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Das kennen vermutlich alle Babyeltern: Ihr habt schon ALLES versucht, damit euer weinendes Baby einschläft und dann vor allem auch weiterschläft, wenn ihr es hinlegt. Und wir alle kennen wohl, dass das Baby NUR auf uns liegend, auf dem Arm oder an der Brust schläft. Es gibt Eltern, die probieren es mit sogenanntem weißen Rauschen, einer gleichbleidenden Hintergrund-Geräuschkulisse, die das Baby beruhigt. Das kann zum Beispiel über einen Föhn, die Waschmaschine oder auch über eine entsprechende App laufen. Auch haben wir von Babys gehört, die nur im Auto einschlafen. Oder nur in der Federwiege (hier haben wir euch eine aus biologischer Baumwolle verlinkt, sie kostet ohne Befestigung etwa 160 Euro, einen elektrischen Motor mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten kann man zusätzlich für etwa 319 Euro erwerben).
Eine aktuelle Studie aus Japan legt nahe, dass drei einfache Schritte, von denen die meisten Eltern einen auslassen, für zuverlässigen Schlaf bei sonst weinenden Babys sorgen!
Japanisch-italienische Studie zum Babyschlaf
Laut einer Studie der Wissenschaftler Ohmura et al., die unter dem Titel "A method to soothe and promote sleep in crying infants utilizing the transport response" am 13. September 2022 bei "Current Biology" veröffentlicht wurde, schreien 20 bis 30 Prozent der Babys übermäßig viel und entwickeln Schlafschwierigkeiten ohne offensichtlichen Grund. Das führe bei Eltern zu Stress und leider in einigen Fällen auch zu impulsiven Missbrauchshandlungen. Natürlich gibt es Schlaf-Coaching- und andere Programme, die auf lange Sicht helfen können, doch es fehlte bislang an nachvollziehbahren Empfehlungen, die sich sofort umsetzen ließen.
Für die Studienergebnisse wurden 21 Babys (zwischen einem und sieben Monaten alt) und ihr Schlafverhalten verglichen. Untersucht wurden ihre Bewegungen und ihre Herzfrequenz. In dieser Studie ging es auch darum, die komplexen Zusammenhänge zwischen dem mütterlichen Tragen eines Babys und seiner Reaktionen darauf zu ermitteln (ja, die Ergebnisse dieser Studie beziehen sich nur auf das Zusammenspiel von Säuglingen mit ihrer Mutter, nicht mit Vätern oder anderen Bezugspersonen). Es zeigte sich, dass sich weinende Babys beruhigten, wenn die Mutter mit ihm in Bewegung war, oder das Baby in einem Bett lag, dass sich bewegte (z. B. die erwähnte Federwiege), nicht aber, wenn die Mutter es einfach nur auf dem Arm hielt, ohne sich dabei zu bewegen.
Es wurde allerdings ein Unterschied festgestellt zwischen Babys, die schreien und solchen, die nicht schreien. Tragen Mütter ihr schreiendes Baby fünf Minuten herum, begünstige das das Einschlafen sogar tagsüber, wenn die Babys sonst wach sind. Bei nicht weinenden Babys konnte man diesen Effekt nicht feststellen. Möglicherweise liege das daran, dass schreiende Säuglinge erschöpfter seien.
Das Ablegen des schlafenden Babys führte zu gegensätzlichen Situationen: Entweder wachte das Baby auf, oder es schlief anschließend sogar noch tiefer. Wenn die Mutter beginnt, das Baby abzulegen, wachten viele Babys kurz auf, beruhigten sich aber von alleine schnell wieder, sobald die Mutter es erfolgreich abgelegt hatte und es nicht mehr berührte.
Wurden Babys jedoch hingelegt, bevor sie nach dem Rumlaufen weitere fünf Minuten auf dem Arm bzw. Schoß gehalten wurden, wachten sie eher wieder auf und schrien erneut.
3 Schritte, damit euer Baby gut einschläft
Doch was ist denn nun diese spektakuläre Methode, die schreienden Babys beim Einschlafen hilft? Hier ergeben sich aus der Studie tatsächlich drei kurze Schritte:
- das schreiende Baby fünf Minuten herumtragen, um es zu beruhigen
- sich anschließend fünf bis acht Minuten mit dem Baby auf dem Arm hinsetzen (und diesen entscheidenden Schritt lassen vermutlich die meisten Eltern aus)
- das Baby nach diesen fünf bis acht Minuten in sein Bettchen legen
Auf dieser Grafik seht ihr noch einmal die einzelnen Schritte vom schreienden zum schlafenden Säugling:

Fünf Minuten tragen (beruhigt das Kind und unterstützt das Einschlafen), fünf bis acht Minuten sitzen (hilft dabei, dass der Säugling beim Hinlegen weiterschläft), bevor ihr euer Baby hinlegt. Klingt zu leicht, um wahr zu sein? Probiert es doch einfach einmal aus. Ihr müsst dafür nicht grundsätzlich von eurer Zu-Bett-geh-Routine abweichen, und diese Methode ersetzt auch kein Schlaf-Coaching, aber möglicherweise lohnt es sich, sie hin und wieder einzusetzen.