Frühlingsgefühle im Herbst

Sommerbaby planen: Jetzt ist der beste Zeitpunkt!

Schwanger werden geht nicht auf Knopfdruck, schon klar! Aber Paare, die sich ein Kind wünschen, das im Sommer Geburtstag hat, sollten im Herbst darüber nachdenken, mit der Verhütung aufzuhören. Tatsächlich werden die meisten Babys schon seit Jahren zwischen September und November gezeugt.

Sommerbabys werden im Herbst gezeugt!© Foto: Getty Images/Nikola Stojadinovic
Sommerbabys werden im Herbst gezeugt!

Meine Tochter (3) hat im Juli Geburtstag. Damit liegt sie voll im Trend, denn laut den Daten des Statistischen Bundesamtes werden in Deutschland die meisten Kinder im Sommer geboren, im Juli und August. Im Geburtsjahr meiner Kleinen waren es 73.589 Juli-Kinder. 2020 gab es ebenfalls im Honigmonat die meisten Geburten, nämlich 70.421. Den Trend zu Sommerbabys verzeichnet das Statistikamt übrigens bereits seit 1990. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die meisten Babys im Herbst, zwischen September und November, gezeugt werden. Ob das an der Planung der Eltern oder an den kuscheligen Herbsttagen liegt, ist allerdings nicht bekannt ... 

Wenn ihr euch ein Sommerbaby wünscht, könntet ihr gut jetzt damit beginnen, eurem Baby den Weg in die Welt zu ebnen.

5 Tipps zum Schwangerwerden

  1. Aufhören zu verhüten
    "Bei der Pille kann die Frau direkt im nächsten Zyklus schwanger werden", erklärt die Frauenärztin Dr. Claudia Schumann-Doermer. "Wird die Spirale gezogen, sollte eine Blutung abgewartet werden, damit sich die Gebärmutterschleimhaut regenerieren kann." Generell gilt natürlich: Wie lange es dauert, bis eine Frau schwanger wird, ist individuell unterschiedlich."
  2. Folsäure nehmen
    Folsäure trägt zur Zellteilung bei und fördert das Wachstum und die Entwicklung der Zellen des ungeborenen Kindes. Eine häufige Fehlbildung, die durch Folsäuremangel entsteht, ist ein offener Rücken (Spina bifida). Optimalerweise sollte die Folsäure mindestens vier Wochen vor der Empfängnis eingenommen werden.
  3. Die fruchtbaren Tage erkennen
    Am fruchtbarsten sind Frauen am Tag des Eisprungs und am Tag danach. Der Eisprung findet bei den meisten Frauen etwa 14 Tage vor der nächsten Periode statt. "Einige spüren ein Ziehen im Bauch, andere bemerken den Abgang des Fruchtbarkeitsschleims", erklärt Frauenärztin Schumann-Doermer. Auch Apps und Eisprungrechner können helfen. "Da Samenzellen sich vier bis fünf Tage im Körper der Frau halten, sollten Paare mit Kinderwunsch am besten an den Tagen vor dem Eisprung häufiger miteinander schlafen." Ist der Mann davor einige Tage enthaltsam, sind die Spermien übrigens fruchtbarer.
  4. Gesund leben
    Frauen sollten auf Alkohol verzichten, weil dieser dem Ungeborenen erheblich schadet. Bei Männern, die stark rauchen, ist eine schlechtere Spermienqualität wissenschaftlich nachgewiesen. Über zu viel Stress sollten sich Paare keinen Stress machen. Schumann-Doermer: "Ob man durch die Welt jettet oder zu Hause auf dem Sofa liegt, hat laut Studien zu unerfüllten Kinderwünschen nichts mit dem Einnisten der Eizelle zu tun", so die Frauenärztin. Jeder sollte einfach auf sich und seine Bedürfnisse achtgeben. 
  5. Mit der Frauenärztin sprechen
    Die checkt dann noch mal, ob zum Beispiel alle wichtigen Impfungen wie Keuchhusten und Windpocken auf Stand sind. "Auch eine Impfung gegen das Coronavirus ist für Paare mit Kinderwunsch sehr sinnvoll, denn schwere Verläufe während einer Schwangerschaft sind sinnbildlich doppelt schwer. Warten Sie damit nicht bis nach der Geburt", rät die Medizinerin. 

Mit der "Cocooning"-Strategie Neugeborene vor Keuchhusten schützen

Keuchhusten kann für Babys lebensbedrohlich sein. Anders als bei vielen anderen Infektionskrankheiten fehlt dem Säugling bei dieser Erkrankung häufig der natürliche Nestschutz durch die Mutter. Die STIKO empfiehlt daher, dass sich die werdende Mutter in jeder Schwangerschaft zu Beginn des dritten Trimenon gegen Keuchhusten impfen lässt (bei erhöhtem Risiko für eine Frühgeburt im zweiten Trimenon), um schützende Antikörper an den Fötus weiterzugeben.

Zusätzlich sollten auch Familienmitglieder wie Vater, Geschwister oder Großeltern, aber auch weitere Kontaktpersonen wie Freunde und Babysitter gegen Keuchhusten geimpft sein. Mit dieser sogenannten "Coocooning"-Strategie soll eine Schutzblase um das Baby aufgebaut werden, bis es selbst durch eine aktive Impfung geschützt werden kann. 

Mehr Infos zur Keuchhusten-Impfung findet ihr bei der GSK

Autorin: Merle von Kuczkowski

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