Cremes & Co

Welche Babypflegeprodukte ihr wirklich braucht

Für frischgebackene Eltern gleicht die Drogerie oftmals einem Dschungel. Cremes hier, Babypuder da – und wofür benutzt man eigentlich eine "Cold Cream"? Ein Wegweiser durch das Angebot der Babypflegeprodukte – inklusive Mami-Empfehlungen aus der Redaktion.

Ein kleiner Junge hat einen Klecks Creme auf der Nase. © Getty Images/Westend61
Pflegeprodukte sollten gerade am Anfang nur sparsam eingesetzt werden.

Babypflegeprodukte sollen besonders mild für die zarte Haut der Kleinsten sein. Allerdings ist der Begriff "Babypflege" rechtlich nicht geschützt, sprich es gibt keine Vorgaben, was diese Produkte enthalten dürfen oder eben nicht. Für gewöhnlich sind Pflegeprodukte für die Kleinsten aber so formuliert, dass sie die Haut nicht reizen oder irritieren. Zudem haben sie oft Wirkstoffe, die Fett und Feuchtigkeit spenden, um den Aufbau des Säureschutzmantels zu unterstützen. Oder aber Inhaltsstoffe, die die Wundheilung fördern, falls der Popo gerötet ist, was bei Windelträgern häufiger vorkommen kann. 

Welche Pflegeprodukte für Babys sind die besten? 

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da die Haut von Babys unterschiedliche Ansprüche haben kann. Ein Neugeborenes mit einer "normalen" Haut braucht beispielsweise eine andere Pflege als ein Baby, das mit trockener, zu Neurodermitis neigender Haut zur Welt kommt. Und auch die Vorlieben der Eltern spielen bei der Auswahl der Pflegeprodukte eine nicht zu unterschätzende Rolle: Einige möchten z. B. nur zertifizierte Naturkosmetik an die Haut ihres Babys lassen, anderen ist vielleicht der Duft einer Creme oder eines Öls besonders wichtig. Eine gute Entscheidungshilfe für den Kauf bieten die Tests der Stiftung Warentest oder Öko-Test, die immer wieder Babypflegeprodukte unter die Lupe nehmen. 

Welche Babypflegeprodukte für Neugeborene? 

Die Haut von Babys ist im Vergleich zu Erwachsenen bis zu fünf Mal dünner und dementsprechend viel empfindlicher. Rund zehn Jahre dauert  es, bis sie sich vollständig entwickelt hat. Verständlich also, dass Eltern die Haut ihres Babys besonders gut pflegen wollen. Für Neugeborene aber gilt: Weniger ist mehr! In den ersten Lebensmonaten reicht es vollkommen aus, die Haut mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Wenn Eltern möchten, können sie einen milden Badezusatz verwenden. Oder ihr Baby anschließend auch eincremen. Neigen Babys zu trockener haut oder haben gar eine Veranlagung zu Neurodermitis sollte die Haut von Anfang an mit Zusätzen gepflegt werden. Am besten sprechen Eltern hierzu mit ihrem Kinderarzt. 

Wir listen euch in diesem Artikel die gängigen Babypflegeprodukte auf und zeigen euch, wofür ihr sie verwenden könnt. 

Badezusatz

Eltern müssen mit Babys erstem Bad nicht warten, bis der Nabelschnurrest abgefallen ist. Voraussetzung ist jedoch, dass sich die Körpertemperatur des Neugeborenen stabilisiert hat. Ob der Nachwuchs in purem Wasser oder mit Badezusatz gebadet wird, können Eltern nach Belieben entscheiden. Babybäder haben besonders milde Inhaltsstoffe und wirken rückfettend. Anschließend sollten Babys in ein Handtuch gewickelt oder geföhnt werden. Aber Achtung: Die Temperatur sollte immer mit einer Hand kontrolliert und der Windelbereich mit einem Tuch bedeckt werden. So werden die empfindlichen Genitalien geschont und man läuft keine Gefahr, dass ein Urinstrahl den Föhn trifft. Der Nabel muss  gründlich trocken getupft werden, damit er sich nicht entzündet.

Zusatz-Tipp: Am besten besorgt ihr euch ein Baby-Handtuch mit Kapuze (z. B. das süße und kuschelweiche Badetuch von Feiler Mini), da die Kleinen über den Kopf sehr viel Wärme verlieren und nach dem Baden schnell zu frieren beginnen. 

Unsere Empfehlung für einen Baby-Badezusatz:

© Foto: Amazon.com

Es riecht so unglaublich gut. Pflegt ganz sanft. Ein paar Tropfen im Badewasser reichen schon vollkommen aus. Und es handelt sich um reine Naturkosmetik. Plus: Bei Ökotest schneidet das Produkt mit "sehr gut" ab.

Pflegecreme

Kinder haben in der Relation zu ihrem Körpergewicht eine viel größere Hautoberfläche als Erwachsene und verlieren dementsprechend mehr Feuchtigkeit. Auch die Hautschutzbarriere muss sich erst noch entwickeln. Das tut sie zwar von ganz alleine – wenn Eltern möchten, können sie ihre Babys aber z. B. nach dem Baden mit einer Pflegecreme einreiben. Hierfür eignen sich am besten Lotionen, die viel Wasser und wenig Fett enthalten. Sie schützen die Haut vor dem Austrocknen, indem sie Feuchtigkeit spenden und rückfettend wirken. Sie lassen sich auf empfindlicher Babyhaut besonders leicht verteilen und ziehen schneller ein als fetthaltigere Cremes.

Redakteurin Astrid empfiehlt diese Pflegecreme für Babys und Kinder:

© Amazon.com

"Ich habe bei allen drei Jungs auf diese Creme von Eubos gesetzt. Sie ist so angenehm leicht und auch für sensible Kinderhaut geeignet. Sie wurde mir vom Hautarzt vor allem für meinen Ältesten empfohlen, der zeitweise unter sehr trockener Haut gelitten hat."

Babyöl

Babys kommen in den ersten Lebensmonaten kaum mit Schmutz in Berührung. Dafür sammeln sich in den Falten gerne Hautschüppchen, Fussel von der Kleidung oder Milchreste. Und da die Kleinen meistens recht speckig sind, gelangt selbst beim Baden nicht immer Wasser an diese Stellen. Mit ein paar Tropfen Babyöl auf einem Wattepad lassen sich die empfindlichen Hautfalten gut ausstreichen und gleichzeitig vor dem Wundwerden schützen. Babyöl kann auch zum Massieren verwendet werden. Gerade in der Anfangszeit stärkt der liebevolle Hautkontakt zwischen Kind und Eltern die Bindung und festigt das Vertrauen. Und Babys, die mit Bauchweh zu kämpfen haben, profitieren zusätzlich von den krampflösenden und entspannenden Eigenschaften einer Massage.

Dieses Babyöl schneidet mit "sehr gut" ab:

© Foto: Amazon.com

Einer der Sieger bei der letzten Ökotest-Untersuchung von verschiedenen Babyölen. Toll: Das Produkt kommt ohne Mikroplastik und Parfüm aus, ist vegan und dazu noch erschwinglich. 

Babyshampoo

Der zarte Flaum von Säuglingen benötigt in den ersten Lebensmonaten noch kein Shampoo. Entweder wischt man auf dem Wickeltisch ein bis zwei Mal die Woche mit einem Waschlappen und warmen Wasser über das Köpfchen. Oder man wäscht die Haare beim Baden einfach mit. Dabei am besten die Hand an die Stirn des Babys halten, damit kein Wasser in seine Augen läuft. Praktisch sind auch 2-in-1-Produkte, die für Haut und Haar benutzt werden können. Wenn die Haare dichter werden, können diese mit einem Babyshampoo gewaschen werden. Die Inhaltsstoffe sind besonders mild – sie schonen die empfindliche Kopfhaut und brennen nicht in den Augen. Vorsicht bitte mit der Fontanelle: So lange die Schädeldecke noch nicht vollständig zugewachsen ist, sollte an dieser Stelle kein Druck ausgeübt werden. Nach dem Waschen sollten die Haare in jedem Fall gut abgetrocknet oder geföhnt werden, damit das Kleine sich nicht erkältet.

Ein Shampoo für Baby und Mama:

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Dieses Shampoo benutzen auch wir Mamas (und Papas!) gern. Es ist Duschgel, Badezusatz und Babyshampoo in einem. Und duftet herrlich natürlich nach Honig. Es enthält keine Phthalate, Parabene oder Mineralöl. Es ist hautschonend, nicht reizend und (ganz wichtig!) bringt die Minis nicht zum Weinen. 

Wundschutzcreme

Der Po eines Babys muss besonders gut gepflegt werden. Durch das feuchtwarme, luftdichte Milieu und den ständigen Kontakt mit Urin und Kot kommt es schnell zu entzündeter, wunder Haut, einer sogenannten Windeldermatitis. Wundschutzcremes enthalten entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ringelblumenextrakt oder Kamille und Zinkoxid, das Flüssigkeit bindet und die Haut trocken hält. Wundschutzcremes werden dünn auf den Po aufgetragen, entweder vorbeugend oder zur Behandlung von geröteten, wunden Stellen. Bei einer akuten Windeldermatitis kann die Haut am besten mit Babyöl gereinigt werden – Wasser lässt die Haut nur noch mehr aufquellen. Wenn möglich sollte die Windel so viel wie möglich weglassen werden, damit Luft an die Haut kommt. Ansonsten alle zwei Stunden wechseln. Wenn die Entzündung nach zwei Tagen nicht besser wird, sollte der Kinderarzt einen Blick darauf werfen. Das gilt auch, wenn sich rote Bläschen bilden. Vermutlich ist zu der Entzündung dann noch eine Pilzinfektion (Windelsoor) hinzugekommen.

Diese Wundschutzcreme ist günstig und sehr gut!

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Ein Klassiker! Diese Creme hält Babys Popo weich und rosig dank Zinkoxid, Kamille und Panthenol. Gibt es in jeder Drogerie.

Babypuder oder lieber Wundschutzcreme?

Früher wurden Babypopos viel und gerne gepudert, um sie vor wunden Stellen zu bewahren. Heute kommt Babypuder nur noch selten zum Einsatz. Der Grund: Das enthaltene Talkum ist sehr fein und kann beim Einatmen in die Lungen gelangen. Da es nicht wasserlöslich ist, haftet es sich an die Lungenbläschen und kann so schwere Entzündungen auslösen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher, Puder ohne Talkum zu verwenden. Eine andere Alternative sind Wundschutzcremes, die sich für besonders sensible Hautpartien wie Achselhöhlen oder Beugefalten eignen. Auch bei einer Windeldermatitisist Babypuder nicht ratsam, da das Puder häufig verklebt und durch die anschließende Reinigung die Haut wieder gereizt wird.

Dieser Babypuder kommt ohne Talkum aus:

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Wer auf Babypuder nicht verzichten mag, der sollte sich einen gönnen, der ohne Talkum hergestellt wird. Dieses Produkt basiert auf Bio-Weizenkleie, Bio-Calendula sowie einer Auswahl an hochwertigen Bio-Ölen wie Bio-Olivenöl, Bio-Jojobaöl und Bio-Mandelöl. Ohne Parfüm oder tierische Inhaltsstoffe.

Feuchttücher

Hebammen empfehlen, den Windelbereich nur mit lauwarmem Wasser und einem Waschlappen zu reinigen. Unterwegs ist das nur leider nicht immer möglich. In diesem Fall sind Feuchttücher praktische Begleiter. Um Hautirritationen zu vermeiden, sollten die Tücher ohne Parfüm, Konservierungsstoffe und Alkohol auskommen. Oder einfach selber machen. Die Anleitung findet ihr in dem folgenden Artikel: 

Wind- und Wetter-Creme

Beim Spaziergang ist das Baby für gewöhnlich warm eingepackt. Bis auf das Gesicht. Wenn es draußen sehr kalt ist, kann diese sensible Partie mit einer Wind- und Wetter-Cremes geschützt werden. Durch den sehr hohen Fettanteil legt sie sich wie ein Schutzfilm auf die Haut und schirmt so Kälte und Wind ab. Durch den geringen Wasseranteil kann sie zudem nicht auf der Haut gefrieren. Nach dem Ausflug sollte das Gesicht mit lauwarmem Wasser gereinigt werden, da sich ansonsten die Wärme unter der "Cold Cream", wie sie auch genannt wird, stauen und zu Hautausschlag führen kann.

Eine Wind- und Wettercreme, die wir empfehlen können:

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Diese Naturkosmetikmarke für Babys und Kids können wir euch wärmstens empfehlen. Boep wurde von einer jungen Ärztin, die selbst Mutter ist, entwickelt. Tolle Produkte, die so super sanft zu Babys Haut sind UND auch noch stylisch aussehen. 

Babypflegeprodukte sind auch gut für Erwachsene

Babypflegeprodukte eignen sich nicht nur für den Nachwuchs! Mamas können z. B. mit ihrem Baby gemeinsam baden (bitte erst, wenn der Wochenfluss versiegt ist) und dabei von den pflegenden Eigenschaften des Cremebads profitieren. Auch Babyshampoos sind für Erwachsene geeignet, da sie die von Föhnen und Styling strapazierte Kopfhaut besonders sanft reinigen. Und am Wickeltisch wird erst das Baby mit Öl massiert, über die Reste freut sich Mamas Haut. So ein Mini-Pflegeprogramm tut nicht nur gut, es spart auch Zeit. Und die haben frischgebackene Mütter ja meistens ohnehin nicht. Ein weiterer Vorteil: Babypflegeprodukte sind entweder unparfümiert oder haben nur einen sehr dezenten Duft. So wird der Eigengeruch der Mama, der gerade in den ersten Lebensmonaten so wichtig fürs Bonding ist, nicht überdeckt.