
Bei einem Hautausschlag klingeln bei den meisten Eltern sofort die Alarmglocken. Was sind wohl die genauen Auslöser? Denn ein Hautausschlag kann auch einen ernsteren Hintergrund haben, zum Beispiel eine Meningokokken-Meningitis. Der Glastest ist ein guter erster Hinweis, ersetzt aber keinesfalls eine ärztliche Untersuchung bzw. Diagnose. Es handelt sich jedoch um eine gute Unterscheidungsmöglichkeit.
Wie funktioniert der Glastest?
Alles, was ihr dafür braucht, ist ein leeres (durchsichtiges!) Glas. Drückt mit diesem Glas auf den Fleck eures Kindes. Schaut nun ganz genau auf das auf den Fleck gedrückte Glas – was beobachtet ihr?
- Bleibt dieser Fleck sichtbar? Dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Einblutung und in Kombination mit Fieber und Kopfschmerzen um ein ernstes Alarmsymptom. Wählt die 112!
- Verschwindet der Fleck und erscheint wieder, wenn ihr das Glas vom Fleck löst? Dann liegt wohl einfach ein harmloser Infekt-Ausschlag vor oder beispielsweise ein Masernausschlag.
Warum ist der Glastest bzw. Hirnhautentzündungs-Selbsttest so wichtig?
Das ist zum Beispiel wichtig, um einen harmlosen Virusausschlag von sogenannten Petechien (punktförmige Einblutungen in die Haut) zu unterscheiden. In Kombination mit Kopfschmerzen und Fieber sind sie IMMER EIN NOTFALL! Ihr solltet so schnell es geht einen Arzt aufsuchen. Heißt: Entweder ab in die Klinik oder die 112 rufen. Es könnte möglicherweise eine Meningokokken-Hirnhautentzündung vorliegen und die muss sofort behandelt werden, weil sie schnell lebensbedrohlich sein kann.
Wichtig: Babys zeigen auch bei einer Hirnhautentzündung in den meisten Fällen kein Fieber. Sie können sich auch nicht über Kopfschmerzen beklagen und genau äußern, was ihnen wehtut. Lasst einen Ausschlag, der euch komisch vorkommt, also immer direkt vom Arzt abklären. Liegt zusätzlich eine Trinkschwäche oder ein allgemein schlechter Zustand des Kindes vor, so ist der Notarzt zu rufen.
Schnelles Handeln bei Meningokokken-Hirnhautentzündung
Kam es zu einer Meningokokken-Infektion, so entwickeln die meisten Kinder eine Hirnhautentzündung. Bloß etwa zehn Prozent eine Sepsis, also Blutvergiftung. Und 40 Prozent bekommen beides zusammen. Besonders häufig kommen diese Infektionen gegen Ende des Winters und im Frühjahr vor.
Je schneller das infizierte Kind behandelt wird (unter anderem mit Antibiotika), desto höher liegen die Chancen, dass schwerwiegende und lebensbedrohliche Folgen vermieden werden können.
Zu den häufigsten Erkrankungen mit harmloserem Ausschlag zählen:
- Windpocken
- Hand-Mund-Fuß
- Masern
- Scharlach
- Röteln und Ringelröteln
- Dreitagefieber
Auch Larissa von erstehilfekind thematisiert dieses Thema auf ihrem Instagram-Kanal: