Sicher und gut zu handhaben – oder etwa nicht?

Stiftung Warentest: Erschreckendes Urteil für Hochstühle – nur drei sind gut!

Hochstühle können den Familienalltag ganz schön erleichtern – und sie ermöglichen, dass der Nachwuchs auf Augenhöhe mit am Tisch sitzt. Doch nicht alle sind zu empfehlen ...

Kinderbeine unterm Tisch im Hochstuhl© iStock/lolostock
Hochstühle im Test: Man sollte nicht jeden kaufen.

Ob beim Essen oder zum Zuschauen bei der Küchenarbeit – ein Hochstuhl ist oft super praktisch. Doch aufgepasst: Euer kleiner Sprössling sollte zunächst eigenständig sicher sitzen können, bevor er in den Hochstuhl kommt. Das ist oft ab einem Alter von etwa einem halben Jahr der Fall. 

Hochstühle bei Stiftung Warentest

Für die Ausgabe 12/2024 hat nach Öko-Test im letzten Jahr nun auch Stiftung Warentest Hochstühle auf "Herz und Nieren" geprüft. Wir fassen die Testergebnisse für euch zusammen. Unter den zwölf geprüften Modellen erreichten gerade mal drei das Qualitätsurteil "gut". Bei der Untersuchung ging es den Testern neben Sicherheit, Schadstoffen und Haltbarkeit auch um Handhabung und kindgerechte Gestaltung. 

Die besten Hochstühle (Testsieger)

Diese drei Modelle gewannen den Test:

  • "Cybex Lemo 4-in-1", Gesamtnote 1,6 (gut)
  • "Stokke Tripp Trapp", Gesamtnote 1,8 (gut)
  • "Kinderkraft Enock", Gesamtnote 1,9 (gut)

Übrigens: Der "Ikea Antilop" schnitt mit Befriedigend (3,5) ab und der "Maxi-Cosi Moa" mit Ausreichend (3,9). Unter anderem der Hauck Sit'n Relax" (Note 4,6) rasselte mit einem "Mangelhaft" durch den Test. Bei diesem und zwei weiteren "Durchfallern" kritisiert Stiftung Warentest vor allem Schadstoffe oder Sicherheit.

Der Hersteller Hauck gab an, entsprechende Sitzbezüge des "Sit'n Relax Friend" mit fortpflanzungsgefährdenden Weichmachern, die ab September 2023 produziert wurden, umzutauschen. Verbraucher können sich an den Kundenservice wenden.

Darauf solltet ihr beim Hochstuhlkauf achten

  1. Die richtige Größe. Kinder sind im selben Alter oft sehr unterschiedlich groß. Daher lieber nicht so sehr auf Altersangaben, sondern mehr auf Körpermaße achten.
  2. Einstellbarkeit. Fußstütze und Sitztiefe lassen sich bei einem "mitwachsenden" Hochstuhl verstellen. Das ist sinnvoll, damit man den Stuhl möglichst lange nutzen kann.
  3. Standfestigkeit. Ganz wichtig ist natürlich, dass der Hochstuhl nicht leicht umkippt. Dafür braucht er eine breite Basis. Einige Modelle haben Kippschutzkappen, die man auf die Füße aufstecken kann. 
  4. Gebraucht kaufen und verkaufen. Gute Hochstühle sind nicht günstig, sie halten aber nacheinander auch für mehrere Kinder. Auch gebraucht könnt ihr sie gut kaufen oder wieder verkaufen. Das spart Geld.

Hochstühle im Öko-Test

Für die Ausgabe 6/2023 hat Öko-Test verschiedene Hochstuhlmodelle untersucht. Und dabei festgestellt, dass leider nicht alle sicher und stabil sind und eine gesunde Sitzhaltung bieten ... Denn ergonomisch gut sitzen Kinder nur, wenn Ober- und Unterschenkel im Sitzen am Knie einen rechten Winkel bilden, während die Füße komplett aufliegen. Dafür muss ein Hochstuhl ausreichend verstellbar sein, was leider nicht alle Modelle bieten.

Einige Stühle sind entweder nicht stabil genug oder sind sogar eine Gefahrenquelle: Zwischen Sicherheitsbügel und Rückenlehne kann es bei einem Stuhl zu Quetschungen kommen. Oder das Kind kann einfach herausrutschen. Immerhin haben die Tester im Holz kein giftiges Formaldehyd mehr gefunden.

Hochstuhl-Öko-Test – die Gewinner

Testsieger sind die folgenden Modelle:

  • "Cybex Gold Lemo 3-in1-Set, sand white" (etwa 300 Euro)
  • "Stokke Nomi Chair, natural und grey", plus "Baby-Set grey" (etwa 240 plus 54 Euro)
  • "Stokke Tripp Trapp Chair, natural" plus "Baby-Set, natural" (etwa 240 plus 50 Euro)

Den vollständigen Testbericht könnt ihr euch hier bestellen: oekotest.de

In den folgenden Artikeln findet ihr noch weitere Tipps für sinnvolles Zubehör im Alltag mit Baby oder Kind: