
Endlich wagen sich die ersten Blumen aus der Erde und verzaubern uns in Gärten und Parks mit ihren bunten Farben. Doch sind alle Frühblüher ungefährlich, oder muss man mit Kindern aufpassen, weil sie giftig sind? Ein Überblick.
Giftige Frühblüher – nicht immer schlimm
Viele unserer heimischen (oder importierten) Blumen sind harmlos, doch auch unter den Frühblühern gibt es ein paar, die als giftig eingestuft werden. Bei einigen kann es zu harmlosen Beschwerden kommen, bei manchen zu ernsteren. Aufgrund ihrer kleineren Körpergröße sind manche Blumen vor allem für Kinder und Haustiere giftig. Darauf solltet ihr ein Auge haben. Übrigens: Auch das Wasser von Schnittblumen kann giftig sein, wenn man es trinkt, da die Pflanzen ihre Giftstoffe an das Wasser abgeben. Wenn ihr Kinder oder Haustiere habt, solltet ihr Vasen mit giftigen Blumen nur für Kinder und Tiere unerreichbar aufstellen.
Sind Schneeglöckchen giftig?
Insgesamt werden Schneeglöckchen eher als "gering giftig" eingestuft. Dennoch sind an sich alle Pflanzenteile, also Zwiebel, Blätter und Blüten, giftig. Isst euer Kind etwas davon, kann es sein, dass es Bauchschmerzen oder Kreislaufbeschwerden mit vermehrtem Schwitzen und ggf. Benommenheit bekommt, auch Erbrechen und Durchfall sind möglich. Dafür muss aber eine bestimmte Menge gegessen werden – zwei bis drei Zwiebeln werden laut Giftinformationszentrale Bonn meist gut vertragen. Wenn ihr mitbekommt, dass euer Kind von Schneeglöckchen gegessen hat, sollte es vorsichtshalber viel Wasser trinken.
Was tun, wenn euer Kind Frühblüher gegessen hat?
Ihr könnt euch – und das gilt für alle hier aufgeführten Pflanzen bei Verzehr – um sicherzugehen auch an eine Giftnotrufzentralen wenden (Nummern gibt's ganz unten zum Download) oder ggf. einen Kinderarzt aufsuchen.
Giftige Krokusse?
Der Krokus wird als gering giftig eingestuft, was vor allem daran liegt, dass die enthaltene Bitterstoffe einen meistens davon abhalten, viel davon zu essen. Bei größeren Mengen kann er durchaus giftig, aber nicht lebensgefährlich sein. Es kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Gebt eurem Kind dann viel zu trinken.
Für Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen, Hunde, aber auch Pferde sind Krokusse stärker giftig. Hier sollte man wirklich aufpassen und den Verzehr vermeiden.
Narzisse/Osterglocke: giftig oder nicht?
Alle Pflanzenteile sind giftig, vor allem aber die Zwiebel. Auch hier kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Würgreiz, Erbrechen, Durchfall und Schweißausbrüchen kommen, wenn man Pflanzenteile isst. Laut Öko-Test wurde nach dem Verzehr größerer Mengen auch von Lähmungserscheinungen mit anschließendem Kollaps und Herzrhythmusstörungen berichtet.
Sind Tulpen giftig?
Auch bei Tulpen sind alle Pflanzenteile giftig – für Menschen (vor allem Kinder) und Tiere. Schon nach längerem Hautkontakt kann es laut "Das sichere Haus" zu Ekzemen, Jucken, Rötungen und Schwellungen kommen. Diese Erscheinungen klingen aber meist nach wenigen Tagen von alleine wieder ab. Schlimmer ist der Verzehr größerer Mengen, wodurch es zu Bauchschmerzen, Erbrechen, Abfall der Körpertemperatur und sogar Apathie, Schock oder Atemstillstand (nur bei sehr großen Mengen) kommen kann.
Sind Hyazinthen giftig?
Hayzinthen gelten für Menschen als gering giftig, für Tiere allerdings als sehr giftig. Es kann bei Menschen zu Übelkeit und Magenkrämpfen kommen, bei Tieren zu schweren Vergiftungserscheinungen. Hautkontakt mit der Zwiebel kann zu allergischen Reaktionen führen.
Giftige Maiglöckchen
Beim Maiglöckchen sind alle Pflanzenteile giftig, vor allem Samen, Blüten und junge Blätter. Im Jahr 2014 galt es als "Giftpflanze des Jahres". Einige Menschen verwechseln seine Blätter mit denen des essbaren Bärlauchs. Vorsicht beim Ernten!
Quellen: das-sichere-haus.de, oekotest.de, geo.de
Liste der Giftnorufzentralen
Ladet euch hier die Liste der Giftnorufzentralen in Deutschland herunter. Die könnt ihr euch zum Beispiel an den Kühlschrank kleben, um sie immer griffbereit zu haben.
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