Weiche Wäsche für die Babyhaut

Darf man Weichspüler einsetzen, wenn das Baby Neurodermitis hat?

Kleidung soll bei Kindern mit Neurodermitis möglichst wenig kratzen, um die Haut nicht unnötig zu reizen. Wir haben mit einem Arzt gesprochen, ob Weichspüler helfen oder allergische Reaktionen hervorrufen kann. 

Darf Kleidung bei Babys mit Neurodermitis mit Weichspüler gewaschen werden?© Getty Images/FotoDuets
Dass Weichspüler bei Babys mit Neurodermitis Allergien auslöst, ist ein Gerücht.

Gerade im Winter leiden Babys und Kinder mit Neurodermitis unter dem lästigen Juckreiz. Temperaturwechsel und trockene Luft irritieren die Haut noch mehr als sonst. Neben der regelmäßigen Pflege ist jetzt auch die richtige Kleidung besonders wichtig. Eine Frage die Eltern dabei immer wieder umtreibt, ist das Nutzen von Weichspüler. Denn häufig hört und liest man, dass Weichspüler Allergien auslösen könne – und das möchte man bei einer ohnehin empfindlichen Haut natürlich tunlichst vermeiden. 

Sind Weichspüler für Babys mit Neurodermitis geeignet?  

Mechanische Reizung sollte bei Neurodermitis unbedingt vermieden werden. "Tatsache ist, dass kratzige Kleidung die empfindliche Haut von Kindern mit atopischem Ekzem belastet", erklärt Prof. Dr. Peter Höger, Chefarzt der Pädiatrischen Dermatologie und Allergologie am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg. "Je weicher sie ist, desto besser!" Das gilt natürlich auch im Sommer.

In vielen Studien wurde mittlerweile nachgewiesen, dass die Verwendung von Weichspülern dazu führt, dass sich Ekzeme signifikant verbessern, da die Haut durch die Textilien weniger Reibung erfährt. "Wichtig ist es aber, die Kleidung gründlich zu spülen, sodass keine Reste von Waschmittel oder Weichspüler direkt auf die Haut gelangen", so Prof. Dr. Höger. "Diese Stoffe könnten die haut ansonsten tatsächlich reizen." Wenn die Waschmaschine einen  Extraspülen-Gang hat, ist es bei Neurodermitikern ratsam, diesen auch zu nutzen. 

Kratzige Kleidung bei Neurodermitis vermeiden

Weiche Textilien sind für Babys und Kinder mit Neurodermitis das A und O. Denn gegen einen kratzigen Wollpullover kann auch Weichspüler nichts ausrichten. Kleidung sollte möglichst  locker sitzen und luftdurchlässig sein. Wolle und Synthetikgewebe können die Haut reizen. Besser sind glatte und weiche Stoffe, zum Beispiel aus Baumwolle, Leinen oder Seide. Inzwischen gibt es Bekleidung aus einem Mischgewebe aus Baumwolle und Seide, die sich besonders für Kinder mit Neurodermitis eignet: Baumwolle ist saugfähig, atmungsaktiv und strapazierbar, während Seide wärmt und die Temperatur ausgleicht. An kalten Tagen ist weiches Fleece-Material angenehm auf der Haut. 

Im Winter ist der Zwiebellook praktisch: einzelne Schichten aus Unterhemd, T-Shirt, Strickjacke und Halstuch sind besser als ein dicker Rollkragenpullover. So könnt ihr als Eltern schnell auf Temperaturwechsel reagieren, damit euer Kleines im Kaufhaus oder beim Toben nicht ins Schwitzen gerät. Denn dann dringt der Schweiß durch die kleinen Risse in die Haut ein und verursacht Juckreiz.

Neue Kleidungsstücke solltet ihr vor dem ersten Tragen am besten mehrmals (mit Weichspüler) waschen, bei Sachen aus zweiter Hand ist das meistens nicht nötig. Trennt kratzende Etiketten aus der Kleidung und zieht eurem Kind Unterhemden mit den Nähten nach außen an – so verhindert ihr, dass sie auf der trockenen Haut reiben und Ekzeme verursachen.