Jetzt mal ehrlich

5 Momente im Leben, die mit Kindern wirklich nerven

Das Schöne am Elternwerden sei – so sagt man –, dass man die Welt noch mal durch Kinderaugen sehen könne. Leider ist nicht alles, was man da so zu sehen bekommt, besonders erfreulich …

Genervte Mutter spielt mit Kind.© iStock/nicoletaionescu
Als Mama liegen die Nerven oft mal blank.

Es ist schon was dran an der alten Floskel: Sobald Kinder da sind, ändert sich irgendwie alles. Auch die Weise, in der man seine Umwelt wahrnimmt. Denn plötzlich sieht man überall Bedrohungen, Hindernisse und Gefahrenquellen, die früher scheinbar kaum eine Rolle gespielt haben ...

Vorher dachte ich, ausgelaufene Windeln und schlaflose Nächte seien das Problem, wenn man Kinder hat. Okay, sie SIND ein Problem. Aber es gibt so viele Nerv-Faktoren, vor denen einen niemand warnt – und die man erst bewusst wahrnimmt, wenn man sich mit Kind durch die Welt bewegt.

Hier sind fünf Dinge, die im Alltag mit Kind richtig nerven:

Die Bahn kommt … NICHT!

Stellwerkstörung ist ja ohnehin schon ein Trigger-Wort für alle Bahnreisenden. Wenn man dann aber noch mit völlig übermüdetem Kleinkind in einem noch überfüllteren ICE festsitzt, der auf unbestimmte Zeit nicht weiterfahren kann, lernt man seine Stresshormone noch mal auf völlig neue Weise kennen. Das Gleiche gilt für Staus. Da mein Sohn schon bei jeder roten Ampel von hinten genervt "WEITERFAHREN" ruft, kann man sich leicht ausrechnen, was passiert, wenn der Verkehr völlig zum Erliegen kommt. Klar – dass verstopfte Straßen und Bahnausfälle nerven, ist keine neue Erkenntnis. Mit Kind erlebt man in diesen Situationen jedoch Next-Level-Stress.

Stufen, überall Stufen!

Natürlich nicht nur ein Thema für Eltern mit Kinderwagen, sondern für alle Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind. Doch sobald man mit Baby durch die Stadt schiebt, wird einem oft erst so richtig bewusst, wie häufig die Aufzüge in Bahnhöfen defekt sind – oder gar nicht erst vorhanden. Wie viele Geschäfte, Restaurants und sogar Arztpraxen (!) nur über Stufen zu erreichen sind. Und wenn man plötzlich mit dem Kinderwagen wie der Ochs vorm Berg steht, weil ein Eingang nur über 20 Treppenstufen zu erreichen ist, merkt man, wie viel in Sachen Barrierefreiheit immer noch schiefläuft ...

Kippen, Scherben, Hundekacke

Was ist das nur mit Kindern und Kippen? Mein Sohn findet mit unschlagbarer Zielsicherheit jeden Zigarettenstummel, der auf dem Boden liegt. Zigmal habe ich mich schon wild rufend und gestikulierend auf ihn gestürzt, um ihm die ekligen Dinger aus dem Mund zu ziehen. Wenn man mal genauer drauf achtet, entdeckt man Kippen, Scherben und Hundekacke einfach überall – sogar auf dem Spielplatz. Ganz ehrlich: Geht’s noch?!

Sieben Tage Regenwetter

Ich gebe zu: Ich war nie so der Jack-Wolfskin-Typ. Wenn es draußen regnet und stürmt, bin ich gern zu Hause. Das Problem als Mutter: Kleinkinder interessieren sich herzlich wenig dafür, was die Wetter-App prognostiziert. Und früher oder später verlangt mein Sohn auch bei dem größten Sch***-Wetter mit Nachdruck: "RAUSGEHEN!" Er würde auch noch draußen Roller fahren wollen, wenn links und rechts die Blitze zucken. Wahrscheinlich sogar gerade dann. Je tiefer die Pfütze, desto größer ist nämlich seine Begeisterung. Ein Glück, dass es gute Regenkleidung gibt. Nur sind auch die besten Gummistiefel irgendwann geflutet ...

Erkältungen – der letzte Rotz

Wenn mir jemand ohne Kinder erzählt, dass er erkältet sei, überkommt mich manchmal ein Gefühl von Neid. Einfach ins Bett legen, so viel schlafen, wie man möchte – hach … Okay, ich erinnere mich: Erkältungen waren auch ohne Kind ätzend. Aber wenn man mit 39 Grad Fieber und Halsschmerzen von einem anderen Stern noch Kinderbücher vorlesen oder sogar singen muss, träumt man wirklich davon, sich einmal wieder IN RUHE auszukurieren.

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