Erfahrungsbericht

Ehrliche Fotos: "Was acht Monate ohne Stillen mit meinem Baby gemacht haben …"

Durch Muttermilch werden Babys rund und gesund. Aber was, wenn ein Kind nur Pre-Milch bekommt? Eine Mutter zeigt das Ergebnis ...

Neugeborenes liegt auf einer Decke.© iStock/LindaYolanda
Stillen ist das Beste fürs Babys. Stimmt das wirklich immer?

Ein fragwürdiger neuer Trend breitet sich aus: Eltern posten bei Instagram ein Bild ihres zarten, leichten Neugeborenen und dann ein weiteres Foto, auf dem es ein paar Monate wohlgenährt und propper in die Kamera grinst. Dazu die Anmerkung: Alles dank Muttermilch!

Dass das Stillen auf diese Weise glorifiziert wird, kann für Mütter, die nicht stillen können oder wollen, ziemlich verletzend sein.

Nun sorgt eine Mutter für Aufsehen, die den Spieß umdreht und den Muttermilch-Kult kritisch hinterfragt. Sie postete bei Instagram ein Bild von ihrer neugeborenen Tochter und leitet den Text dazu folgendermaßen ein: "Was acht Monate ohne Stillen mit meinem Baby gemacht hat …" Und man ahnt das Schlimmste ...

Der Druck zu stillen kann immens sein

"Stillen ist so cool und so besonders. Und es ist eben nicht für alle Eltern und Babys möglich", schreibt Helen. "Als ich Mutter wurde, hoffte ich, stillen zu können. Ich hatte die Pumpe, die BHs, die Nippelcreme. Ich wusste, dass das Risiko bestand, dass es bei mir nicht funktionieren würde – ich hatte eine Brustverkleinerung, als ich 22 war, durch die die Milchkanäle gestört werden können. Nachdem Anya geboren wurde, habe ich kaum mehr als ein oder zwei Tropfen produziert, trotz eines zermürbenden Zeitplans von Anlegen und Pumpen. Aber ich habe es weiter versucht, versucht, versucht."

Dann wurde sie krank. Vier Tage nach der Entbindung musste sich Helen plötzlich übergeben, und die Übelkeit wurde so stark, dass sie sogar im Krankenhaus behandelt werden musste. Eine Woche lang ging gar nicht mehr. "Ich konnte mich nicht um Anya kümmern; ich konnte sie kaum ansehen, geschweige denn halten, ohne dass mir schlecht wurde. Ich wusste, auch wenn ich nicht erklären konnte, warum, dass es mit den hormonellen Veränderungen durch das Stillen zusammenhängt, aber ich hatte das Gefühl, dass ich es trotzdem weiter versuchen musste."

Die Entscheidung aufzuhören war eine Erleichterung

Als ihre Tochter neun Tage alt war, erreichte Helen den absoluten Tiefpunkt. "Ich war schwach, hatte Schmerzen und war kaum bei Bewusstsein, ich wachte nur auf zum Kotzen und Pumpen. Ich war mir sicher, dass ich sterbe." Ihre Doula sagte in dieser Zeit zu ihr: "Weißt du, du kannst einfach aufhören zu stillen." Für Helen bedeutete dieser Satz eine riesengroße Erleichterung. "Ich glaube, ich musste es nur jemanden sagen hören. Ich hörte auf, und bald konnte ich wieder trinken, dann essen, und dann konnte ich mich wieder um mein kleines, perfektes Kind kümmern."

Auch durch Pre-Milch gedeihen Babys bestens

Heute sagt sie: "Pre-Milch ist nicht beschämend, kein Versagen oder das Zweitbeste. Sie ist der Grund, warum Millionen von Eltern in der Lage sind, die Babys zu ernähren, die sie lieben. Das ist der Grund, warum Anya und ich leben. Ich denke, das ist das Wichtigste auf der ganzen Welt."

Und dann postet sie ein Bild von ihrer inzwischen acht Monate alten Tochter und schreibt dazu: "Schau dir dieses wunderschöne Baby an, das es geworden ist!"