Gute Erziehung

Sanft oder streng? Dieser Erziehungsstil ist laut Kinderpsychologin der beste

Welcher Erziehungsstil ist der beste für mein Kind? Eine Kinderpsychologin erklärt, warum eine Mischung aus sanfter und autoritärer Erziehung ideal ist. 

Vater hält die Hand seiner Tochter.© Getty Images/Westend61
Sanft oder streng? Beim Thema Erziehungsstile gehen die Meinungen auseinander.

Wenn es ums Thema Kindererziehung geht, haben viele Eltern das Gefühl, sich auf einen Stil festlegen zu müssen. Bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung nennt sich das, was viele Familien heutzutage anstreben. Dabei handelt es sich nicht um eine neue Methode, sondern vielmehr um die Haltung, mit der Eltern ihrem Kind begegnen. Auf Druck, Strafen und Belohnungen wird bei diesem Umgang verzichtet. Autoritäre Erziehung mit starren Regeln hingegen ist in Verruf geraten.

Der Alltag ist jedoch komplex, und es ist quasi unmöglich, einem einzigen Erziehungsstil konsequent zu folgen. Bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung wird in der heutigen Zeit zwar ausdrücklich empfohlen, weil es dem Kind die bestmögliche Entwicklung erlaubt. Aber: Niemand schafft es, 24 Stunden am Tag feinfühlig und sanft zu sein. Es ist menschlich, dass auch Eltern sich ärgern und aufregen. Abweichungen sind also völlig in Ordnung – und sogar ausdrücklich empfohlen.

Erziehungsstile können kombiniert werden

Elternschaft funktioniert am besten, wenn man Stile mischt, erklärt Mona Delahooke, Kinderpsychologin und Autorin. "Der Hype um Erziehungsstile hat uns von der relevanteren Frage abgelenkt: Was braucht mein Kind in diesem Moment?", sagt die Expertin gegenüber "CNBC make it".

Auf der einen Seite ist es wichtig für Kinder, von ihren Eltern emotionale Sicherheit zu erfahren. Andererseits braucht es in manchen Situationen auch strenge Anleitung und klare Grenzen. "Freundlichkeit und Strenge sind nicht wie Öl und Wasser", weiß Mona Delahooke. "Sie können zusammenpassen."

Grenzen setzen – aber mit Empathie

Wichtig sei, dass Eltern herausfinden, was ihr Kind braucht. In den meisten Fällen sei dies eine Mischung aus sanfter, entgegenkommender und autoritärer Erziehung.

"Wir müssen nicht hart und gefühllos sein, aber wir können Grenzen wahren, die nicht verhandelbar sind", so die Psychologin.

Statt sich über die Emotionen des Kindes hinwegzusetzen, sollten Eltern ihnen helfen, ihre Gefühle zu regulieren. Dennoch dürfen sie bei einem Nein bleiben – auch wenn es Tränen gibt.

"Man kann Stabilität leben, Grenzen setzen und gleichzeitig emotionale Sicherheit bieten", sagt sie.