
Großmutter – allein das Wort klingt nach Weisheit, Liebe und Herzensgüte. Doch leider läuft nicht immer alles so bilderbuchmäßig ab, wenn die eigene Mutter oder Schwiegermutter zu Besuch kommt. Nach der Geburt ihrer eigenen Kinder sehen viele Paare ihre eigenen Eltern noch mal mit ganz anderen Augen, und viele Angewohnheiten oder Eigenartigen, die früher nie der Rede wert waren, werden plötzlich zu einem gewaltigen Problem. Doch: Wie sagt man Oma, dass ein bestimmtes Verhalten so gar nicht geht? Oder dass man selbst völlig andere Vorstellungen von Erziehung hat?
Oma zu kritisieren, ist ein heikles Thema
Zweifach-Papa und Influencer Sebastian Tigges ist selbst in diese Situation geraten. Bei Instagram erzählt er: "Ich habe mich zum ersten Mal getraut, meiner Schwiegermutter zu sagen, dass sie ein bisschen weniger Parfüm benutzen soll, weil das die Kinder kirre macht."
Ein Thema, vor dem er sich lange gedrückt hat. "Als mein Sohn noch ganz klein war, haben wir zum ersten Mal besucht. Da war er sechs Wochen alt oder so, und er hat immer angefangen zu schreien, wenn meine Schwiegermutter ihn auf den Arm genommen hat. Ich war mir eigentlich sicher, dass das an ihrem, aus meiner Sicht übermäßigen, Parfümgebrauch lag. Ich habe mich aber nie getraut, was zu sagen."
Warum er es so lange nicht gewagt hat, das Thema anzusprechen? Seiner Meinung liegt es daran, "dass man immer dieses Ehrfurchtsgefühl vor der älteren Generation hat."
Um den lieben Familienfrieden nicht zu gefährden, beißen sich viele Eltern lieber auf die Zunge, anstatt Kritik an der eigenen Mutter oder Schwiegermutter zu üben. Dabei sollten wir doch eigentlich für unsere Kinder einstehen und ihretwillen über unseren Schatten springen – schon allein der Vorbildfunktion wegen. Doch das ist wahrlich leichter gesagt als getan. Diese Erfahrung hat nicht nur Sebastian Tigges gemacht, sondern auch unzählige seiner Follower.
In den Kommentaren unter seinem Post melden sich jede Menge andere Eltern, denen es ganz ähnlich geht, und erzählen, was sie den Omas ihrer Kinder gern mal sagen würden ...
Was Eltern sich nicht trauen, den Omas ihrer Kindern zu sagen:
- "Ich würde gerne sagen, dass wir all die Spielsachen, Kuscheltiere und Möbel, die sie von ihrem Sohn 33 Jahre aufgehoben haben, nicht brauchen für unser Kind."
- "Ich würde meiner Mama und Schwiegermama gerne sagen, sie sollen mir nicht ständig anbieten, auf mein vier Wochen altes Baby aufzupassen. Ich möchte ihn nicht alleine lassen. Nicht weil sie das nicht hinbekommen, sondern weil ich dafür noch nicht bereit bin. Wenn ich so weit bin und einen Babysitter brauche, dann melde ich mich."
- "Ich möchte meiner Schwiegermutter endlich sagen, dass sie ihn nicht 'Scheißerchen' nennen soll. Es gibt doch echt schönere Verniedlichungen."
- "Ich möchte bitte keine Tipps zum Thema Schlaf und Stillen. Generell frage ich, wenn ich Tipps möchte."
- "Ich weiß, mein Kind ist süß, aber könnt ihr bitte nicht von jeeeeeder Situation ein Foto machen, das dann in sämtliche Familiengruppen schicken, sondern einfach mal genießen? Ich weiß, es ist lieb gemeint, auch für uns als Erinnerung, aber manchmal ist es einfach zu viel."
- "Bei uns ging es um das Thema Rauchen. Klar, nicht vor dem Baby, aber man hat es ja trotzdem an der Kleidung, an den Händen."
- "Nennt mein Kind nicht immer gleich eine 'Zicke', nur weil sie weiß, was sie will und es äußert, wenn sie etwas nicht mag. So untergrabt ihr sie und ihre Bedürfnisse."
- "Dass sie ein 'Nein, ich möchte jetzt nicht' unseres Sohns akzeptieren sollen."
- "Ich würde ihnen gerne sagen, dass ich manche Erziehungsmethoden von damals definitiv nicht fortführen möchte. Zum Beispiel, dass ich kein Schlaftraining mache und ich darauf warte, bis mein Kind trocken ist und ich es nicht abrichte."
- "Hör auf, mein Kind zu küssen, nachdem du geraucht hast. Überhaupt, gewöhn dir an, das Kind zu fragen, ob es einen Kuss oder eine Umarmung von dir möchte."
- "Meine Schwiegeroma möchte unserem Sohn bei den Besuchen immer gerne Schokolade in den Mund stecken oder was Süßes zu trinken geben, weil sie nicht verstehen kann, dass er einfach nur gerne Wasser trinkt."
- "Ich traue mich nicht, meiner 85-jährigen Schwiegermutter zu sagen, dass ich nicht möchte, dass sie meine Kinder im Auto mitnimmt. Sie ist einfach mittlerweile altersbedingt keine sichere Autofahrerin mehr."
- "Keine Süßigkeiten mehr mitbringen und nicht so viel Kleinkram zwischendurch. Und nicht zum Geburtstag zehn kleine Sachen schenken, nur damit was zum Auspacken da ist."
- "Dass sie unseren Sohn nicht immer ablenken sollen, wenn er weint."
- "Hör bitte auf, meinen Körper vor meinem Kind bei jedem Besuch negativ zu bewerten."
- "Sie soll ihre Hunde unter Kontrolle bringen, weil sie jedes Mal, wenn jemand reinkommt oder aufsteht, glauben, man wolle mit ihnen spielen."