
Warum zittern Babys?
Wenn ihr Baby zittert, kann das für Eltern beunruhigend sein – besonders, wenn sie die genauen Ursachen und Symptome nicht verstehen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte des Zitterns bei Babys beleuchten, darunter mögliche psychologische und pathologische Ursachen und euch Handlungsempfehlungen mit auf den Weg geben.
Zittern bei Babys: mögliche Ursachen
Wie bereits erwähnt, kann ein Zittern bei Babys verschiedene Ursachen haben. An dieser Stelle können wir Eltern jedoch beruhigen: In den meisten Fällen liegt keine schwerwiegende Erkrankung vor. Dennoch solltet ihr stets einen Kinderarzt aufsuchen (!), solltet ihr euch bei gesundheitlichen Fragen rund um euer Baby unsicher sein.
Unreifes Nervensystem
Die häufigste Ursache für das Zittern von neugeborenen Babys: Ihr Nervensystem ist noch nicht vollständig entwickelt, was zu unkoordinierten Bewegungen und gelegentlichem Zittern führen kann. Dieses Zittern sollte sich im Laufe der Monate legen, wenn sich das Nervensystem weiterentwickelt.
Moro-Reflex
Der Moro-Reflex, auch als Schreckreflex bekannt, tritt als Reaktion auf plötzliche Bewegungen oder laute Geräusche auf. Babys reagieren darauf mit einer ruckartigen Armbewegung und spreizen ihre Finger. Dieser Reflex kann mit einem Zittern verwechselt werden, ist jedoch in den meisten Fällen normal und verschwindet im Laufe der Zeit.
Vitamin-D-Mangel
Ein Vitamin-D-Mangel bei Babys kann starke Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben – einschließlich Muskelzittern (auch Tremor genannt). Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle nicht nur bei der Knochengesundheit, sondern auch bei der Entwicklung des Nervensystems. Da Neugeborene in den ersten Lebensmonaten oft noch nicht ausreichend Sonnenlicht ausgesetzt sind und Vitamin D hauptsächlich durch Sonnenlichtsynthese in der Haut produziert wird, besteht ein erhöhtes Risiko für einen Mangel.
Die Bedeutung von Vitamin D zeigt sich besonders in seiner Rolle bei der Absorption von Calcium und Phosphor, was für die Bildung starker Knochen und Zähne entscheidend ist. Bei einem Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel kann ein Kinderarzt durch Bluttests den Vitamin-D-Spiegel überprüfen und geeignete Maßnahmen empfehlen, um den Mangel zu beheben. Dies kann die Einnahme von Vitamin D-Präparaten oder die Anpassung der Ernährung des Babys umfassen.
Was geschieht bei einem Vitamin-D-Mangel bei Babys?
Wenn ein Mangel festgestellt wird, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ), Babys im ersten Lebensjahr Vitamin-D-Tabletten zuzuführen. In diesem Fall werden meist Supplemente mit Dosierungen von 10-12,5 µg (entspricht 400-500 IE)verwendet .
Fieber und Infektionen
Infektionen, insbesondere wenn sie von Fieber begleitet werden, können bei Babys zu Zittern führen. Das Fieber selbst kann Muskelzittern verursachen, da der Anstieg der Körpertemperatur den Stoffwechsel beschleunigt und die Muskeln beeinflussen kann. Es ist wichtig, die Körpertemperatur des Babys regelmäßig zu überwachen, um einen eventuellen Anstieg frühzeitig zu erkennen.
Eltern sollten sich bewusst sein, dass Fieber ein Anzeichen für eine Abwehrreaktion des Körpers gegen Infektionen sein kann. Bei anhaltendem Fieber oder anderen besorgniserregenden Symptomen ist es ratsam, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Kinderarzt kann die Ursache der Infektion feststellen und geeignete Maßnahmen zur Behandlung und Linderung der Symptome empfehlen.
Welche Anzeichen sind für einen Fieberkrampf typisch?
Auch ein Fieberkrampf kann der Auslöser für ein starkes Zittern sein. Während eines Fieberkrampfes weist das Baby rhythmische Zuckungen auf, verdreht die Augen, ist oft nicht ansprechbar, reagiert nicht auf Reize und kann das Bewusstsein verlieren. Auch eine Blaufärbung der Lippen, eine sogenannte Zyanose, ist möglich. Die meisten Fieberkrämpfe bei Babys (über 90 %) dauern nur kurz an – in der Regel weniger als 5 Minuten.
Wie gehen Eltern bei einem Fieberkrampf des Babys vor?
Wichtig für Eltern: Besonders im Falle des ersten Fieberkrampfs ist es wichtig, sofort den Notruf 144 zu wählen. Legt das Kind auf eine weiche Unterlage – wie zum Beispiel das Bett – und lockert seine Kleidung. Schützt es vor dem Herunterfallen, versucht jedoch nicht, die Krämpfe zu verhindern. Während des Krampfanfalls solltet ihr das Kleine keinesfalls schütteln oder festhalten. Steckt ihm keine Gegenstände in den Mund, selbst wenn es zu Zungenbissen kommt, da diese bei Fieberkrämpfen sehr selten sind und in der Regel problemlos abheilen. Wartet auf den Notarzt und versucht, auch wenn es schwerfällt, ruhig zu bleiben.
Neurologische Probleme
In extrem seltenen Fällen können neurologische Probleme wie Epilepsie zu Zittern bei Babys führen. Epileptische Anfälle können mit unkontrollierten Zitterbewegungen einhergehen, die für Eltern beängstigend sein können. Wenn Eltern Anzeichen von abnormalen Zitterbewegungen bemerken, sollten sie sofort einen Kinderarzt aufsuchen.
Die frühzeitige Erkennung und Diagnose neurologischer Probleme sind entscheidend, um eine angemessene Behandlung zu beginnen und potenzielle Komplikationen zu minimieren. Der Kinderarzt wird bei Verdacht in der Regel eine gründliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere diagnostische Tests empfehlen, um die genaue Ursache des Zitterns zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten.