
Ein Kind auszutragen und zur Welt zu bringen, das fühlt sich für die meisten werdenden Mütter an wie ein kleines Wunder. Doch eine Sache empfinden viele als weniger wunderbar: den After-Baby-Body. Bauch und Brustgewebe sind schlaffer, Risse und Schwangerschaftsstreifen zeichnen die Haut, das Becken ist breiter. All diese sichtbaren Veränderungen bleiben bei vielen Frauen noch lange nach der Geburt bestehen. Manche bleiben für immer.
Auch Influencerin Joana Ferreira hat erlebt, wie tiefgreifend eine Schwangerschaft den Körper verändert. 20 Kilo hat sie in dieser Zeit zugenommen – einige Pfunde halten sich zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes noch hartnäckig. Doch die sehr körperbewusste Influencerin ist selbst überrascht davon, wie gelassen sie ihrem veränderten Körper begegnet, wie sie uns im Interview erzählt.

Wie sehr hat sich dein Körper durch Schwangerschaft und Geburt verändert?
Joana Ferreira: Die Haut ist nicht mehr so fest an Bauch und Beinen und es wackelt alles etwas mehr, aber ich habe keine Dehnungsstreifen oder sonstiges. Sechs Kilo mehr zeigt die Waage noch und das soll so bleiben. Ich bin dankbar dafür, was mein Körper geleistet hat. Sowohl die Schwangerschaft als auch die Geburt sind magisch und es ist wahnsinnig, was der weibliche Körper leistet. Meine Einstellung zu meinem Körper hat sich völlig verändert!
Wie wichtig war dir eine "gute" Figur früher? Und welchen Stellenwert hat sie jetzt als Mutter für dich?
Meine Figur war für mich immer eins der wichtigsten Dinge. Jeden Tag habe ich Sport gemacht und darauf geachtet, was ich esse. Diese Einstellung hat sich schon während der Schwangerschaft verändert. Jedes Kilo hat mich näher zu unserem Sohn gebracht und unglaublich stolz gemacht. Sport ist für mich seit dem nur noch 'Wellness'. Ich liebe es einfach, mich zu bewegen, aber mich stört es nicht, dass meine Hosen nicht mehr passen. Das Wichtigste ist nun meine eigene kleine Familie. Alles andere ist zweitrangig. Ich freue mich, jetzt wieder mit dem Sport beginnen zu dürfen, um einen kleinen Ausgleich zu haben, mich zu bewegen und meinem Körper Gutes zu tun, aber was die Waage dabei zeigt, ist egal. Ich freue mich, wenn der Sport einen kleinen Nebeneffekt hat und meine Haut wieder straffer wird. Ich setze mich da aber nicht unter Druck und gebe meinem Körper Zeit. Wenn es doch so bleibt, ist es auch nicht schlimm, dann ist es die Erinnerung daran, was mein Körper erschaffen hat.
Welche Veränderungen haben dich besonders gestört?
Anfangs hat es mich extrem gestört, dass ich so schnell so viel zugenommen habe. Aber nach drei bis vier Monaten hat sich meine Einstellung komplett geändert und ich habe mich über jedes Kilo und den wachsenden Bauch – und somit auch wachsenden Hintern – gefreut. Auch wenn es am Ende mit 20 Kilo mehr anstrengend war.
Hast du negative Reaktionen erfahren?
Nein, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, eher positive Reaktionen.
Inwiefern siehst du deinen Körper heute anders als früher?
Früher war mein Körper das Wichtigste, bloß keine Dellen, kein Gramm Fett. Jetzt sind mir die paar Dellen und das bisschen Fett so egal. Das kann gerne bleiben. Es ist weiblich. Ich habe das große Glück, kaum 'Spuren' zu haben, aber ich bewundere Frauen, die diese haben und sie offen zeigen. Das ist Stärke und gehört zu uns Frauen dazu! Früher oder später werden wir sie alle bekommen.
Wie hat sich deine Beziehung seit der Geburt verändert?
Mein Mann ist glücklich über die paar Kilo mehr (lacht).
Was möchtest du anderen Müttern sagen, die mit ihrem After-Baby-Body struggeln?
Alle Mütter sind wunderschön und haben Unglaubliches erschaffen! Seid glücklich mit euren Körpern, so wie er ist! Wenn ihr das nicht schafft, arbeitet daran, aber versteift euch nicht. Einige haben ihre Ursprungsform nach zwei Wochen wieder, einige nach einem Jahr, einige nie. Das Wichtigste ist, dass ihr selbst euch liebt und nie vergesst, was euer Körper geleistet hat.Jetzt wo ich selbst Mutter bin, kann ich erst verstehen wie unglaublich das ist, was der Körper da leistet. Seid stolz!