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Der Frühling ist da, die Sonnenstrahlen werden immer intensiver und der Sommer rückt näher. Viele Eltern fragen sich jetzt: Braucht mein Baby eigentlich schon eine Sonnenbrille? Wir haben bei einer promovierten Augenoptikerin nachgefragt, die sich besonders gut mit Kinderaugen auskennt.
Zur Expertin
Dr. rer. med. Carolin Truckenbrod führt ein augenoptisches Familienunternehmen in Leipzig in fünfter Generation. Sie promovierte zum Thema Kurzsichtigkeit bei Kindern an der Universität Leipzig und ist Diplom-Ingenieurin für Augenoptik sowie Master in clinical Ophthalmology (Augenheilkunde). Langjährige Erfahrungen in der Erkennung von Augenerkrankungen sowie Anpassung spezieller Kontaktlinsen sammelte sie während ihrer Tätigkeit in London. Zudem ist sie Autorin diverser Publikationen für Fachzeitschriften der Augenoptik und eine angesehene Referentin für Fachseminare.
Brauchen Babys schon eine Sonnenbrille und wenn ja, ab wann?
Einen Sonnenschutz benötigen Babys in jedem Alter. Im Kinderwagen sind sie zumeist durch entsprechende Sonnensegel gut vor der UV-Strahlung geschützt. Mit den ersten eigenen Schritten und wenn die Babys nicht mehr überwiegend im Kinderwagen liegen, empfiehlt sich ein konsequenter Sonnenschutz der Augen und der Haut.
Schon im Frühling oder erst im Sommer?
Der Sonnenschutz der Augen sollte adäquat zum Sonnenschutz der Haut erfolgen. Wenn im Frühling die Sonne lang und intensiv scheint, sodass die Babys mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt werden, sollte auch an den Schutz der Augen gedacht werden.
Was kann mit den Augen von kleinen Kindern passieren, wenn sie nicht vor der Sonneneinstrahlung mit einer Sonnenbrille geschützt werden?
Eine erhöhte UV-Belastung erhöht bereits von Kindesbeinen an das Risiko für einen Grauen Star. Weiterhin steigt das Risiko für Tumore an der Lidhaut und auf der Augenoberfläche. Davor warnt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Die Augenlinse ist bei Babys und Kleinkindern sehr viel stärker lichtdurchlässig als bei Erwachsenen. Daher sollte insbesondere bei Kindern auf einen konsequenten UV-Schutz der Augen geachtet werden.
Auf was muss ich bei einer geeigneten Sonnenbrille für Babys achten?
Wichtig ist eine CE-Kennzeichnung, sowie die Kennzeichnung "UV 400" für ausreichenden UV-Schutz. Außerdem sollte ein Modell ausgewählt werden, welches die Augen auch ausreichend vor von oben oder seitlich einfallenden Sonnenstrahlen schützt. Für die erste Brille kann eine Beratung bei einem auf Kinder spezialisierten Augenoptiker sehr hilfreich sein.
Was muss ich beim Sitz einer Baby-Sonnenbrille bedenken?
Neben dem Schutz vor seitlich einfallendem Licht ist ein guter Sitz auf der Nase entscheidend dafür, dass das Baby die Brille auch gern trägt. Sonnenbrillen für Babys sollten möglichst aus flexiblen Materialien bestehen und auf Druck nachgeben. Für die Anpassung am Kopf gibt es Modelle mit Gummibändern oder weiche Enden aus Silikon, die hinter den Ohren liegen.
Alltagsproblem: Das Kleinkind will aber keine Sonnenbrille. Das Baby reißt sie sich immer runter. Was nun?
Zunächst sollte der Sitz der Brille von einem Fachmann oder ein Fachfrau geprüft werden. Vielleicht passt die Brille nicht optimal auf die Nase oder ist zu starr für das Baby.
Sehr wichtig ist auch die Vorbildfunktion der Eltern. Oder von Geschwistern. Wenn diese ebenfalls eine Sonnenbrille tragen, wird das Kind sehr viel besser animiert, eine Brille zu tragen.
Wenn die Brille auch mit optimaler Anpassung gar nicht getragen wird, sollte auf eine ausreichend große Krempe der Kopfbedeckung geachtet werden, um die Augen so vor der Sonne zu schützen.
Aktuelle Studie
Nach einer aktuellen Studie zur Nutzung von Sonnenbrillen tragen nur 12,5 Prozent der Kinder oft oder immer eine Sonnenbrille, wenn sie sich mehr als zehn Minuten im Freien aufhalten. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass eine Aufklärung der Eltern bei diesem Thema sehr wichtig sei.