
Koliken, Blähungen, Verstopfung … Wenn’s im Bauch zwickt und zwackt, kann das bei Babys zu großen Beschwerden führen. Auf der Suche nach einem sanften und gut verträglichen Heilmittel stoßen viele Eltern auf den Begriff "Windpulver". Dabei handelt es sich um eine Mischung aus leichtem Magnesiumcarbonat, Fenchelölzucker, Anisölzucker und Kümmelölzucker. Windpulver reduziert den Druck im Magen und Darm und hat krampflösende sowie beruhigende Eigenschaften.
Das Mittel kann bereits bei Neugeborenen angewendet werden und soll vor allem in den ersten Lebensmonaten wohltuend bei Koliken und anderen Verdauungsbeschwerden wirken.
Windpulver in Apotheken kaufen
- Windpulver ist in Deutschland in Apotheken erhältlich.
- Es ist ca. 3-6 Monate haltbar.
- Ein typisches Rezept umfasst 25 g Magnesiumcarbonat, 15 g Fenchelölzucker, 5 g Anisölzucker und 5 g Kümmelölzucker.
- Viele Apotheken bereiten das Pulver auf Kundenwunsch frisch zu.
So wird Windpulver angewendet
- Windpulver gilt als gut verträglich und hat so gut wie keine Nebenwirkungen. Dennoch sollte die Anwendung immer mit einem Kinderarzt abgesprochen werden, um mögliche allergische Reaktionen oder unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.
- Es wird empfohlen, das Pulver vor den Mahlzeiten zu geben, um Blähungen und Krämpfe zu lindern.
- Bei Bedarf bis zu dreimal täglich eine Messerspitze in einem Teelöffel abgekochtem Wasser lösen.
- Alternativ kann das Windpulver auch direkt ins Fläschchen gegeben werden.
- Bei gestillten Kindern kann das Pulver auf die Brustwarze aufgetragen werden.
- Am präzisesten ist jedoch die Verabreichung mit einem Löffel.
Wichtig: Windpulver ist nicht bei allen Kindern gleich wirksam. Eltern sollten deshalb genau beobachten, ob das Mittel ihrem Baby tatsächlich Linderung verschafft und sich andernfalls nach Alternativen umsehen.
Alternativen zu Windpulver
- Viele Eltern schwören auf Windsalbe, die mit Kümmelöl wirkt und auf den Bauch des Babys massiert wird.
- Windsaft, ein Verdauungssirup mit ätherischem Kümmel- und Korianderöl, gilt ebenfalls als lindernd bei Verdauungsbeschwerden.
- Windöl bestehend aus Mandel-, Lavendel-, Fenchel-, Anis- und Kümmelöl hat einen vergleichbaren Effekt.
- Die Produkte können ab der ersten Lebenswoche angewendet werden.
- Ohne ärztlichen Rat sollten die Produkte nicht länger als zwei Wochen angewendet werden.
Was sonst bei Bauchschmerzen hilft
- Bauchmassagen: Kreisende Bewegungen können helfen, die Darmbewegungen zu fördern und Blähungen zu lindern.
- Beinbewegungen: Die Beine des Babys sanft anheben und in einer Fahrradbewegung bewegen. Dies kann helfen, Gase zu lösen und die Beschwerden zu lindern.
- Wärmflasche oder Kirschkernkissen: Eine gefüllte Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen kann auf den Bauch des Babys gelegt werden (nicht zu heiß!). Die angenehme Wärme kann helfen, Krämpfe zu lösen.
- Warme Bäder: Ein warmes Bad kann entspannend wirken und die Muskulatur des Bauches lockern. Das Wasser sollte angenehm warm, aber nicht zu heiß sein.
- Bauchlage: Wenn das Baby wach ist, kann es für kurze Zeit in die Bauchlage gelegt werden (dabei beaufsichtigen!). Viele Kinder empfinden diese Position als angenehm.
- Hochhalten: Das Baby in einer aufrechten Position zu halten, kann helfen, die Luft aus dem Magen zu entlassen. Das Baby sanft an der Schulter halten oder auf den Schoß setzen, dabei den Kopf stützen.
- "Känguru"-Position: Das Baby kann in einer vertikalen Position zwischen den Beinen des Erwachsenen gehalten werden. Diese Position kann helfen, die Verdauung zu fördern und das Baby zu beruhigen.
- Sanfte Musik und schaukeln: Ruhige Musik, leises Singen oder Wiegen können beruhigend wirken und helfen, das Baby zu entspannen.