmen der Familie kennenlernt. Wie es um weitere Faktoren während einer "herkömmlichen" Schwangerschaft steht, wie die Bewegung der Mama oder natürliche Hormonschwankungen, thematisiert Ectolife nicht.
Sensoren überwachen ununterbrochen die Vitalsignale des Kindes. Die Mitarbeiter im Labor und die Eltern sollen über die App – sogar per Live-View in die Kapsel – auf dem Laufenden gehalten werden. So wolle man auch Früh- und Fehlgeburten verhindern. Plus: "Say goodbye to the pain of childbirth" – Die "Geburt verlaufe ganz ohne Stress, sie sei sanft, bequem und könne einfach mit nur einem Knopfdruck, ganz ohne Schmerzen, erledigt werden.
Das Konzept klingt sehr befremdlich, allerdings: Paare mit unerfülltem Kinderwunsch werden sich zukünftig vielleicht freuen, wenn die Forschung ihnen neue Alternativen bietet.
Maßgeschneiderte Babys dank "Elite Package"
Falls ihr bis hierher schon die Stirn gerunzelt habt, dann passt mal auf. JETZT wird es erst so richtig crazy! Ectolife plant, laut eigener Aussage im Video, ein "Elite Package". Dieses soll es ermöglichen, Einfluss auf die Gene des Babys zu nehmen: Die Rede ist vom "customize baby" und der Auswahl zwischen 300 verschiedenen Genen, die die Augen-, Haar- und Hautfarbe, sowie die Größe und Intelligenz des Kindes bestimmen. Spätestens jetzt sind wir uns ziemlich sicher, dass bevor die künstliche Gebärmutter den "Betrieb" aufnehmen kann, noch einige Diskussionen mit Ethikräten ausgefochten werden müssten ... Aber: Wann genau die "Artificial Womb Facility" realisiert werden soll, dazu gibt es vom Unternehmen sowieso (noch) keine Angabe.