Bewusst trösten

11 sinnvolle Sätze, die ihr anstelle von "Sei doch nicht traurig!" sagen könnt

Der Satz "Sei doch nicht traurig!" rutscht vielen Eltern leicht heraus – doch er ist nicht wirklich förderlich! Was ihr anstelle dessen sagen könnt, wenn euer Kind Trost braucht.

Mutter tröstet ihre kleine Tochter und hält sie im Arm.© iStock/Antonio_Diaz
Eltern sollten die Traurigkeit des Kindes ernstnehmen und benennen.

Wenn das eigene Kind bitterlich weint und schluchzt, dann fehlen Mama und/oder Papa schnell mal die Worte. Floskeln wie "Sei doch bitte nicht so traurig!" oder "Bitte nicht weinen!" stolpern einem dann schnell mal über die Lippen. Doch was diese Sätze beim Kind anrichten können, nun, darüber machen sich viele Eltern keine Gedanken. Wir haben bessere Sätze, mit dem ihr eurem Kind beistehen könnt. Ohne seine Gefühle und Emotionen wegzureden.

1. "Es ist total okay, traurig zu sein"

Das Wichtigste zuerst: Macht eurem Kind um jeden Preis klar, dass es nicht verwerflich ist, dass man mal traurig ist und Schwäche zeigt. Gefühle sollten niemals verdrängt werden. Sie dürfen und sollen raus.

2. "Ich bin immer für dich da"

Gebt eurem Mini immer und jederzeit das Gefühl, dass er sich an euch wenden kann. Ihr seid die Schulter, an die er sich anlehnen kann, wenn es ihm schlecht geht. Das sollte er wissen. Und auch, dass er mit seinen Problemen nicht alleine fertig werden muss.

3. "Weißt du, ich bin auch manchmal traurig"

Auch durch diesen Satz vermittelt ihr eurem Kind, dass Traurigkeit (oder auch jedes andere negative Gefühl) ganz normal ist. Jeder ist mal traurig. Vielleicht könnt ihr eurem Nachwuchs auch erzählen, wann ihr das letzte Mal traurig wart und wie ihr damit umgegangen und fertig geworden seid.

4. "Willst du mit mir darüber reden?"

Manchmal brauchen Kinder einen kleinen Schubser, um uns Eltern von ihrem Leid zu erzählen. Erinnert sie liebevoll daran, dass sie euch alles sagen könnt, was sie beschäftigt – und dass ihr ihnen helfen könnt.

5. "Ich verstehe sehr gut, dass du traurig bist!"

Dieser Satz zeigt eurem Kind nochmal, dass nichts komisch daran ist, wie es sich in der Situation fühlt. Viele Kinder schämen sich für ihre Traurigkeit, deshalb kann Verständnis viel bewirken.

6. "Brauchst du eine Umarmung?"

Manchmal kann eine Umarmung oder andere Kuscheleinheiten so viel mehr bewirken als 1000 Worte. Und auch wenn eurem Kind gerade absolut nicht nach Reden ist, bietet ihm an, es in den Arm zu nehmen. Hinterher sieht es vielleicht schon anders aus.

7. "Sollen wir uns in deine Lieblingsecke kuscheln?"

Sucht euch einen ruhigen Ort. Im Bett oder der Kuschelecke fällt es eurem Mini vielleicht viel leichter, über das Geschehene zu reden. Oder ihr sitzt einfach nur da – mit dem Lieblingskuscheltier und euch in den Armen!

8. "Erzähl mir, was dich genau traurig macht!"

Sagt eurem Nachwuchs ganz deutlich, dass ihr da seid. Immer und jederzeit. Und vor allem, dass es euch wirklich alles bis ins kleinste Detail erzählen kann. Es ist nichts peinlich oder beschämend. Ihr seid der sichere Hafen, den euer Kind jetzt braucht. Mit einem stets offenem Ohr.

9. "Wie fühlt es sich in deinem Bauch an?"

Wie ein Stein im Bauch. Es schnürt mir die Kehle zu. Traurigkeit fühlt sich für jeden anders an. Fordert euer Kind dazu auf, die Gefühle zu beschreiben. Wie fühlt es sich genau an? So könnt ihr dem Ganzen nochmal anders auf den Grund gehen. Und wenn ihr nach einem gemeinsamen schönen Erlebnis nochmal in euch hineinhorcht, sieht es schon ganz anders aus.

10. "Kann ich etwas tun, damit es dir besser geht?"

Bietet eure Hilfe an. Und wenn es nichts gibt, was das Problem konkret lösen könnte, dann fragt danach, was dabei helfen könnte, damit sich die Traurigkeit verkleinern oder besser ertragen lässt. Ohne sie zu verdrängen, natürlich. Eine Umarmung, ein Eis, ein gemeinsamer Spaziergang zum Ententeich – es kann so viel sein, was jetzt hilft.

11. "Lass uns zusammen tief ein- und wieder ausatmen – und dann erzähl mir, was dich bedrückt."

Sehr simpel, aber effektiv. Einmal tief durchzuatmen, kann zwischendrin guttun. Zum Beispiel, um neue, klare Gedanken zu fassen. Schafft ein ruhiges, entspanntes Umfeld, ordnet die Gedanken und redet hinterher darüber. Und, wenn euer Kind noch nicht reden möchte? Total in Ordnung!