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Was steht hierzulande, vom Anfang bis zum Ende der Grillsaison, ganz oben auf der Hitliste der Grillrezepte? Richtig, die Bratwurst. Wobei es ja eigentlich gar kein richtiges Grillrezept ist. Ein Rezept wäre es, wenn es zuvor ums Bratwurst selber machen gehen würde – aber in 99,9 Prozent der Fälle kommt nur ein gekauftes Würstchen auf den Grillrost. Viel zu schade, finden wir!
Natürlich wollen wir an dieser Stelle keinesfalls die Tatsache in Abrede stellen, dass Würste sehr beliebt sind und auch unglaublich lecker schmecken. Zudem sind sie einfach zubereitet. Und finden eben bei Groß und Klein reißenden Absatz. Dennoch sei die Frage gestattet:
Gibt es nicht vielleicht leckeres Grillgut, das es mit den Würstchen aufnehmen kann? Besonders beim Nachwuchs? Damit auch mal ein wenig Abwechslung auf den Grillrost und somit auf Tisch und Teller kommt. Und wenn ja: Welchen Anforderungen sollten die Speisen entsprechen?
Anja Würfl, Grillexpertin und Bloggerin, von "Die Frau am Grill", hat einige Tipps und leckere Rezepte für uns und unsere Kinder parat ...
Tipps für das Grillen mit Kindern
Schmecken muss es! Was sich logisch anhört, ist es nicht unbedingt. Denn was vielen erwachsenen Grillmeistern ein kulinarisches Lächeln ins Gesicht zaubert, trifft bei Kindern möglicherweise auf Ablehnung: eine Scheibe Schweinebauch mit einer krossen Schwarte und scharfer Marinade ist nämlich vielleicht nicht gerade das, was die Kleinen lieben. Zum einen kommen sie logischer Weise mit der Schärfe nicht zurecht, außerdem ist die krosse Schwarte noch ein wenig zu kross.
Übersichtliche Zutatenanzahl
Da es doch am meisten Spaß macht mit Kindern zusammen ein Rezept umzusetzen, um sie so auch ein wenig an den Umgang mit Lebensmitteln und das Grillen an sich heranzuführen, sollte man es zu Beginn nicht übertreiben. Bei einem Gericht mit über 20 Zutaten verliert man schnell den Überblick und die Kinder die Lust. Darum: Keep it simple!
Bewährtes aus der Küche umsetzen
Auf den Grillrost gehören nicht nur Steaks und Wurst. Es lassen sich dort viele Gerichte aus der Küche umsetzen – wie Braten oder Aufläufe. Wer will kann auf einem Grill (egal ob Gasgrill oder Kugelgrill) auch mit Töpfen operieren. Und so zum Beispiel Suppen oder Eintöpfe zubereiten.
Auf was ich hinaus will: Was den Kids am Küchentisch schmeckt, das werden sie auch auf der Terrasse oder im Garten nicht vom Teller schubsen. Also vielleicht mal eine Pizza vom Grill? Oder Blätterteigschnecken?
Gut portionierbar ist von Vorteil
Was hilft es einem Kind eine ganze Schweinshaxe vorzusetzen? Allein bei dem Bild vor dem geistigen Auge kann man sich doch ein gewisses Schmunzeln nicht verdrücken. Wie ein Zwerg vor einem solchen Fleischberg sitzt. Was vom ambitionierten Grill-Vater gut gemeint ist, sorgt bei der Mutter nur für Kopfschütteln.
Darum: auf gute Portionierbarkeit achten! Wie zum Beispiel bei einer Pizza oder dem Hähnchen unterhalb, wo ein Schenkel schnell herausgelöst und den Kindern serviert ist.
Leckere Grillrezepte für Kinder: drei Ideen die für Abwechslung sorgen
Die folgenden drei Rezepte lassen sich auch zusammen mit Kindern umsetzen. Sowohl bei der Vorbereitung als auch beim Grillen selber.
Bei Zweiterem sollte man aber immer alle Sicherheitsaspekte beim Grillen beachten – damit es auch für alle Beteiligten ein Vergnügen wird und böse Überraschungen ausgeschlossen bleiben.
Die Ramen Pizza

Zutaten
200 g Ramen
2 Eier
1 EL Sonnenblumenöl
250 ml passierte Tomaten
300 g Gouda (gerieben)
2 EL Kräuter der Provence
Belag nach Wahl
Zubereitung:
- Legt die Ramen für drei Minuten in kochendes Wasser.
- Jetzt abgießen, die Ramen erkalten lassen.
- Zwei Eier verquirlen und mit den Ramen vermengen.
- Ein Backblech mit dem Öl einpinseln und eine Schicht Ramen dünn darauf auslegen.
- Mit einer feinen Schicht Käse bestreuen.
- Passierte Tomaten darüber träufeln.
- Mit Kräutern der Provence bestäuben.
- Jetzt nochmals ein bisschen Käse drüber geben und mit dem Belag der persönlichen Wahl garnieren.
- Im vorgeheizten Grill in der indirekten Hitze bei 300 bis 350 Grad so lange backen, bis der Boden knusprig ist.
Das Roadkill Chicken

Zutaten
1 Maishähnchen (ca. 1,4 kg)
1 Saft einer Limette
2 Knoblauchzehen
6 EL Sojasoße
6 EL geschmacksneutrales Öl
1 EL gemahlener Koriander
3 EL Honig
0,5 EL Ingwer
1 Bund frischer Koriander
1 rote Peperoni (mild)
Zubereitung:
- Das komplette Rückgrat vom Hähnchen mit einer Geflügelschere entfernen.
- Das Hühnchen auf eine Arbeitsplatte legen und mit etwas Druck auf die Brust drücken, bis es knackt (siehe Video unterhalb).
- Schält nun den Knoblauch.
- In einer Schüssel wird jetzt Folgendes zu einer Marinade verrührt: Honig, Öl, Limettensaft, Sojasoße, gemahlener Ingwer, sowie Koriander.
- Diese auf dem gesamten Hähnchen verteilen als auch einmassieren.
- Für rund 60 Minuten bei 180 Grad auf dem Grill garen (indirekte Hitze), bis ca. 76 Grad Kerntemperatur in der Brust erreicht sind. Das Hähnchen ab und zu immer wieder mit Marinade bepinseln.
- Während der Grillzeit die Peperoni in dünne Ringe schneiden und Koriander klein hacken.
- Das Hühnchen vor dem Servieren damit bestreuen. Wer keinen Koriander mag, der tauscht ihn gegen Petersilie aus.
Hier das Video zu diesem Rezept.
Grillspieße jeglicher Art

Zutaten
Nun, bei Grillspießen ist der Kreativität Tür und Tor geöffnet. Ihr könnt mit Euren Kids stecken, was ihr wollt. Oder besser gesagt: was einem schmeckt.
Nur zwei Dinge sollte man beachten:
- Packt auf die Grillspieße Grillgut, das ungefähr die gleiche Garzeit hat. Es bringt also nichts Garnelen und Artischocken zu kombinieren. Denn bis die Artischocken gegart sind, haben sich die Garnelen auf die Größe einer Erbse reduziert und sind so trocken, dass man sich die Zähne daran ausbeißt.
- Grillspieße sind meist filigranes Grillgut. Also bitte nicht den Grill maximal vorheizen und dann die Spieße in die direkte Hitze legen. Sondern eher mit mittlerer Hitze um die 200 bis 250 Grad arbeiten.
Autorin: Anja Würfl – weitere Rezepte von ihr gibt’s auf ihrer Webseite "Die Frau am Grill".