Unbedingt darauf achten

Achtung mit Kindern: Liste giftiger Pflanzen im Garten

Klar, Draußenzeit ist wohl (nicht nur) in der Kindheit mit das Wertvollste, was wir unseren Kindern ermöglichen können. Einige Pflanzen solltet ihr jedoch lieber nicht im Garten haben, da sie giftig sind ...

Mädchen mit Hut und Sonnenbrille riecht an einem Blumenstrauch im Garten© iStock/KatarinaGondova
Auch der Oleander ist eine der giftigen Pflanzen, die im Garten lauern.

Was gibt es Schöneres, als laue Sommertage mit der Familie und mit Freunden im Garten zu verbringen?! Vor allem mit (kleinen) Kindern kann man sich glücklich schätzen, wenn man einen Garten hat und jederzeit unkompliziert raus kann. Die Kinder können sicher und ausgelassen toben, ohne, dass gleich die Gefahr einer Straße lauert. 

Welche Pflanzen ihr allerdings lieber nicht im Garten haben solltet, wenn dort Kinder spielen, und was zu tun ist, wenn doch mal ein entsprechendes Blatt oder eine giftige Beere gegessen wurde, verraten wir euch hier.

Giftige Pflanzen lieber nicht im Garten haben

Giftige Pflanzen können verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, von leichten Reizungen bis hin zu schweren Vergiftungen. Besonders gefährdet sind Kinder und Haustiere, da sie oft neugierig sind und gerne Dinge in den Mund nehmen. Aber auch, weil bei ihnen schon eine geringere Dosis größere Auswirkungen hat. Daher ist es wichtig, dass ihr über die giftigen Pflanzen in eurem Garten Bescheid wisst und entsprechende Vorkehrungen treffen könnt.

Giftige Pflanzen erkennen

Es ist nicht immer einfach, giftige Pflanzen zu erkennen, da sie oft ganz unscheinbar aussehen. Einige haben jedoch markante Merkmale, die auf ihre Giftigkeit hinweisen. Dazu gehören zum Beispiel auffällige Farben, ungewöhnliche Formen oder ein intensiver Geruch. Wenn ihr plant, neue Pflanzen anzuschaffen, erkundigt euch am besten gleich mit, ob sie giftig sind, und weist den Gärtner darauf hin, dass ihr Kinder habt.

Liste giftiger Pflanzen im Garten

Es gibt eine Vielzahl von giftigen Pflanzen, die mitunter im Garten wachsen. Einige der bekanntesten sind: 

Blauer Eisenhut

Er gilt als die giftigste Pflanze Europas. Die bloße Berührung der Pflanze kann bereits zu Hautirritationen und Vergiftungserscheinungen führen. Mögliche Symptome sind Kribbeln und Taubheit der Haut, sinkender Blutdruck und Übelkeit. Beim Essen sind schon wenige Gramm der Pflanze für einen Erwachsenen gefährlich, vor allem für Kinder sind sie schnell tödlich. Da die Giftstoffe auch im Saft der Pflanze sind und durch die Haut aufgenommen werden, sollte man unbedingt Handschuhe tragen, wenn man die Pflanze entfernen will.

Fingerhut

Alle Teile dieser hübschen und auffälligen Blume sind giftig. Allein durch Berührung kann man Hautausschläge oder Übelkeit entwickeln. Das Essen von zwei bis drei Blättern kann für den Menschen tödlich sein, da es zum Herzstillstand kommen kann. Vergiftungsanzeichen sind Übelkeit und Erbrechen, im Verlauf von einigen Tagen kommen Sehstörungen hinzu, niedriger Puls, aber hoher Blutdruck, Herzrhythmusstörungen. Für Gärten, in denen Kinder spielen, ist diese Pflanze daher nicht geeignet.

Goldregen

Blätter, Blüten und vor allem die bohnenförmigen Samen sind giftig. Da die Schoten Bohnen ähneln, können Kinder sie leicht verwechseln. Was fatale Folgen haben kann: Für Kinder kann schon eine Dosis von etwa 15 Samen tödlich sein, für Erwachsene sind es etwa 23 Samen. Zum Glück schützt das Erbrechen, das bei einer Goldregenvergiftung meist einsetzt, häufig vor Schlimmerem wie einem Kreislaufkollaps und Atemlähmung.

Herbstzeitlose

Diese schöne Blume ist extrem giftig und kann zu schweren Vergiftungen führen. Sie enthält das Gift Colchicin, das insbesondere für Kinder und Haustiere gefährlich ist. 

Maiglöckchen

Sie duften wundervoll und sind unglaublich hübsch. Doch der Verzehr kann tödlich enden. Die Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Durchfall und Schwindelgefühl. Zeichen für eine starke Vergiftung sind Herzrhythmusstörungen. Im schlimmsten Fall kann es zu Kreislaufversagen oder Atemlähmung kommen. Auf den ersten Blick sehen die Blätter dem essbaren Bärlauch etwas ähnlich. Hier sollte man also sehr vorsichtig sein.

Oleander

Der Oleander ist ein beliebter Zierstrauch, der jedoch hochgiftig ist. Alle Teile der Pflanze enthalten das Gift Oleandrin, das Herzrhythmusstörungen und andere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Möglicherweise kommt es zu Kopfschmerzen, Krämpfen und blauen Händen und Lippen.

Rhododendron

Alle Teile des Rhododendron sind giftig, sogar Nektar und Pollen. Daher sollten wir diese schönen Büsche lieber mit etwas Abstand bestaunen. Der Verzehr kann zu Erbrechen, Durchfall, Herzkreislaufstörungen etc. führen.

Schöllkraut

Schöllkraut hat hübsche, gelbe Blüten. Man erkennt es auch an dem gelben Saft, der sofort austritt, wenn man Blatt oder Stängel abknickt. Es gilt als leicht giftig, da er zahlreiche Alkaloide enthält, wird aber auch in der Pflanzenheilkunde (zum Beispiel zur Behandlung von Warzen) eingesetzt. Der Geschmack ist scharf-bitter, sodass Kinder wohl schon von sich aus nicht zu viel davon essen würden. Bei größeren Mengen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Tollkirsche

Die Tollkirsche ist eine krautige Pflanze mit auffälligen schwarzen Beeren. Alle Teile der Pflanze sind giftig und können zu Krämpfen, Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen.

Übrigens: Auch Efeu, Eibe und Kirschlorbeer sind giftig (nicht nur) für Kinder. Mehr dazu lest ihr in den verlinkten Artikeln.

Das solltet ihr beachten

Um euch und eure Lieben vor den Gefahren giftiger Pflanzen zu schützen, solltet ihr folgende Sicherheitsmaßnahmen beachten: 

  1. Informiert euch in Büchern, im Internet oder in Gesprächen mit Fachleuten über die giftigen Pflanzen im Garten und entfernt sie gegebenenfalls. 
  2. Haltet Kinder und Haustiere von giftigen Pflanzen fern und erklärt ihnen, dass sie diese nicht berühren oder essen dürfen. 
  3. Tragt beim Umgang mit giftigen Pflanzen Handschuhe und vermeidet den Kontakt mit den Augen und dem Mund. 
  4. Entsorgt abgeschnittene Teile von giftigen Pflanzen ordnungsgemäß, damit Kindern oder Tiere sie nicht finden und berühren können. 
  5. Wenn ihr den Verdacht habt, dass jemand eine giftige Pflanze gegessen hat oder Vergiftungserscheinungen zeigt, solltet ihr sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notruf wählen.

Liste der Giftnorufzentralen

Ladet euch hier die Liste der Giftnorufzentralen in Deutschland herunter. Die könnt ihr euch zum Beispiel an den Kühlschrank kleben, um sie immer griffbereit zu haben. 

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App vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Auch über die BfR-App "Vergiftungsunfälle bei Kindern" lässt sich die Telefonnummer der zuständigen Giftnotrufzentrale im Zweifelsfalls schnell abrufen. Zudem verfügt die App über Informationen und Tipps, wie man Vergiftungsunfällen vorbeugt und liefert Wissenswertes über Gifte in Haushalt, Chemikalien, Spielzeug und Pflanzen.