
Mandeln sind gesund – keine Frage! Aber als vollwertige Energiequelle bzw. Mahlzeit eignen sie sich wohl eher nicht. Was, wenn Mütter ihren Kindern aber genau das vorleben und aufdiktieren? Dann könnte da eine sogenannte "Almond Mom" (zu Deutsch: Mandel-Mutter) hinter stecken. Es handelt sich um einen gefährlichen Trendbegriff. Denn: Solche Mütter kommen häufiger vor, als wir denken – und sie können sogar Essstörungen auslösen …
Fragwürdiger Rat: "Nimm dir ein paar Mandeln und kaue sie richtig gut durch!"
Vor allem bei unseren lieben Stars und Sternchen ist das Almond-Mom-Phänomen leider keine Seltenheit, wie zum Beispiel bei Familie Hadid. Supermodel Gigi und Schwester Bella haben anscheinend eine solche "Mandel-Mutter": In einem Clip aus der Sendung "The Real Housewives of Beverley Hills" sieht man ihre Mutter Yolanda, wie sie nach einer OP mit Tochter Gigi telefoniert. Ihre Tochter fühlte sich schlapp, weil sie nur so wenig gegessen hat. Die Antwort ihrer Mutter darauf: "Nimm dir ein paar Mandeln und kaue sie richtig gut durch!". Später verteidigt sich Yolanda in einem Interview gegen die aufgekommenen Vorwürfe. Sie hätte sich nach der OP quasi noch im Halbschlaf befunden. Im folgenden TikTok macht sich die Mutter sogar darüber lustig. So viel zur Entstehungsgeschichte des Begriffs "Almond Mom". Auf TikTok gibt es mittlerweile einen entsprechenden Hashtag zum Thema #almondmom!
Model-Mutter als treibende Kraft?
Ihre beiden Töchter Gigi und Bella sind als Models wirklich sehr erfolgreich. Ist ihre Mutter wohl die treibende Kraft im Hintergrund? Zieht sie die Diät-Strippen? Anscheinend tut sie vieles dafür, dass ihre Töchter Erfolge im Model-Business feiern. Das wird eben auch in der Reality-TV-Show mehr als deutlich.
Auch ein anderer solcher Clip aus der TV-Show ging viral! Darin sieht man Yolanda auf Gigi Hadids Geburtstagsparty. Sie sagt zu ihrer Tochter: "Du kannst eine Nacht haben, in der du mal böse bist. Aber dann musst du wieder zu deiner Diät zurückkehren. Weil, wie du ja weißt, mögen sie in Paris und Mailand ihre Models mehr auf der dünnen Seite."
Sämtliche TikTok-User teilen ihre Almond-Mom-Geschichte
Es gibt viele TikToker, die über den Hashtag #almondmoms ihre traumatische Kindheit durch ihre Mutter thematisieren. So auch etwa Userin tyler.benderr, die in sämtlichen Clips zeigt, wie Eltern ihre Kinder in puncto Essen kontrollieren können. Auch unterschwellige Kommentare wie beispielsweise "Ich habe hier einen halb aufgegessenen Energy-Riegel und bin schon satt – willst du den noch essen?" können die Beziehung schwächen. Zum Essen und zur Mutter! Mitunter merken solche Mütter wohl auch schon gar nicht mehr, wann sie etwas in diese Richtung von sich geben. Viele äußern solche Dinge gegenüber ihren Kindern, ohne es wirklich böse zu meinen …
Kein total neues Phänomen!
Ja, der Begriff der "Almond Moms" existiert zwar noch nicht lange, doch das Problem, das dahintersteckt, gibt es schon ewig. Eltern, die nur noch an das Aussehen und Gewicht ihrer Kinder denken und ihre gefährlichen Ernährungs-"Standards" auf ihre Kinder projizieren. Dann fallen beispielsweise auch solche – oftmals gar nicht böse gemeinten, aber toxischen – Sätze:
- "Du bist nur gelangweilt und nicht hungrig!"
- "Greif doch lieber zu etwas Gesundem! Morgen kommt der Schulfotograf."
- "Heute ist ein besonderer Tag – ausnahmsweise gibt es heute etwas Süßes!"
- "Morgen ist das große Fußballspiel: Pass auf, was du isst!"
- "Willst du das WIRKLICH essen?"
- "Hast du schon die Kalorienangabe gecheckt?"
Diese Userin redet ganz offen über ihre #almondmom-Kindheit:
Gewichtsstigmatisierung: Bitte denkt darüber nach, was ihr sagt!
Es ist wirklich wichtig, dass ihr darauf achtet, euren Kids kein schlechtes Gefühl zu vermitteln, wenn sie Appetit haben. Ansonsten können gefährliche Essstörungen entstehen. Viele Kinder werden unter einer scheinbar guter Intention zur Bekämpfung der "ungesunden" Extra-Kilos auf Diät gesetzt. Oder zu mehr Sport gezwungen. Von Erfolg gekrönt sind solche Methoden meist nicht. Ganz im Gegenteil: Dabei lernen die Kinder eher, dass sie nicht gut genug sind und rutschen womöglich in eine toxische Spirale.
Lasst eure Kinder eine positive Beziehung zum Thema Essen aufbauen! Das geht nur, wenn sie Erwachsene in ihrem Leben haben, zu denen sie eine gute Beziehung haben – und die (vor allem) selbst eine gesunde Beziehung zum Essen haben.
Kinder kommen als intuitive Esser zur Welt. Das heißt, dass sie sich selbstregulierend nach Hunger- und Sättigungsgefühl ernähren. Doch wenn ihre Eltern sie dazu bringen, ihre inneren Signale zu übergehen, werden genau diese Signale langfristig geschwächt – und das kann die Beziehung zum eigenen Körper und zum Essen immens beeinträchtigen.