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Frauen mit (unerfülltem) Kinderwunsch probieren irgendwann alles aus. Denn wenn man unbedingt ein Baby möchte, dann macht man am Ende wirklich alles – auch wenn es einem zuerst etwas lächerlich oder skurril erscheint! Ein Beispiel: Die Kiwu-Community schwört darauf, nach dem Embryotransfer bei McDonalds-Pommes zu essen. Aus gutem Grund oder Mythos? Sind diese Pommes wirklich ausschlaggebend für den Erfolg einer künstlichen Befruchtung (IVF oder ICSI)?
Pupo-Pommes – was ist das?
Sprecht ihr Kinderwunsch? Es gibt viele Begrifflichkeiten, die nur unter Frauen und Männern mit (unerfülltem) Kinderwunsch und/oder Kinderwunschbehandlung kursieren. Das verbirgt sich hinter dem Begriff "pupo":
"pupo" heißt: pregant until proven otherwise – oder auch: schwanger bis das Gegenteil bewiesen ist (zum Bespiel nach künstlicher Befruchtung).
Pupo-Pommes sind demnach solche Fritten, die man nach dem Embryotransfer isst. Wenn man theoretisch schwanger ist, es aber noch nicht endgültig per Bluttest und nach einer etwa 14-tägigen Wartezeit bewiesen wurde.
Warum sollen Pommes nach dem Embryotransfer helfen?
Das heißt also, wenn wir uns einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, um schwanger zu werden, können wir so viele McDonald's-Pommes essen, wie wir wollen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?
Nun, ja, vielleicht nicht so viele Pommes, wie in uns hineinpassen. Aber ein Aberglaube besagt tatsächlich, dass die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, größer ist, wenn man nach dem Embryotransfer Pommes von McDonald's verspeist. Weltweit setzten Frauen mit Kinderwunsch mittlerweile auf diese etwas merkwürdig-witzig anmutende Tradition. In den sozialen Netzwerken gibt es sogar einen eigenen Hashtag dafür: #pupopommes oder #pupofries. Genauso ist oftmals von "French Fries After Transfer" die Rede. Aber ist es wirklich nur ein Aberglaube, ein Hashtag, ... oder gibt es eine echte medizinische Basis?
3 Gründe, warum viele KiWu-Frauen von Pupo-Pommes begeistert sind
Wir haben bei Kinderwunschexpertin Dr. med. Heidi Gößlinghoff nachgefragt. Sie ist Frauenärztin und hat das Buch "Leichter schwanger werden" (s.u.) veröffentlicht. Sie nennt drei Gründe, warum Frauen nach dem Embryotransfer auf Pommes schwören:
- "Zum einen 'gönnt' Frau sich nach der anstrengenden Zeit der Stimulation und zum ersten Etappensieg, nämlich dem Transfer, etwas: Das können dann auch Pommes sein. Oft haben die Frauen sehr gesund gelebt in der Vorbereitung auf die Eizellentnahme, da kommt schon mal eine Lust nach ungesunden Lebensmitteln, die man sich verboten hat, auf.
- "Ein weiterer Grund könnte sein, dass durch die Stimulation die Eierstöcke größer sind als normal. Hier kann es zu einem Wasseraustritt aus dem Gefäßbett in das umliegende Gewebe kommen, was Wassereinlagerungen entstehen lassen kann. Natrium, also Salz, kann Wasser im Gefäßbett binden und so mild gegen die Ödementstehung wirken." (Die Fritten aus diesem Hause mit dem großen M – so sagt man zumindest – sollen besonders viel Salz enthalten.)
- "Sie sind an allem schuld: Als dritter Grund, wie könnte es anders sein, werden die lieben Hormone ins Feld geführt. Unter anderem ist der Progesteronspiegel erhöht, Progesteron kann den Appetit beeinflussen unspezifische Gelüste wie zum Beispiel eben auch auf Pommes verursachen."
Fazit: Pupo-Pommes nach dem Embyrotransfer lieber lassen!
Natürlich ist euch überlassen, was ihr am liebsten nach dem Transfer verspeist. Aber Dr. Gößlinghoff rät tatsächlich von Pupo-Pommes ab: "Mal ab und zu Pommes bei McDonald’s sind zwar okay, aber nach dem Transfer würde ich es nicht empfehlen. Zum einen sind die Kartoffeln meist aus konventionellem Anbau und damit mit Pflanzenschutzmittel behandelt. Zum anderen entstehen beim Frittieren sogenannte Transfette, die auf lange Sicht dem Gefäßsystem Schaden zu fügen. Und: Es gibt keinerlei Nährstoffe, die Pommes Frites enthalten, die der Körper wirklich nach einem Embryotransfer braucht."
Die Gynäkologin hat für Frauen mit Kinderwunsch aber eine gute Alternative in petto: Gemüse-Pommes! Dafür einfach verschiedene Gemüsesorten (z. B. Karotten, Kohlrabi, Süßkartoffel ...) in Streifen schneiden, mit gutem Öl beträufeln (z.B. natives Olivenöl), eine Prise Meersalz darüberträufeln und das Ganze im Ofen unter gelegentlichen Wenden bräunen. Wer weiß: Vielleicht wird das ja euer neues Lieblingsessen?