Trocken werden

Trocken werden in 3 Tagen: Mutter verrät ihre unglaubliche Strategie

In nur 72 Stunden von der Windel aufs Töpfchen? Eine Mutter behauptet, dass ihr genau das bei ihrem Kind gelungen sei - mit einer ganz speziellen Methode …

Kleiner Junge geht von allein aufs Töpfchen.© iStock/dmphoto
Kind geht nach nur 3 Tagen aufs Töpfchen - so funktioniert es wirklich!

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Auf dieses Sprichwort können sich wohl die meisten Eltern einigen, wenn es ums Thema Trockenwerden geht. Der Umstieg von der Windel aufs Töpfchen erfordert Zeit und ist meist geprägt von Rückschlägen, "Unfällen", Verweigerung und kleinen Meilensteinen. Doch eine Mutter sorgt nun bei Social Media für Aufsehen, indem sie sagt: "Ich habe meinen Zweijährigen in nur drei Tagen aufs Töpfchen bekommen." Wie bitte?!

Bei TikTok erklärte Courtney, sie habe bei ihrem Sohn die 3P-Methode angewandt – also Persistence, Patience and Praise. Zu deutsch: Beharrlichkeit, Geduld, Lob. Klingt interessant. Nur was bedeutet das genau?

Die Mutter erzählte, dass sie mit ihrem Kind das Haus ganze drei Tage lang nicht verlassen habe – und die ganze Zeit über war ihr Sohn dabei nackt.

Tag 1: "Unfälle" sind unvermeidlich

Der Aspekt Beharrlichkeit sei besonders am Anfang der wichtigste, bis das Kind verstanden habe, dass es sein großes und kleines Geschäft auf dem Töpfchen verrichten soll. Alle zehn Minuten habe sie ihren Sohn am ersten Tag aufs Töpfchen gesetzt – bis zur Schlafenszeit. "Erst dann bekam er eine Windel", sagt Courtney.

Sie gesteht, dass sie ihrem Sohn anfangs Videos auf einem Tablet schauen ließ, damit er auf dem Töpfchen sitzen blieb. Manchmal blieb er dann sogar 20 Minuten sitzen, um weiterschauen zu können. "Wir ließen ihm das anfangs durchgehen, weil es sein erster Tag war", erzählt sie. 

Am Ende des ersten Tages, so Courtney, habe ihr Sohn gewusst, wo er pinkeln müsse, und er wusste auch, dass er seine Eltern holen könne, damit sie ihn zur Toilette bringen. 

Tag 2: Erste Erfolge

Am Ende des zweiten Tages ging ihr Sohn bereits alleine aufs Töpfchen, berichtet Courtney.

Geduld sei jedoch nachwievor das A und O, da es gerade am Anfang viele "Unfälle“ geben würde. "Wir würden nie mit unserem Kind schimpfen, weil er es nicht aufs Töpfchen geschafft hat", stellt sie klar. "Es ist nicht seine Schuld. Er hat sein ganzes Leben gelernt, dass er jederzeit in seine Windel machen kann."

Tag 3: Motivation fördern

Haben Kinder das Prinzip des Töpfchens erstmal verstanden, ist es wichtig, sie bei Laune zu halten. Der wichtigste Punkt in dem Prozess sei das Lob, meint Courtney. Sie empfiehlt Eltern, mit ihren Kindern zu jubeln und zu feiern, wenn sie ins Töpfchen gemacht haben. Auch eine kleine Belohnung wie ein Aufkleber, eine Süßigkeit oder ein kleines Spielzeug könne Wunder wirken. "Was auch immer sie motiviert", erklärt sie. In ihrem Fall war es Schokolade …

Trocken werden in 3 Tagen: Das Prinzip ist umstritten

Gerade in den USA ist das sogenannte "3-Day-Potty-Training" weit verbreitet. In den Kommentaren unter Courtneys TikTok-Video melden sich viele Eltern zu Wort, die mit der gleichen Methode bei ihren Kindern auch schon erfolgreich waren. Doch es gibt auch kritische Stimmen. So wird davor gewarnt, dass diese Methode zu viel Druck ausüben würde und bei manchen Kindern daher sogar einen negativen Effekt haben könnte. Hinzu kommt, dass die Kontrolle über die Blase eher eine Frage der Reife als des Trainings ist. Die Wissenschaft weiß inzwischen, dass viele Kinder erst mit drei Jahren ihre Ausscheidungen komplett im Griff haben – und es geht nicht schneller, wenn Eltern sie besonders häufig aufs Töpfchen setzen. Urologin Nadine Wunder weiß: "Es gibt heutzutage keinen Konsens, wann mit dem Töpfchentraining begonnen werden sollte." Sie betont: Es liegt letztlich im Ermessen der Eltern zu entscheiden, ob ihr Kind bereit fürs Trockenwerden ist – und plädiert für liebevolle Führung anstatt Zwang.

Dass wirklich jedes Kind in drei Tagen trocken werden kann, ist also eher ein Mythos. Die 3P-Methode ist nicht wissenschaftlich fundiert. Aber wenn es für Eltern und Kind okay ist, schadet ein Versuch sicher nicht ...