So wenig wie möglich

Baby-Feuchttücher im Öko-Test: Die Entsorgung ist das Problem

Ein einfacher Baumwollwaschlappen und warmes Wasser sind die optimale Alternative zu nicht so umweltfreundlichen Feuchttüchern für Babys. Öko-Test hat parfümfreie Feuchttücher untersucht.

Junge Mutter wickelt ihr Baby auf dem Boden mit Feuchttüchern© iStock/filadendron
Feuchttücher im Öko-Test: Strenge Kontrolle für Babyprodukte.

Oft ist es einfach praktischer, zur Packung zu greifen, statt einen Waschlappen mit warmem Wasser zu befeuchten – vor allem unterwegs. Kein Wunder, dass der Markt für Baby-Feuchttücher boomt. 

Parfümfreie Feuchttücher im Öko-Test

Für die Ausgabe 10/2024 hat Öko-Test 37 unterschiedliche Baby-Feuchttücher ohne Parfüm getestet, darunter zwei mit Naturkosmetik-Zertifikat. Neben kritischen Inhaltsstoffen wurden auch irreführende Hinweise auf ökologische Abbaubarkeit etc. abgestraft, da Feuchttücher – egal aus welchem Material – weder in die Biotonne, noch auf den Kompost gehören und auch nicht in die Toilette (siehe Infokasten weiter unten)

Die beruhigende Nachricht: Insgesamt 24 der Produkte schnitten mit dem Gesamturteil "sehr gut" ab, sieben weitere erhielten ein "gut" und nur ein Produkt fiel mit "mangelhaft" durch. 

Bei dem Durchfaller handelt es sich um die "Huggies Extra Care Sensitive Baby Cleansing Wipes, 3er Pack", da sie PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können, und halogenorganische Verbindungen, die als krebserregend gelten, enthalten.

Die Testsieger unter den Feuchttüchern

Unter den 24 als "sehr gut" getesteten Feuchttüchern findet ihr unter anderem die folgenden Marken:

  • "Alviana Baby Parfümfrei Feuchttücher Sensitiv" (Naturkosmetik)
  • "Babydream Extra Sensitive Feuchttücher, 4er Pack" (Rossmann)
  • "Hipp Babysanft Ultra Sensitiv Feuchttücher, 5er Pack"
  • "Mamia Baby Pflegetücher Sensitiv, 3er Pack" (Aldi Nord)

Die vollständigen Testergebnisse könnt ihr euch bei Öko-Test bestellen

Feuchttücher niemals in die Biotonne werfen – auch keine "biologisch abbaubaren"

Einwegprodukte aus Plastik sind in der EU seit 2021 verboten. Eigentlich! Es gibt leider noch Ausnahmen – darunter auch Babyfeuchttücher. Eine prominente Kennzeichnung – eine Art Warnlogo – auf der Verpackung soll es Verbrauchern jedoch immerhin ermöglichen, auf einen Blick Produkte aus Einwegkunststoff zu erkennen. Alternativen gibt es schon: Einige Hersteller setzen auf nachwachsende Rohstoffe wie holzbasiertem Zellstoff oder Baumwolle. Ja, es gibt immer mehr Tücher aus nachwachsenden Rohstoffen. 

WICHTIG: Entsorgt Feuchttücher ausschließlich im Restmüll. Sie gehören NICHT in die Biotonne, auf den Kompost, in die Toilette oder gar in die Natur. Egal, was auf der Verpackung steht. Angaben wie "biologisch abbaubar" verwirren die Verbraucher.

20. Juli 2023: Bereits in einem früheren Test warnte Öko-Test vor Feuchttüchern mit Parfüm.

Öko-Test warnt: Feuchttücher mit Parfüm bieten oft unzureichende Qualitätsstandards

Feuchttücher – ein praktisches Hilfsmittel für die Babypflege. Aber parfümiert? Lieber nicht! Duftstoffe belasten die zarte Babyhaut zu sehr. Feuchttücher mit Parfüm können laut Öko-Test gar nicht besser als "gut" abschneiden.

Alles, was ein Babypopo braucht? Wasser, Luft und Liebe. Parfümierte Feuchttücher sind daher total überflüssig. Und sogar reizend. Das sagt auch die unabhängige Verbraucherzeitschrift "Öko-Test" innerhalb eines aktuellen Tests für die Ausgabe 8/2023.

Parfümierte Feuchttücher können nicht besser als 'gut' abschneiden

Die Öko-Test-Redaktion weist darauf hin, dass alle Produkte im Test Parfüm enthalten – aber betont auch, dass es das für die Reinigung der Windelregion gar nicht braucht. Und das ist auch total richtig. Ganz im Gegenteil: Duftstoffe reizen die empfindliche Babyhaut meist viel zu sehr. Sie sagen sogar: "Wir geben parfümierten Produkten für den Windelbereich deshalb pauschal eine Note Abzug. Sie können somit nicht besser als 'gut' abschneiden, sofern sie keine anderen problematischen Substanzen enthalten."

Im Test: 19 Baby-Feuchttücher – darunter ein Naturkosmetikprodukt

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Baby-Feuchttüchern ist die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. In diesem Zusammenhang hat Öko-Test eine Untersuchung durchgeführt und dabei festgestellt, dass Feuchttücher mit Parfüm nicht besser als "gut" abschneiden können. Für den Test gingen insgesamt 19 Baby-Feuchttücher mit Parfüm ins Labor – aus Drogerien, (Bio-)Supermärkten, Discountern und dem Onlinehandel. Darunter auch ein Produkt mit Naturkosmetikzertifikat (dieses konnte jedoch auch nicht vollends überzeugen). 

Besorgniserregend: PEG/PEG-Derivate und allergisierende Verbindungen gefunden

In einem Produkt aus dem Onlinehandel konnte das Labor Gehalte an halogenorganischen Verbindungen nachweisen. Einige Vertreter dieser Stoffgruppe können allergisierend wirken – und sich in der Umwelt anreichern. Dieser Fund war nicht auf der Verpackung deklariert. Vier Produkte enthalten zudem PEG/PEG-Derivate (etwa Pampers "Fresh Clean Feuchttücher" und "Nivea Baby Fresh & Pure Feuchttücher"). Ein No-Go! Öko-Test meint: "In Produkten für die Allerkleinsten erwarten wir auch allerhöchste Qualitätsstandards." Wie wahr …

Testergebnisse

Diese Produkte haben beispielsweise mit "gut" abgeschnitten:

  • Babytime Feuchttücher Classic mit Aloe Vera, 2er Pack (Rewe/Penny, Nölken)
  • Beauty Baby extra weiche Feuchttücher, 2er-Pack (Müller Drogeriemarkt, Dr. Schumacher)

Diese Produkte haben beispielsweise mit "ausreichend" abgeschnitten:

  • Pampers Fresh Clean Feuchttücher, 5er Pack 
  • Nivea Baby Fresh & Pure Feuchttücher

Die vollständigen Testergebnisse könnt ihr euch bei Öko-Test bestellen.