
Das Kind bekommt nicht, was es will, also haut es. Das denken vermutlich die meisten Menschen. Doch Danila Schmidt, Gründerin von "Friedvolle Mutterschaft", weiß, dass das Kind nicht "einfach mal wieder wütend ist", sondern dass mehr dahintersteckt und es unterschiedliche Gründe haben kann.
Das Kind hat immer einen Grund
Viele Menschen gehen davon aus, dass ein Kind haut, weil es eben wütend oder frustriert ist, weil es nicht das bekommt, was es möchte. Doch ganz so einfach ist es nicht. Danila Schmidt bei Instagram:
Ein Kind haut nie ohne Grund. Das Verhalten des Kindes ist immer für das Kind sinnvoll und immer für sich selbst und nicht gegen andere. Ein Kind, das haut, kann sich in dem Moment nicht anders ausdrücken.
Die Expertin, die statt "erziehen" von "großlieben" spricht, weist darauf hin, dass ein Kind nie aus böswilliger Absicht schlägt. Um unserem Kind in einer solchen Situation helfen zu können, ist es wichtig, dass wir verstehen, welche Gründe dahinterstecken.
Gründe, warum ein Kind haut
Danila Schmidt nennt drei Gründe, die häufig übersehen werden, wenn ein Kind haut, und gibt Tipps, wie Eltern ihrem Kind helfen:
- Das Kind ist überreizt oder übermüdet. Kita und Schule verlangen unseren Kindern ganz schön etwas ab. Manchmal ist danach eine Verabredung oder Unternehmung, ein Treffen auf dem Spielplatz einfach zu viel. Es kann auch sein, dass das Kind beim Toben körperlich so erschöpft wird, dass es bei den anderen nicht mehr mithalten kann und deshalb ein anderes Kind haut. Die Gehirnentwicklung ist noch nicht vollständig ausgereift. Ein kleines Kind kann nicht anders, wenn es haut.
Wie Eltern helfen können: Beobachtet euer Kind und sorgt für Erholungsphasen – am besten nicht erst, wenn ihr seine Erschöpfung wahrnehmt.
- Das Kind will Kontakt aufnehmen. Beispielsweise ist ein Kind ganz aufgeregt und freut sich über etwas so sehr, dass es das jemand anderem zeigen möchte. Die andere Person (Kind oder Erwachsener) ist gerade beschäftigt und reagiert nicht sofort. Um auf sich aufmerksam zu machen, haut das Kind – es sieht keinen anderen Weg und kann es einfach nicht abwarten.
Wie Eltern helfen können: Erklärt, zeigt und übt mit eurem Kind, dass man jemanden auch antippen kann, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Mit genug Übung wird euer Kind das übernehmen und nicht mehr hauen, wenn es zum Beispiel etwas zeigen will.
- Die Kapazität ist aufgebraucht. Manchmal bringt ein kleiner Kommentar das Fass zum Überlaufen und das Kind schreit oder schlägt um sich. Wir wissen nicht immer, was das Kind an diesem Tag schon alles erlebt hat, wie oft es Frust aushalten musste etc. Wenn das Kleinkind einfach nicht mehr kann, weiß es sich manchmal nicht anders zu helfen als mit Hauen.
Wie Eltern helfen können: Sorgt vor allem erst mal für Sicherheit und überlegt euch am besten schon im Voraus, wie ihr in einer solchen Situation zugewandt und liebevoll reagieren könnt.
Hier seht ihr die Slides dazu bei Instagram:
Mehr Info zu Danila Schmidt findet ihr auf ihrer Seite friedvollemutterschaft.de