Monster und Gespenster

Halloween mit Kleinkindern: Wie viel Grusel ist okay?

Schaurige Kostüme und Masken gehören zu Halloween einfach dazu. Doch wie viel Horror ist für Kinder okay? Eine Psychologin gibt Tipps für den richtigen Umgang mit der gruseligsten Nacht des Jahres.

Kinder halten sich Kürbis vors Gesicht.© iStock/Choreograph
Kinder dürfen sich an Halloween ruhig gruseln – Eltern sollten jedoch die Grenzen kennen.

Halloween wird hierzulande immer beliebter. Am 31. Oktober spuken allerorts kleine Hexen, Monster und Gespenster durch die Straßen. Laut Umfragen feiern etwa 30 bis 40 Prozent der Deutschen mittlerweile Halloween. Klar, dass auch die Kleinsten mit von der Partie ist. Nur: Wie viel Grusel ist für kleine Kinder eigentlich okay? Und woran merken Eltern, wenn es ihnen zu viel wird?

Eines sei vorab bemerkt: Eltern dürfen ihren Kinder ruhig etwas zutrauen. Ängste zu überwinden, kann sogar das Selbstbewusstsein stärken. Dafür müssen sich Kinder jedoch sicher und geschützt fühlen. 

Auf welche Warnzeichen Eltern achten sollten, verrät Kinderpsychologin Annika Rötters.

Verkleiden und Süßigkeiten – das sind Dinge, die den meisten Kindern Spaß bringen. Doch nicht alle finden es witzig, bluttriefenden Zombies oder klappernden Skeletten zu begegnen. Die Psychologin Annika Rötters rät dazu, besonders bei kleinen Kindern auf ihre Reaktion zu achten, denn Grusel ist ein subjektives Gefühl: "Wenn das Kind etwa die Hand fester greift, kann dies ein Zeichen sein, dass es sich noch einmal der Sicherheit versichert und gestärkt dem Grusel ins Auge sehen möchte – aber auch dafür, dass das Kind sich gerade verunsichert fühlt."

Diese Warnzeichen sollten Eltern nicht ignorieren

Weint euer Kind, versteckt es sich, will es zurück nach Hause gehen oder erst gar nicht raus, ist es wichtig, seine Gefühle ernst zu nehmen.

"Wenn Kinder ihre Angst überwinden, kann das zwar das Selbstbewusstsein stärken", sagt Annika Rötters. Aber: Eltern sollten ihre Kinder niemals drängen, wenn sie sich nicht trauen, den kostümierten Geistern gegenüberzutreten. "Eine Angst zu überwinden geschieht eher in einem Moment der gefühlten Sicherheit als unter Druck", erklärt die Psychologin.

Tipps für ein kindgerechtes Halloween

Jedes Kind ist unterschiedlich und wie sensibel sie gegenüber gruseligen Elementen reagieren, ist ganz individuell. Entscheidend ist, dass Eltern die Ängste ihrer Kinder respektieren und darauf eingehen. 

  • Kostüme: Gerade bei kleineren Kindern sollten die Kostüme so gewählt werden, dass sie zwar gruselig, aber nicht zu furchterregend sind. Ein klassisches Gespenst ist vielleicht in Ordnung, während ein sehr realistischer Horrorcharakter vermieden werden sollte.
  • Dekoration: Auch kindgerechte Deko ist wichtig. Freundliche Kürbisse, Gespenster und Spinnen aus Pappe sind eine gute Idee.
  • Spiele und Aktivitäten: Spiele sollten so gewählt werden, dass sie Spaß machen und nicht zu gruselig sind. Beim Halloween-Umzug sollten kleine Kinder von ihren Eltern begleitet werden, damit "Süßes oder Saures" eine fröhliche Erfahrung wird.