Schlafroutinen

10 Tipps, um Wutanfälle vor dem Schlafengehen zu vermeiden

Dein Kind dreht abends noch mal richtig auf, neigt zu Wutmomenten, kurz bevor es ins Bett geht? Das kann an die Substanz gehen. Schlummer-Tipps für verzweifelte Eltern und eigentlich müde Kids.

Ein Kleinkind wird im Kinderbett wütend© iStock/Arsenii Palivoda
Wenn das Schlafengehen regelmäßig zu Trotzanfällen führt, liegen die Nerven bei den Eltern schnell blank. 

Der Übergang vom Tagesgeschäft zum Abendprogramm kann in so manchem Kind große Unzufriedenheit hervorrufen. Nicht selten mischt sich am Abend unter die überwältigende Müdigkeit, vor allem bei Kleinkindern in der Autonomiephase, eine große Tendenz zu Wutanfällen. Wie Eltern solche Momente für sich lösen können? Am besten durch Prävention. So schafft ihr eine angenehme Abendstimmung für euch und eure Kleinen. 

1. Routine ist alles

Immer gleich ist langweilig? Von wegen. Kinder lieben gewohnte Abläufe ohne große Überraschungen. Je jünger desto eher. Klar, es ist immer auch Typsache, wie sehr euer Kind einen festen Ablauf (am Abend) braucht. Aber vor allem sensible Kinder fordern diesen meist sehr deutlich ein. 

2. Euer Kind hat die Wahl

Bietet eine Auswahl an. Vor allem Kinder, die sich in der Autonomiephase befinden, kann man sehr gut durch Optionen abholen:

  • Welchen Schlafanzug möchtest du heute Abend anziehen? Den roten oder den mit den Teddys? 
  • Möchtest du mit der elektrischen oder der Handzahnbürste putzen?
  • Soll Papa dich heute ins Bett bringen oder Mama?
  • Welches Buch wollen wir lesen? Pippi Langstrumpf oder das mit dem Krokodil?

Wichtig: Keine offenen Fragen stellen! Das überfordert Kind UND Eltern. Denn was, wenn euer Kleines auf einmal Oma Liese braucht statt Mami, um einzuschlafen oder 100 Bücher, sonst geht gar nichts ... 

3. Dunkelt das Kinderzimmer ab!

Vor allem im Sommer kann es im Schlafzimmer zu kinderfreundlichen Zubettgehzeiten noch viel zu hell sein. Verständlich, dass das nicht gerade zum Schlummern einlädt, schließlich wird durch Dunkelheit auch Melatonin ausgeschüttet. Versucht durch entsprechende Rollos und Gardinen mit Verdunklungsstoff die Helligkeit zu dimmen.

4. Ruhe oder Action?

Viele Kinder brauchen kurz vorm Schlafengehen Ruhe, sie müssen runterkommen – so predigen es auch die meisten Schlafexperten. Es gibt aber auch die Anderen, die die nur mit einer Extraportion Toben so richtig abschalten können und sich noch ein letztes Mal am Abend auspowern müssen, und zwar um das Nervensystem zu beruhigen. Versucht herauszufinden, wie euer Kind tickt, um die Abendroutine entsprechend anzupassen.

5. Weißes Rauschen oder sanfte Einschlafmusik

Nicht umsonst gehören Spieluhren zu den beliebtesten Geschenken zur Geburt. Die sanften Melodien helfen Mini-Menschen beim Einschlafen. Praktisch: Spielt man jeden Abend den gleichen Soundtrack, wird das Kind diese Musik irgendwann automatisch mit der Schlafenszeit assoziieren. Auch das sogenannte "Weiße Rauschen" erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Es erinnert an die Geräuschkulisse im Mutterleib und beruhigt viele Kinder, auch noch die größeren. Die mögen es nicht selten, sich mit sanften Klängen aus Toniebox oder CD-Player in den Schlaf zu wiegen. 

6. Gewichtsdecken

Ein Trend aus Skandinavien: Gewichtsdecken. Sie sind im Vergleich zu herkömmlichen Bettdecken schwerer und sollen so bei Ängstlichkeit helfen, entspannen und für besseren Schlaf sorgen – auch bei zu Wut tendierenden Kindern. 

7. Anti-Monster-Spray!

Einen Tobsuchtsanfall einfach wegsprühen. Ganz so einfach ist es wohl nicht. Und doch kann es ein schönes und vor allem beruhigendes Ritual am Abend sein, dass Kinderzimmer mit ein bisschen positiver Energie zu füllen. Kindern, die vielleicht auch Angst vor dem Monster im Schrank oder dem Geist unterm Bett haben, kann man so ganz real etwas entgegen setzen. Einige Hersteller bieten extra Anti-Monster-Sprays an. Natürlich geht auch jeder x-beliebige Diffuser, den man mit etwas Wasser befüllt. Ein paar Glitzersticker drauf und schon ist das "Hau ab!"-Spray erfunden. Oder "Geh weg!" oder "Beschütz mich!" oder "Schlaf gut" – den Namen überlegt ihr euch einfach selbst. 

8. Meditation oder Yoga 

Meditation und Yoga sind kein Trend, sondern absolut sinnvoll. Vor allem bei Kindern, die zu großen Gefühlen neigen. Eine Runde "Kuh-Katze", "Kobra" und "herabschauender Hund" dehnt die Muskeln von Groß und Klein und beruhigt die Sinne. Danach legt ihr euch gemeinsam auf den Teppich und übt euch im Meditieren. Na, wie lange schafft ihr heute? 

9. Gute-Nacht-Bad

Baden am Abend ist nicht nur Sinn zum Zweck, nämlich um den Schmutz des Tages abzuwaschen. Baden kann auch einen gelungenen Übergang vom Tag zur Nacht darzustellen. Es signalisiert eurem Kind, dass es nun Zeit ist, runterzufahren. Und danach: Ab in den Pyjama!

10. Kuscheln

Überlebensnotwendig! Nichts geht über Kuscheln. Vor allem am Abend, wenn selbst die wildesten Wildfänge zum Schmusetiger werden. Dimmt das Licht, schnappt euch das Lieblingsbuch eures kleinen Schatzes und muckelt euch zusammen unter die Decke, bevor die Lampe ausgeht.