Generationenkonflikt

Diese 5 Fehler machen wirklich viele Großeltern

Kommt ein Enkelkind zur Welt, verändert sich die Beziehung zwischen den Generationen. In die Rolle als Großeltern hineinzuwachsen, braucht Zeit. Wer jedoch die folgenden fünf Fettnäpfchen vermeidet, wahrt den Familienfrieden.

Ein Mädchen zeigt ihrer Großmutter etwas auf dem Handy.© Pexels/Andrea Piacquadio
Großeltern sollten Absprachen, z. B. in Hinblick auf Medienzeiten, einhalten – ansonsten kann es schnell Streit geben. 

Die Großeltern-Rolle ist schön – aber auch eine Herausforderung. Oft läuft alles rund, problemlos und wie von selbst. Doch wie in allen Beziehungen gibt es auch andere Situationen. Dann kommt es in der Familie zu Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten, womöglich sogar Streit.

Großelternsein ist eine Lebensaufgabe, die sowohl bereichernd als auch anspruchsvoll ist. Und es dauert, um in die neue Rolle hineinzuwachsen. Damit die Harmonie zwischen den Generationen gewahrt bleibt, ist es sinnvoll, die folgenden fünf häufigen Fehler zu vermeiden.

Buch "Großeltern sind einfach großartig"© Junior Medien

Silke Schröckert: Großeltern sind einfach großartig: Eine Liebeserklärung an alle Omas und Opas

Die gebrechliche Großmutter im Schaukelstuhl gibt es nur noch im Märchenbuch: Großeltern sind heute fitter, aktiver und engagierter denn je und werden immer wichtiger für ihre Enkelkinder – nicht nur als zusätzliche Bezugs- und Betreuungspersonen, sondern auch als Vermittler von Werten, Wissen und Erinnerungen.

Jede Anekdote in diesem Buch ist darum eine Lobeshymne an die Menschen, ohne die in den Familien vieles nicht funktionieren würde – und von deren Erfahrung, Gelassenheit und bedingungsloser Liebe Eltern und Enkelkinder gleichermaßen profitieren.

Enkelkind.de-Gründerin, Autorin und Mutter Silke Schröckert erzählt Geschichten aus dem echten Leben, in denen Oma und Opa den Alltag retten. Außerdem geben erfahrene Großeltern, glückliche Enkelkinder und Experten und Expertinnen konkrete Tipps und Tricks, um die Zeit mit dem Enkelkind noch wundervoller für alle Seiten zu gestalten.

Mit Vorlesetipps von Schauspielerin und YouTube-Märchen-Oma Frauke Poolman, Bastelideen von Deutschlands erstem Opa-Blogger Jürgen Busch und vielen weiteren Beiträgen – "Großeltern sind einfach großartig: Eine Liebeserklärung an alle Omas und Opas" (192 Seiten, 18,95 Euro, Junior Medien) ist ab sofort überall im Handel erhältlich!

Übertriebene Geschenke

Es ist das Klischee schlechthin: Großeltern, die ihre Enkel mit Geschenken überhäufen. Doch dieses Verhalten kann zu Spannungen mit den Eltern führen – vor allem, wenn es sich um Geschenke handelt, die nicht abgesprochen sind, die die Eltern womöglich sogar ablehnen und die zu teuer oder zu übertrieben sind. Daher ist es sinnvoll, von Vornherein einen klaren Rahmen zu stecken. Der Familienberater Christopher Hansen rät zu festen Absprachen, zum Beispiel: "Heute gehst du mit Oma in den Zoo. Du kannst am Ende im Souvenirladen vorbeischauen und ein kleines Kuscheltier aussuchen, das sie dir kauft." Auf diese Weise sind die Erwartungen klar und niemand wird enttäuscht oder fühlt sich übergangen.

Zeitpläne werden nicht respektiert

Spontane oder unangekündigte Besuche bedeuten oft: Störung im Betriebsablauf. Der Alltag der meisten Familien ist durchgetaktet, und Überraschungsbesuche bereiten daher meist mehr Stress als Freude. "Oft vergessen Großeltern, dass ihre Kinder ein Leben mit Arbeit und anderen Verpflichtungen haben und nicht immer Zeit haben, dass die Großeltern zu Besuch zu bekommen, weil sie einfach müde sind und ihr eigenes Leben führen", so der Experte. Deshalb gilt: Einmal vorfühlen, ob es gerade passt – und nicht beleidigt sein, wenn der Besuch abgelehnt wird.

Das gilt allerdings für beide Seiten: Wenn Großeltern regelmäßig einspringen, um auf die Enkel aufzupassen, sollte das Wann und Wo klar definiert sein. Großeltern sollten klare Ansagen machen, in welchem Umfang sie als Babysitter zur Verfügung stehen und vielleicht sogar einen Zeitplan aufstellen, um einen realistischen Erwartungsrahmen zu schaffen.

Erziehungsstil kritisieren

Wenn Großeltern mit dem Erziehungsstil der eigenen Kinder nicht einverstanden sind, kann es schwer sein, sich mit Kritik zurückzuhalten. Dennoch ist es ratsam, sich in diesen Situationen auf die Zunge zu beißen. Denn gerade in Erziehungsfragen gehen die Ansichten der Generationen oft weit auseinander – und oftmals fühlen sie sich selbst angegriffen, wenn ihre Kinder die Enkel ganz anders erziehen als sie selbst erzogen worden sind. Groll oder bissige Kommentare können hier jedoch einen regelrechten Keil in die Beziehung treiben. Sinnvoller ist das offene Wort. "Wenn man miteinander kommuniziert und herausfindet, wie die andere Generation zu bestimmten Themen steht, lässt sich als Großeltern sicherstellen, dass man nicht zu weit geht", empfiehlt der Experte. 

Grenzen nicht respektieren

Egal ob es nun um Geschenke, Besuchszeiten oder den Erziehungsstil geht – Großeltern sollten die Grenzen ihrer Kinder achten und einhalten. Wenn sie am Leben ihrer Enkel teilhaben möchten, ist entscheidend, sich an die Bedingungen zu halten. Auch hier hilft: reden, reden, reden. Hier sind auch die Eltern gefragt: "Mit den Großeltern zu sprechen und herauszufinden, wie sie zu bestimmten Themen in Bezug auf die Enkel stehen, trägt wesentlich dazu bei, dass sie ihre Befugnisse nicht überschreiten", weiß Christopher Hansen.

Probleme nicht besprechen

In jeder Familie gibt es Reibungspunkte, und damit es nicht irgendwann richtig knallt, ist es entscheidend, Probleme sofort anzusprechen und nicht in sich hineinzufressen. Genauso wichtig ist es, sich zu entschuldigen, wenn man einen Fehler gemacht hat. Der Familiencoach empfiehlt: "Die Gefühle der anderen berücksichtigen, Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen und sich Strategien überlegen, um einen Fehler in Zukunft nicht zu wiederholen. Zum Beispiel: 'Das nächste Mal stelle ich einen Timer, der uns alle daran erinnert, wann es Zeit ist, den Fernseher auszuschalten.'"

Quelle: huffpost.com