
Zugegeben: Die erste Zeit mit Baby kann aufwühlend sein. Frisch gebackene Eltern, die mit ihrem Neugeborenen auf einmal auf sich allein gestellt sind, stehen oftmals am Rande des Nervenzusammenbruchs. Die schiere Panik, das irgendwas mit dem Baby "sein könnte", führt hin und wieder zu – nun ja – leicht irrationalen Überspungshandlungen.
Bei "Reddit" beichten Eltern, aus welchen völlig absurden Gründen sie mit ihren Kindern in die Notaufnahme gefahren sind. Beispiel gefällig? Ein Vater schildert, wie er den Notruf wählte, weil er dachte, seine 20 Monate alte Tochter würde ersticken – dabei hat sie in dem Augenblick nur ihr großes Geschäft verrichtet. "Meine Tochter begann zu zittern und zu keuchen und würgende Geräusche von sich zu geben", so der Vater. "Ich dachte, sie hätte einen Erstickungsanfall, ich schlug ihr auf den Rücken und alles. Ich habe sie noch nie solche Geräusche machen hören." In Panik rief er einen Krankenwagen. Und erst, als er kurz darauf die Windel überprüfte, zeigte sich der wahre Grund für ihr Verhalten …
Eine Anekdote, über die die Eltern im Nachhinein lachen können – die in dem Moment allerdings so gar nicht lustig war.
Diese Geschichte ermutigte jedoch viele User, ähnliche Erlebnisse zu teilen und damit anderen Eltern ein besseres Gefühl zu geben, wenn sie aus Angst, Unsicherheit und Überforderung den Notruf wählen – obwohl es sich bei dem vermeintlich lebensgefährlichen Notfall nur um eine Bagatelle handelt.
Denn auch wenn es sich im ersten Moment furchtbar peinlich anfühlen kann, wegen "nichts" in der Notaufnahme aufzukreuzen, gilt letztlich doch: Vorsicht ist besser als Nachsicht – vor allem, wenn es um unsere Kinder geht.
Hier sind die verrücktesten Gründe, weshalb Eltern den Notruf gewählt haben:
Das Zeitungspapier
"Meine Schwester geriet einmal völlig in Panik, als sie bei meiner kleinen Nichte (sie war etwa zwei Jahre alt) einen dunklen Fleck im Gaumen entdeckte. Sofort schossen ihr die schlimmsten Befürchtungen durch den Kopf und sie griff zum Telefon, um den Notarzt zu rufen.
Mitten im ganzen Tumult kam ich dazu und sah die Angst in ihren Augen. Meine Nichte blickte mich an, und irgendwie glaubte ich nicht an eine ernsthafte Erkrankung. Während meine Schwester panisch in der Küche hin- und herrannte, bat ich meine Nichte, mir ihren Mund zu zeigen.
Und tatsächlich: Da klebte ein Stück Zeitungspapier an ihrem Gaumen! Ich löste es vorsichtig ab und beruhigte meine Schwester. Alles halb so wild – nur ein kleiner Schreck!"
Die Olive
"Ich weiß noch, wie meine Ex vor Jahren total panisch wurde. Ihr Sohn hatte plötzlich so eine komische Beule im Gesicht und sie war total aufgelöst. Es hat sich am Ende herausgestellt, dass er sich einfach eine Olive in die Wange gestopft hatte."
Der Schluckauf
"Als mein erstes Kind gerade geboren war, bekam es im Kreißsaal Krämpfe und ich rief die Hebamme, weil ich dachte, sie hätte einen Anfall. Die hat mich dann aber beruhigt: Es waren nur Blähungen und Schluckauf! Weil sie so winzig war, hat ihr ganzer Körper bei jedem Hickser gezuckt."
Der Tiefschlaf
"Meine Tochter hat sich einmal den Kopf angeschlagen, zwei Minuten lang geschrien und ist dann umgefallen. Ich habe einen Krankenwagen gerufen, aber da wir auf dem Land wohnen, kam zunächst ein Ersthelfer aus dem nächsten Dorf. 19 Minuten später folgten zwei Armeesanitäter im Krankenwagen, später dann noch ein normaler Krankenwagen mit zwei weiteren Sanitätern. Insgesamt fünf Mediziner in drei Fahrzeugen sagten mir, dass meine Tochter nur eingeschlafen sei ..."
Der Nachtschreck
"Wir haben einmal die Notrufnummer gewählt, weil wir dachten, unser Dreijähriger leide unter schrecklichen Schmerzen und sei kurz davor, vor Schmerzen zu sterben. Aber es stellte sich heraus, dass es sich um einen Nachtschreck handelte. Ich kam mir wie ein absoluter Idiot vor, aber dann wurde mir klar, dass ich lieber einen Fehler mache, als im entscheidenden Moment nicht anzurufen."
Die flache Atmung
"Als unser erster Sohn ein paar Wochen alt war, war er völlig regungslos und es sah aus, als würde er nicht atmen. Wir versuchten alles, um eine Reaktion von ihm zu bekommen, aber es gelang uns nicht. Wir sprangen ins Auto und ich raste den ganzen Weg zum Krankenhaus. Ich sprang vor der Notaufnahme heraus, ließ den Motor laufen und die Türen offen und rannte hinein. Wir schrien um Hilfe und sagten, dass unser Sohn nicht atmet, die Ärzte eilten sofort heraus. Es stellte sich heraus, dass er beim Schlafen sehr flach atmete. Wir kamen uns vor wie Genies."
Zu viele Blaubeeren
"Ich habe unsere damals Einjährige einmal in die Notaufnahme gebracht, weil ihr Stuhl schwarz war und wenn man das googelt, steht dort Leberversagen. Es stellte sich heraus, dass sie einfach zu viele Blaubeeren gegessen hatte."
Eingeschlafener Arm
"Meine Tochter ist mit zwei Jahren aus dem Mittagsschlaf aufgewacht und meinte, sie könne ihren Arm nicht spüren. Ich war total übermüdet wegen des Babys und bin gleich in Panik verfallen. Ich habe den Notarzt angerufen, ihrem Vater eine wirre Sprachnachricht geschickt und bin generell komplett ausgerastet. Am Ende hatte sie nur einen eingeschlafenen Arm. Sie konnte das Gefühl halt noch nicht richtig beschreiben."
Der Popel
"Unsere kleine Tochter war ein Frühchen und musste nach der Geburt noch einige Zeit auf der Intensivstation verbringen. Als wir sie endlich mit nach Hause nehmen durften, kam nach einem Monat der nächste Schock: Sie hatte plötzlich Atemprobleme. Wir sind sofort ins Krankenhaus gefahren, voller Angst und Sorge. Der Arzt untersuchte sie und was soll ich sagen? Es war ein riesiger Popel! Er hat ihn mit einer Pinzette herausgezogen und in diesem Moment sind uns die Tränen gekommen – Tränen der Erleichterung. Wir haben gelacht und geweint zugleich."
Der Whirlpool
"Mein Sohn hatte plötzlich diesen seltsamen Ausschlag am Rücken – lauter rote Punkte in einem regelmäßigen Muster. Ich sah schon die schlimmsten Krankheiten vor mir und bin mit ihm in die Notaufnahme gerast. Und was war's? Er hatte sich beim Baden im Ferienhaus gegen das Gitter vom Whirlpool gelehnt! Die Abdrücke der Löcher waren der 'Ausschlag'. Ich hätte mich in Grund und Boden schämen können, aber die Dermatologin hat zum Glück nur gelacht."