
Inhaltsverzeichnis
- Verschiedene Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung
- Künstliche Befruchtung: IVF
- Künstliche Befruchtung: ICSI
- IVF und ICSI: Unterschied
- Der Unterschied von ICSI und IVF bei der Befruchtung der Eizelle
- Der Unterschied von ICSI und IVF in Hinblick auf die Diagnose
- Gibt es bessere Chancen bei IVF oder ICSI?
Wer beginnt, sich mit möglichen reproduktionsmedizinischen Behandlungen zu beschäftigen, kann anfangs etwas überfordert sein: Welche Methode wird wann am besten angewendet? Worin liegen die Unterschiede – und wo gibt es die höchsten Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft? Um euch den Überblick etwas zu erleichtern, sehen wir uns hier die Unterschiede der beiden gängigsten Methoden an.
Verschiedene Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung
Wenn eine Schwangerschaft ungewollt ausbleibt, habt ihr die Möglichkeit, mit medizinischer Hilfe weitere Versuche zu unternehmen. Dafür gibt es verschiedene reproduktionsmedizinische Behandlungen. Obwohl jede Behandlung unterschiedlich abläuft, haben sie alle gemeinsam, dass sie in der Regel einige Einzelschritte beinhalten und ihre Erfolgschancen nicht pauschal zu benennen sind, da es auf die individuellen Umstände ankommt. Bevor wir hier die In-vitro-Fertilisation (IVF) und die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) näher in den Blick nehmen, folgt ein kurzer Überblick über alle möglichen Behandlungsmethoden ...
Die Methoden im Überblick:
- In-vitro-Fertilisation (IVF)
- Interuterine Insemination (IUI)
- Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
- Tesikuläre Spermienextraktion (TESE) /
mikrochirurgische Epididymale Spermienaspiration (MESA)
Wie genau die einzelnen Behandlungsschritte dieser Methoden sind, lest ihr in diesem Artikel:
Künstliche Befruchtung: IVF
Im ersten Schritt wird mithilfe einer Hormonbehandlung die Eizellreifung angeregt. Mittels Punktion werden anschließend fünf bis zehn herangereifte Eizellen aus dem Eierstock entnommen. Die Befruchtung mit den Samenzellen erfolgt dann außerhalb des Körpers. In einem Brutschrank wird die Entwicklung der befruchteten Eizelle beobachtet. Nach einem Tag ist bereits zu erkennen, ob sich die Eizelle weiterentwickelt und der Vorgang bis hier erfolgreich war. Nach zwei bis fünf Tagen werden bis zu zwei der befruchteten Eizellen über einen Katheter in die Gebärmutterhöhle eingebracht.
Künstliche Befruchtung: ICSI
Der erste Schritt der ICSI-Behandlung entspricht dem der IVF-Behandlung: Nachdem eine Hormonbehandlung die Eizellreife unterstützt hat, werden hier jedoch so viele reife Eizellen wie möglich entnommen. Per Voruntersuchung des Spermas wird möglichst reifes Spermium zur Befruchtung ausgewählt. Mit einer Pipette wird die Samenzelle direkt ins Innere der Eizelle gebracht. Auch hier folgt nun der Brutschrank. Entwickelt sich die Eizelle weiter, wird sie nach zwei bis fünf Tagen (im Blastozystenstadium) vaginal in die Gebärmutterhöhle eingesetzt – das ist von Fall zu Fall unterschiedlich und entscheidet der jeweilige Kinderwunscharzt.
IVF und ICSI: Unterschied
Die ICSI ist ein Bestandteil einer erweiterten IVF-Behandlung. So kommt es, dass euch viele Schritte ähnlich vorkommen. Hauptsächlich liegt der Unterschied in der Befruchtung der Eizelle und darin, bei welchen Diagnosen sie zum Einsatz kommen. Welche Form der künstlichen Befruchtung für wen geeignet ist, ist individuell unterschiedlich und gemeinsam mit einem Arzt zu diagnostizieren.
Der Unterschied von ICSI und IVF bei der Befruchtung der Eizelle
Bei der In-vitro-Fertilisation wird eine Suspension mit beweglichen Spermien auf jede entnommene reife Eizelle getropft. Nach einigen Stunden verschmelzen die Membranen.
Bei dem ICSI-Verfahren wird die aktivste Spermazelle ausgewählt und mithilfe einer kleinen Nadel unmittelbar in die Eizelle eingeführt. Die Zellkerne der beiden Zellen vereinigen sich bei dieser Befruchtung.
Der Unterschied von ICSI und IVF in Hinblick auf die Diagnose
Die IVF kommt häufig zum Einsatz, wenn eine der nachfolgenden Diagnosen gestellt wird:
- Eileiterverschluss
- Endometriose
- Antikörper gegen die Samenzellen des Partners
- Unzulängliche Samenqualität des Partners
Die ICSI kommt dagegen eher zum Einsatz, wenn (auch zusätzlich zu den oben genannten Ursachen) die Beschaffenheit der Spermien nicht für eine Befruchtung ausreicht – oder wenn eine der nachfolgenden Diagnosen gestellt wird:
- Die Schale der Eizelle ist zu hart, sodass sie die Spermazelle nicht durchlässt.
- Frühere IVF-Behandlungen sind erfolglos geblieben.
Gibt es bessere Chancen bei IVF oder ICSI?
Diese Frage lässt sich pauschal nicht unbedingt beantworten. Die Wahrscheinlichkeit, mit der ersten IVF-Behandlung erfolgreich zu sein, liegt bei etwa 20 bis 30 Prozent. Laut dem Kinderwunschzentrum Ludwigsburg ist die Erfolgschance einer ICSI-Behandlung mit etwa 30 bis 45 Prozent etwas erhöht. Als Grund dafür wird ein durchschnittlich jüngeres Alter der Frauen und die Erfolgsrate bei der Befruchtung der Eizelle an sich angeführt.
Hinweis: Oft müssen mehrere Behandlungszyklen durchlaufen werden. Nach etwa vier Zyklen liegt die Chance auf eine Schwangerschaft bei etwa 60-70 Prozent.